Dienstag, 19. August 2008

Nordhalbkugel, Montag: Welttag der körperlichen Liebe




18. 8. – 25. 8. 2008 in der Matrix des Tierkreises und der Königskonjunktionen der vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305

Die Woche beginnt, überlappend von der letzten Woche her, mit dem an sich ungemütlichen Quadrat Mars (Jungfrau) zu Pluto (Schütze).
Im schlimmsten Fall ist das Vorstellungsbesessenheit contra Aggression. Oder umgekehrt.
Im besten Fall ist es der Neubeginn, die Geburt, (Mars) einer neuen Einstellung hinsichtlich des Verzichts (Pluto) auf Genuss (Stier), Verschwendung (Löwe) und Abgehobenheit (Wassermann) soweit sie das kollektive Überleben gefährden.
Allgemein legen Pluto - Verbindungen nahe, persönliche Energie an einen überpersönlichen Inhalt zu binden, soweit Letzterer im Motiv besteht, kollektives Leben zu sichern durch persönliches Opfer.
Aus der Zeichendominanz über die Planeten ergibt sich die Resonanz von subjektivem Zweck (Jungfrau) mit dem überpersönlichen Ziel der Versöhnung (Schütze). Der Gedanke an den Merkel -Besuch in Russland und Georgien drängt sich auf. Aber das ist die öffentliche, die „Show-Ebene“, die Konstellation gilt und wirkt aber auf allen Ebenen, von der höchsten des Völkerrechts bis hinunter zu Ehe und Kindergarten.
In die Formel: „Neubeginn einer neuen Einstellung … hinsichtlich des Verzichts …“ passt auch die Eröffnung der 18. Weltwasserwoche in Stockholm.
Soweit zum Mars dieser Woche.

Merkur und Venus wandern diese Woche Seite an Seite durch die gleichen Grade der Jungfrau auf das Maximum der Opposition zum Uranus hin. Hier sind die im Sinne der Jungfrau „handfesten“ Herrscher von Zwillinge/Jungfrau und Stier/Waage mit
Das heißt zunächst, von den Zeichen her, „Analyse und Nutzung der aktuellen Bedingungen“ im Dialog mit ihrem komplementären Gegenzeichen Fische, der, sagen wir, „Hingabe ans Gottvertrauen“. Anders gesagt, Alltagsbewusstsein trifft auf „Ewigkeitsbewusstsein“.
In diesem Rahmen vertritt Venus die Frage der Sicherung der Existenz von uns Einzelnen und unserer Lebensgemeinschaften und Merkur die Fragen der Analyse und Steuerung unserer Daseins- und Lebensbedingungen.
Uranus nun, der als Herrscher des Wassermanns immer schöpft, nämlich aus dem Meer des Unbewussten, und als Herr eines Luftzeichens dem Reich des Geistes angehört, Uranus tritt ins Bewusstsein in Form einer Idee, eines Gedankens, den man so noch nie hatte.
Wenn Uranus sich nun in den Fischen aufhält, dann ergibt sich das Bild vom Himmel über dem Meer. Das heißt, dieser Uranus ist dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich, weil dieses vom Meer des Unbewussten getrennt ist, wie das Bild, das der Kegel einer Taschenlampe erhellt, von dem Dunkel in allen vier Himmelsrichtungen, das diesen erleuchteten Ausschnitt umgibt.
Die Opposition Venus/Merkur zu Uranus im Rahmen der komplementären Zeichen Jungfrau : Fische kann also zu Träumen führen, die in Bildern von „Himmelfahrten“ über dem Meer, sei es in Flugzeugen, Hubschraubern , auf fliegenden Teppichen usw., eine Entfernung vom bisherigen Land des Bewusstseins anzeigen und, soweit eine Landung im Traum enthalten ist, den Ursprung eines neuen Bewusstseins. Diese Träume präsentieren dem Alltagsbewusstsein Bilder, die eindringlich sind und haften bleiben, es sind, wie das Fachwort heißt, „numinose“ Bilder, sie enthalten als wirkende Macht ein numen, einen, wie man im Altertum sagte, Wink Gottes.
Diese Konstellation entfaltet ihre Wirksamkeit zum Wochenende hin und in die beginnende neue Woche hinein bei denjenigen, deren Planeten etwa zwischen 18° - 24° Jungfau/Schütze/Fische/Zwillinge stehen. Am zentralsten, nämlich mit ihrer Sonne (= Lebensausdruck), dürften die in der Woche um den 13. März/Juni/September/Dezember Geborenen angesprochen sein.

