Diese Frage überfordert zum gegenwärtigen Zeitpunkt, so sehe ich das, alle zeitgenössischen Astrologen. Zutreffende Vorankündigungen sind nach meiner unmaßgeblichen Meinung Zufallstreffer, oder aber, wie z:B: die 9/11 Vorhersage von Robert Zoller im Internet so allgemein, dass sie in einer Reihe stehen mit nichtastrologischen politischen Prognosen anerkannter und nichtanerkannter Politauguren.
Dabei fehlt es nicht an astrologischen Werkzeugen. Die Großen Konjunktionen von Saturn und Jupiter wurden, wie ungenau auch immer, seit der persisch/arabischen Astrologie des achten Jahrhunderts bis in 17. Jahrhundert hinein, beobachtet. Die Äquinoctien - Beobachtung jener jährlichen Horoskope auf die Frühlings –Tagundnachtgleiche, war ebenfalls tausend Jahre in Übung, bevor die Astrologie in die dunklen Keller der Professoren der Aufklärung gesperrt wurde.
Als aber die Vernunft in deutschen Professoren und Provinzen gezwungen war, einen bürgerlichen Alltag hinzunehmen in der Gefolgschaft eines Mörders und Antichristen, als sie sich ungewollt zu Glück und Zucker bekannte unter Verdrängung von Pech und Peitsche , da entstand eine derart massenhafte Niedrigkeit unter den Menschen, dass sie unweigerlich ein um so größeres, allumfassendes Bilanzfeuer herunterrief vom Himmel. Ein Sodom an Menschenverachtung war im Herzen von Europa aufgestanden unter schweigender Billigung alles Offiziellen.
In gleichen Moment, in dem die Feuer in Gomorrha und anderswo brannten hatten, im dem Moment erst war die „Umwertung aller Werte“ erfolgt, die Nietzsche in Visionen von Lust und Schauer gequält hatte.
Unter den im Herzen Europas aus den Kellern der Aufklärung Befreiten wandert, Tochter der Antike, die Astrologie seitdem wieder unter dem Licht. Als letzte wird sie in ihrer Ehre erkannt werden. Von den frühen Meistern ihrer Renaissance wird man kaum die Namen kennen.
Mundane Astrologie ist eine Kulturtechnik, aus der, genau wie vor tausend Jahren, zur Zeit der Reife, Kathedralen hervorblühen werden, Kathedralen in der Innenwelt, Kathedralen des Geistes, so wie vor tausend Kathedralen im tastbaren Äußeren.
Mir als einem, der auf diesem Felde baut, erscheint es viel, wenn es mir gelingen sollte astrologisch gesprochen, eine schlichte Romanik entstehen zu lassen, die nicht viel hermacht aber dafür die Jahrhunderte in Brauchbarkeit überdauert.
In diesem Sinne nun weiter zum Teil 3 meiner Betrachtung der portugisischen „Nelkenrevolution“ des 25.4.1974. (Teil 1).
(Teil 2 hier.):
Der Mars – Eintritt ins Zeichen Waage war Anlass, den dritten und vierten Grad Waage zu ehren mit einer Erinnerung an den Aufstand der Armee in Portugal vor 34 Jahren. Der erste Beitrag galt dem Horoskop des Tages.
Im zweiten Beitrag wurde die Herkunft diese Tage in der himmlischen Parallele der letzten Jahre verfolgt und dabei die Transite zu den Königskonjunktionen der Elemente in Augenschein genommen.
Heute nun im dritten Teil soll einer von zwei: „Riegeln des Schicksals“ betrachtet werden:
Es ist das zuständige (25.) „Septar“ der Königskonjunktion Erde, weil „Erde“ das Gleichnis ist für die harten Realitäten a’la Stier, Jungfrau, Steinbock, welche von den persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Kräften bewegt werden. In einem Septar zeigt jedes Haus sieben Monate an, was bei zwölf Häusern sieben Jahre ausmacht.
25. Septar Königskonjunktion Erde, gültig für 1970 – 77, für Lissabon
Wer kann die kommenden Möglichkeiten zusammensehen mit einer "kritischen Masse" irgendwo auf einer der Halbkugeln der Erde?Anders ist es, wenn ein Ereignis seine Stätte gefunden hat und seine Zeit.
Portugal von 1970 -1977: Der Pfeil des Schützen fliegt, nachdem er vom Bogen des Geistes abgeschossen wurde, „seine Sehne zittern bestanden hat“, wie Rilke sagt. Darum ist im Symbol des Schützen immer das Bild des Köchers, des gewagten – oder nicht – gewagten - Schusses und des treffenden oder verfehlenden Schützen, enthalten. Um von Zen, Übung, Meditation im Zusammenhang des Treffenden gar nicht zu reden.
Der Bogen aber, wer ist der? Welch anderer kann es sein, als der, dessen Ort ist zwischen Schuss und Bewertung, zwischen Schütze und Waage. Der Bogen ist Skorpion.
Ein Pfeil sind wir
Zugleich Bogen
Spannen wir kühn
Im Spiel der Wogen
Zum Bild des Pfeils und mithin des Schützen gehört auch die Unterscheidung des Pfeils der aus der Zeit heraus, also Richtung Steinbock fliegt von dem Pfeil, der zur anderen Seite, Richtung Welt, fliegt.
