In unseren alten (und nicht gar so alten) Demokratien hat sich der politische Geist erwiesen als einer, der manchmal aufspringt vom Schlaflager und sich um Parlamente, AKWs, Bahnhöfe schart, der gar Kapitole besetzt, wenn er erwacht ist, und der zu anderen Zeiten für halbe Ewigkeiten zu schlafen scheint.
In Ägypten, über Tunesien weiß ich mangels französischer Sprachkenntnis wenig, in Ägypten also hat sich das Labor der politischen Demokratie aufgetan. Jeder Student der politischen Wissenschaften kann derzeit außerhalb der Hörsääle und tausende Kilometer von Ägypten entfernt den lebendigen Puls einer lebendigen Revolution studieren, indem er über Twitter und Blogs in die tägliche Debatte in Ägypten eintaucht.
„Sandmonkey“ nun, als einer der Blogger und Twitterer von Kairo, auf den ich während der Tage des Tahrir aufmerksam wurde, schreibt sich immer klarer in eine große aber paradoxerweise zugleich bescheidene Rolle hinein, in welcher er die Tage und Wochen mit seinen besonnenen Betrachtungen begleitet, erkennbare Tendenzen zusammenfasst, sich andeutende Kräfteverhältnisse herausarbeitet, überall sprießende neue Ansätze bekannt macht und die Intellektuellen auf den Hunger der erwachten einfachen Ägypter nach Verstehen und Organisierung orientiert.
Genug der Lorbeeren. Hier ein jüngstes Probierstück von Sandmonkey:
Gepostet: 7.4.2011, UTC 22:04
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