Schließlich ein Wort zur Sonne dieser Woche: Gestern am Montag wanderte sie durch die Resonanz der Erdvenus, also der Venus der Königskonjunktion (oder „Mutationskonjunktion“) im Erdelement von 1802 auf 26,1° Löwe.
Menschen, die ein Licht oder einen/mehrere Planeten im nächsten Umkreis dieser Venus haben (ich gehe von +/- 1, 5° aus, das gilt also für Sonne auch noch heute), diese Menschen sind ihr Leben lang in Resonanz zu dieser Erdvenus, die gestern ihren Sonnenbesuch erfuhr. Sonne Konjunktion Venus. Das ist, soweit die Stiervenus betroffen ist, die paradoxe Einheit von Vereinnahmung und Verausgabung, auch natürlich in der Einheit von (seelischer) Lust und (körperlichem) Genuss, denn im Zeichen des Stiers vollzieht sich zweifellos der Genuss der Materie, der körperliche Genuss. Und über die Waage-Venus, die Liebesgöttin, die uns mit den Projektionen der ersehnten Gestalt in der Liebeserfüllung versorgt, bedarf es hier wohl keiner näheren Ausführung. Also, Welttag der körperlichen Liebe, ganz irdisch, immer am 18. oder 19. August.

Die Resonanzen zu den Konstellationen der vier Königskonjunktionen diese Woche





Dazu kommen dann die Grade um 26,1° Skorpion/Wassermann/Stier (+/-1,5°) die von dem Resonanzkreuz, ausgehend von 26,1° Löwe, bewegt werden.

Dafür ein Beispiel, wie das Thema der körperlichen Liebe in grundsätzlicher (=Steinbock/Saturn) Weise, in einer Art Philosophie des Fleisches, in der Resonanz auf 26,1° Löwe zur Erscheinung gebracht worden ist:


manifeste FUTURISTE DE LA LUXURE

Bibliotheque Nationale, Paris, R 2616 (23)

Antwort an die Journalisten, die in unredlicher Ab­sicht Sätze verstümmeln, um die Idee lächerlich zu machen

an die Frauen, die denken, was ich auszusprechen ge­wagt habe -

an die Männer, für die die Wollust nichts anderes ist als Sünde -

an alle diejenigen, die in der Wollust nur ein Laster sehen, wie im Stolz nur die Eitelkeit.

Die Wollust außerhalb moralischer Vorstellungen und als wesentliches Element der Dynamik des Lebens be­griffen, ist eine Macht.

Wie der Stolz ist die Wollust eine unzerstörbare Tu­gend, ein Feuer, an dem sich die Energien aufladen. Die Wollust ist der Ausdruck eines Wesens, das aus seinen Grenzen hinausgetreten ist; sie ist die schmerz­liche Lust eines vollkommenen Leibes, der leidvolle Schmerz des Werdens. Sie ist die fleischliche Einswerdung, welcher Art auch die Geheimnisse sein mögen, die die Wesen vereinigen. Sie ist die Synthese des Sen­sorischen und Sensuellen zur höchsten Freiheit des Gei­stes. Sie ist die Vereinigung einer Parzelle der Mensch­heit mit der ganzen Sinnlichkeit der Welt, ihr panischer Schauder.

Die Wollust ist die Suche des Fleisches nach dem Un­bekannten, wie der Intellekt die Suche des Geistes ist. Sie ist Schöpfung und Geschöpf. Das Fleisch ist schöp­ferisch wie der Geist. Beider Schöpfung ist nach den Maßstäben des Universums gleich. Beide haben den gleichen Rang. Und die geistige Schöpfung ist ab­hängig von der fleischlichen. Wir besitzen Körper und Geist. Den einen zu unter­drücken, um den anderen zu erhöhen, ist ein Zeichen von Schwäche und Verwirrung. Ein starkes Wesen muß alle leiblichen und geistigen Möglichkeiten, die in ihm liegen, verwirklichen. Die Wollust ist für den Eroberer ein Tribut, auf den er Anspruch hat. Nach einer Schlacht, in der Männer gefallen sind, müssen die Sieger, die Auslese des Krieges, nach den Gesetzen des Lebens im eroberten Land neues Leben zeugen, und sei es durch Vergewaltigung. Nach der Schlacht suchen die Soldaten die Wollust, um sich zu entspannen und neue Energien für den An­griff zu gewinnen. Die modernen Helden in allen Be­reichen des Lebens brauchen das Begehren und die Lust. Das gilt auch für den Künstler - das große uni­verselle Medium. Sogar die religiöse Exaltation der Illuminaten, deren Ideen durch den Reiz des Neuen viele Anhänger gewonnen haben, ist nur eine ins Gei­stige gelenkte Sinnlichkeit, die das Weibliche mit dem Nimbus des Heiligen umgibt. Die Kunst und der Krieg sind die großen Manifesta­tionen des Sinnlichen, deren höchster Ausdruck die Wollust ist. Ein ausschließlich geistig orientiertes Volk entartet ebenso wie ein ausschließlich dem sinnlichen Genuß ergebenes Volk: Beide werden steril. Die Wollust entfacht die Energien und entfesselt die Kräfte. Sie trieb die primitiven Völker erbarmungslos in den Krieg, um den Männern Gelegenheit zu geben, ihren Frauen die Trophäen der Besiegten zu Füßen zu legen Sie treibt heute die Mächtigen der internationalen Finanz, der Presse, der Industrie, Geld zu scheffeln, Massen aufzuwiegeln und Energien zu bändigen, um den Gegenstand ihrer Wollust zu schmücken und zu erhöhen Diese Männer finden trotz ihrer starken Beanspruchung Zeit für die Wollust, den Motor ihres Handelns, von dessen Reaktionen die Massen und die Volker bewegt werden Auch für die neueren Volker bei denen die Wollust noch nicht so offensichtlich in Erscheinung tritt die weder die Rohheit der Primitiven noch das Raffinement der alten Zivilisationen besitzen, ist die Frau das beherrschende Prinzip, auf das alles ausgerichtet ist Die zurückhaltende Verehrung des Mannes für die Frau ist der noch unbewußte Drang einer schlummernden Wollust Bei diesen Völkern ist, ebenso wie bei den nordischen Völkern, die Wollust aus verschiedenen Gründen fast ausschließlich auf die Zeugung gerichtet Aber unter welchen Aspekten die Wollust sich auch offenbart normalen oder anomalen, immer ist sie das stärkste Stimulans

Das Leben des Primitiven wie das Leben des Tatmenschen und des geistigen Menschen fordert zu bestimmten Zeiten Stunden der Lust. Arbeit und Lust bedingen einander. Gemeinsam erst machen sie den vollkommenen Menschen aus. Die Wollust ist für den heldischen Menschen, für den geistig schöpferischen Menschen, für alle Herrennaturen die äußerste Exaltation ihrer Kraft. Sie ist für jedes Wesen ein Beweggrund, aus seinen Grenzen hinaus­zutreten, sich abzusondern, sich auszuzeichnen, ein Aus­erwählter zu sein.

Nur die christliche Moral, die die heidnischen Sitten­gesetze ablöste, betrachtet die Wollust als eine Schwäche.

Aus einer gesunden Lebensfreude, aus dem Aufblühen des Fleisches hat sie ein schimpfliches Laster gemacht. Sie hat die Lust scheinheilig verpönt, aus ihr eine Sünde gemacht.

Man soll aufhören, die Lust zu verhöhnen, diese zu­gleich subtile und brutale Anziehungskraft zweier Kör­per, gleich welchen Geschlechts, die zueinander verlan­gen, zur Vereinigung streben. Man soll damit auf­hören, die Lust zu verhöhnen, indem man sie mit dem jämmerlichen und erbärmlichen Plunder veralteter steriler Sentimentalitäten verhüllt. Nicht die Wollust trennt und zersetzt und vernichtet - dies tun vielmehr die hypnotisierenden Wirkungen der Sentimentalität, die künstlichen Eifersüchteleien, die berauschenden und trügerischen Worte, das leere Pathos von Trennung und ewiger Treue, die literarischen Heimwehgefühle:

das ganze Schmierentheater der Liebe. Werfen wir den ganzen romantischen Plunder fort, die entblätterten Maßliebchen, die Duette im Monden­schein, die heuchlerische Scham! Die Menschen, die durch physische Anziehungskraft zueinander hingezogen werden, sollen nicht immer von der Zerbrechlichkeit ihres Herzens sprechen, sondern den Mut haben, ihr Begehren auszusprechen, ihre körperlichen Wünsche auszudrücken, sich Rechenschaft über die erhofften Freuden einer künftigen leiblichen Vereinigung zu geben. Die physische Scham, ihrem Wesen nach in allen Zeiten und Ländern von verschiedener Art, hat nur den ephemeren Wert einer sozialen Eigenschaft. Man muß sich der Wollust bewußt werden. Es gilt, aus der Wollust das zu machen, was ein intelligenter Mensch aus sich selbst macht: Es gilt, ans der Wollust ein Kunstwerk zu machen. Unbewusstheit und Verwirrung bei einer Geste der Liebe vorzutäuschen, ist Heuchelei, Schwäche oder Dummheit. statt sich im Rausch der Leidenschaft oder in unbewußter Gefühlswallung hinzugeben, die durch die Unvermeidlichkeit des ernüchternden Morgen verstärkt wird sollte man sorgfältig prüfen und auswählen Man sollte sich von der Intuition und dem Willen fuhren lassen Gefühlsregungen und sinnliches Begehren nüchtern abwägen Es sollten sich nur solche Partner zusammentun die sich gegenseitig ergänzen und steigern Mit der gleichen Bewußtheit und Zielstrebigkeit sollte man die Lust der Umarmung zur Ekstase fuhren alle Möglichkeiten entfalten um die höchste Wollust der fleischlichen Vereinigung zu erfahren Man sollte aus der Wollust ein Kunstwerk machen geschaffen mit Instinkt und Bewußtsein - wie jedes Kunstwerk Man muß die Wollust von allen sie verunstaltenden Schleiern der Sentimen­talität befreien Bei einem gesunden Jungen Menschen tragt die Wollust stets den Sieg davon wenn sie sich im Widerstreit mit der Sentimentalität befindet.

Die Sentimentalität folgt der Mode, die Wollust ist unwandelbar Die Wollust triumphiert, weil sie Exalta­tion der Lust ist die jedes Wesen über seine Grenzen hinausträgt Freude am Besitzen und Beherrschen, ständiger Sieg, der ständigen Kampf erzeugt, berauschende Trunkenheit der Eroberung, sich immer wieder er­neuernd

Die Wollust ist eine Macht, denn sie reinigt den Geist, indem sie alle Unruhen des Leibes ausbrennt Aus einem gesunden und starken Leib, der durch die Umarmung geläutert ist, sprudelt ein klarer und heller Geist Nur die Schwachen und Kranken werden von ihr zugrunde gerichtet

Die Wollust ist eine Macht, denn sie tötet die Schwa­chen und macht die Starken starker So schafft sie eine Elite

Die Wollust ist eine Macht, weil sie die Abgeschmacktheit der Definition zeigt Ihr ist das Gefühl der Sicher­heit fremd, das die Sentimentalität verleiht Wollust ist ewiger Kampf ohne Sieg Nach dem flüchtigen Triumph erwacht von neuem die Unrast, die den Men­schen übermächtig zwingt, sein Wesen zu entfalten sich selbst zu übertreffen Die Wollust ist für den Kör­per was die Idee für den Geist ist eine großartige Chimäre, nach der alle Jungen und lebensgierigen Menschen unaufhörlich Jagen, von ihr berauscht die sich aber jedem Zugriff entzieht

Die Wollust ist eine Macht.

Valentine de Saint-Point

Paris, den 11. Januar 1913

Avenue de Tourville, 19

(1914 wurde dieses Flugblatt in einer Auflage von fast

einer Million Exemplaren verbreitet.)

















Ritzzeichnung mit dem ältesten Bild einer Paarung aus dem Abri von Laussel in Südfrankreich. Ein Abri ist ein schützender Felsüberhang, unter dem die Menschen der Altsteinzeit rasteten oder sich für längere Zeit ansiedelten.

11.1.1913 (UTC 0:00) mit Resonanz zur Venus der Erdkonjunktion


Hier zeigt sich die Macht des Archetypus: Saturn im Kernbereich der Resonanz zur Erd-Venus von 1802, seinerseits beherrschend: Sonne, Merkur, Mars und Jupiter, die ganze (fast) männliche Planetenschaft. Saturn, der Grundsätzliche also, als Herrscher von fünf der zwölf Zeichen.

Bemerkenswert zudem ist die Stellung des Neptuns: er befindet sich exakt auf der Erd- Sonne von 1802 und beherrscht in den Fischen (Lösung = Orgasmus) Venus und Mond, die für die weibliche Sexualität wichtigsten Planeten/Lichter/Archetypen, denn ohne Venus keinen Körper und keine Körperschönheit und ohne Mond keine Schleimhäute.








Am Wochenende tritt dann Mars in die Resonanz des Uranus der Erdkonjunktion ein. Darüber wäre diese Woche noch ein Blog fällig.

Gespeichert: UTC 11:17, gepostet: 11:36; 20.8.: 13:41.

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