Der Pfeil des obigen fünfundzwanzigsten Jahrsiebts zeigt ins neunte Haus. Vom Schützen, dem neunten Zeichen ins neunte Haus. Vom Bogen her, dem achten Haus/Zeichen, ein Schuß nach links. Im Schützen selber erblicke ich die Gestalt des „Sohns“, des Tierkreisnachbarn des „Vaters“ Steinbock. Im Sonnenweg, rechtsdrehend durch die Tageshäuser, folgt der Sohn dem Vater, folgt das neunte dem 10. Haus.
Sohnhaft, schützemäßig ist daher das Erkennen und das Versöhnen, ist die Vereinigung des Vielen im Kreis, ist der „Runde Tisch“, an dem jeder den seiner Art entsprechenden Platz findet.
Die Tatsache, dass Jupiter in der Jungfrau weilt, ist bedeutend, zum einen, weil der Jungfrau bei ASC Schütze immer das neunte Haus gehört, zum anderen, weil Jungfrau seit mehr als zweitausend Jahren die Königskonjunktionen im Erdelement beherbergt.
Es ist also zwischen 1970 und 1977 auf der Nordhalbkugel ein Jahrsiebt eines für die Welt exemplarischen Erkennens, Verstehens und Versöhnens am Himmel angezeigt, welches in Lissabon seinen Ort hat, gemeinsam allerdings mit dem gesamten Westen Europas einschließlich des rheinischen Bonn. Siehe Schütze Willy Brand in Warschau.
Das Potential des Verhaltens oder der Verwirklichung ist im Zeichen der Sonne zu erkennen. Im siebten Haus gelegen öffnet die Sonne dem Verhalten die Begegnung mit der Welt. Zugleich tut sie das im Dialog mit Uranus dem Aufheber der Grenzen. Das Verhalten dieser sieben Jahre war also auf der ganzen Nordhalbkugel uranushaltig, ergriffen vom Bild des Menschen über allen Sonderungen in Zugehörigkeiten, Bekenntnisse und Kulturen.
Auch die folgenden sieben Jahre gehören zum Schatz der beflügelnden Sonne-Uranus-Jahre, dem Internationalismus folgte der ökologische, der grüne Aufstand.
Und über drei Quadrate ist zu reden bei diesem Jahrsiebt:
- Mars im achten mit Merkur im elften Haus
- Saturn im siebten mit Pluto im dritten Haus, und
- Pluto im dritten mit Mond im ersten Haus, letzterer mit Saturn in Dialog/Opposition.
Und alle drei sind aktiviert, einschließlich Sonne /Uranus, als am 24. April abends das Signal erklingt:
Seit dem 17. Januar heißt die Baustelle der Zeit im rechtsdrehenden Rhythmus der Sonne und im linksdrehenden Rhythmus der Erde: Zwillinge = Straßen und Plätze. Merkurs Baustelle ist im Löwen, im Zentrum mithin sind es die Wege und Verbindungen, die nun vom mit ausgelösten Mars, im elften Haus, also in unerwarteter und schöpferischer Weise, gemäß seinem Zeichen Skorpion planmäßig und diszipliniert, im Sinne des gewagten „abgeschossener Pfeils“ mit Resonanz belegt werden.
Hiervon betroffen ist Saturn - die bisher herrschenden Köpfe - dem von Pluto im Widder, den ideell gebundenen Militärs, im dritten Haus = auf den Straßen, und dem vom Mond, dem Volk im ersten Haus des versöhnenden Schützen widersprochen wird. Jupiters „jedem seinen Platz“ wird im Volk zum „das Land dem, der es bebaut“, Mond im ersten Haus wird zur Welle von Land-und Betriebsbesetzungen. welche dem Mond/Saturn, den alten Familien den überschüssigen Besitz streitig machen.
Und es ist dieser siebte Siebenmonatsabschnitt, in dem die Potenzen der Erde, die zuerst im ersten Haus in die Erscheinung treten, nach sechs Wandlungen der begegnenden Welt im siebten Haus ihr Gesetz auferlegen dürfen. So sind es mithin nicht nur der Saturn sondern auch die Sonne - die natürlich das Zentralvermögen der bisherigen Herrscher repräsentiert - welche den Widerspruch des Mondes und des Uranus ertragen müssen, wie er aus dem ersten Haus mit dem „abgeschossener Pfeil“ des Schützen ins Zentrum trifft.
Das also wäre die Auskunft des 25. Septars der Königskonjunktion Erde für den Zeitraum 17. Januar 1974 bis 17. August 1974. Das ist die schwer vorstellbare Ausfächerung eines Konstellationsbildes von 1826 in der siebendfachen Vergrößerung.
Aber, angesichts der Tatsache, dass es Erfahrung vieler Menschen ist, dass ein Traum aus frühester Kindheit sozusagen das Grundmuster eines ganzen Lebens darlegt , kann es da wundern, dass die Zeit, in der sich Dasein und Leben in rhythmischen Folgen realisieren, Motive in rhythmischer Vergrößerung wieder hervorbringt?
Es war die „Münchner Rhythmenlehre“ eines Wolfgang Döbereiner, die diese Erscheinung in den siebziger Jahren erkannt und formuliert hat. Und man kann zu den Anschauungen Döbereiners im Einzelnen stehen, wie man mag, aber wenn ich Septare, ob im Individual-Horoskop oder in der mundanen Betrachtung, ernsthaft einer Prüfung unterzog, so haben sie es nie verweigert der astrologischen Einsicht den Aufschluß beim Blick durch die so notwendige Fernbrille zu gewähren.
Ich dachte, ich würde heute fertig, aber es scheint einen vierten Teil zu benötigen.
So sei es denn.
Gespeichert UTC 16:18, gepostet: 16:51.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen