Montag, 30. April 2007

Aufs Auge ...

„Was man mit Hilfe der Astrologie feststellen kann, ist die Analogie der [irdischen] Ereignisse [und der Gestirnskonstellationen], aber nicht die Ursache oder Wirkung der einen Ereignisserie in Bezug auf die andere (die gleiche Konstellation bedeutet z.B. bei derselben Person einmal eine Katastrophe und ein andermal einen Schnupfen…).“(Hervorhebung von mir).
(C.G.JUNG, Brief an André Barbault, Briefe II, S. 401.)
Das ist es, was die Antwort an alle Nur-Zweifler auf die Frage: „Kann man ein Ereignis voraussehen?“ nahezu aussichtslos macht. Nur die Erfahrung in eigener astrologischer Recherche, nur das selbst erlebte Staunen über die Präzision gewisser Zufälle, mit welcher der Auch-Zweifler in der eigenen Brust (Hirn?)des Recherchierenden verblüfft wird, nährt die Unverdrossenheit der Astromanie.
So ist eine Katastrophe von Jahresformat im Bereich des Geflügelten (s. Blog vom 24.4.) bis zur Stunde ausgeblieben. Ein dort ebenfalls in Aussicht gesehenes ‚Glück im Unglück’ hat sich nun am Samstagmorgen ereignet – Ereignis im Schnupfen-Format vergleichsweise: einem Aufklärer – Tornado der Bundeswehr brach bei der Landung in Mazar i Sharif das Bug-Rad weg und die sich nach vorn neigende Maschine wurde von der, wie es heißt, torpedoförmigen, Kameravorrichtung aufgefangen.
In der Projektion der Ereignis-Konstellation auf das Äquinoctium zeigt sich die Analogie klar. Die Reuter-Meldung von 9:11 Uhr gab als Ereignis-Zeit „am Morgen“ an. Um 9:37 Ortszeit (5:07 UTC) liegt der Himmelsmittelpunkt = MC über Mazar i Sharif genau auf der Äquinoctiums-Sonne von 0° Widder, ergo = ein Neuanfang tritt in die Zeit. Der Aszendent liegt auf 16,1° Krebs. Herr des Moments ist mithin Mond. Mond ist in Resonanz mit Jupiter = Glück gehabt Mond.





Äquinoctium
21.3.2007, 0:07 UTC
auf Mazar i Sharif
36°24’N, 67°12’ E.
Transit 28.4.2007 Stand 9:30 Ortszeit

Das Äquinoctium zeigt den „Jahresplan“ der Archetypen. Die rot eingetragenen Transite zeigen die Arbeit des Tages darin; genauso die Arbeit des Jahres im Tag.

"Tag" meint Transit an diesem Tag: Mond = Familie + Venus = Bestände und Beziehungen + Jupiter = Versöhnung.

 "Tag" meint auch,  und sogar vor allem:  Wassermann-Aszendent  mit Uranus im ersten Haus , das heißt Uranus physisch real= ein Energiezustand, bewegte Materie, am Himmel.  Das Wort Himmel, beschreibt real das Luftreich dann, wenn  Uranus (gr. Himmel") im 1., 2., oder 3. Haus (=1. Quadrant) steht. Dann ist Himmel, kein Gefühl (2. Quadrant), kein Bild (3. Quadrant) und keine lebendige Gottheit (4. Quadrant). Und Transit an diesem Tag, 28.4. : Uranus der Vogel hat Besuch von Mars, dem blinden Impuls.

Die ganze Ereignisserie, die in diesem Moment ihr glückliches Ende fand, und deren himmlische Parallele den Besuch des dreifachen  Transits beim „Glücksplaneten“ zeigt,  sie ist  als Erscheinung von Hitze durch Reibung , welch ein Bild für Mars,  ungesteuert (= 1. Haus) man sagt in solchen Fällen: „wie im Traum“, abgelaufen, also im Unbewussten =Fischewelt,  in  welcher baut, was da ist: Gottes lichte und Gottes dunkle Seite
zwischen welchen beiden Seiten die Flüsse der Schöpfung sich hin und her-wälzen.

Also, die die Welt als Bild des Bewussten und des Unbewussten zugleich - ist ein Horoskop nun das, was man imAltertum ein Symbol nannte: das war eine in zwei Hälften zerbrochene Münze, deren Hälften von Personen als Erkennungszeichen für Zusammengehörigkeit benutzt wurde. 

Die untere Hälfte des Symbols „Horoskop“ zeigt, das sei für Laien gesagt,  die physische Erscheinung und ihre Vermögen. Die obere Hälfte zeigt die Heimat der Götter,  die Heimat des immateriellen Sinns. Diese Zweiteilung teilt vor jeder Besonderung den Tierkreis in die oberen Zeichen/Planeten und die unteren.

Logischerweise sind analog dem "Tag",  alle natürlichen Kreise, analog Tier- oder Urkreis ebenfalls geteilt durch den  natürlichen und zugleich symbolischen "Horizont".
Die Trennungslinie in der Mitte - der Horizont des Horoskops - ist als Spiegelachse der sechs Archetypen aufzufassen:
„Das Charakteristische, das den Archetypen eigentümlich ist, besteht darin, daß es sich nicht nur psychisch-subjektiv sondern auch physisch-objektiv manifestiert; mit anderen Worten, es kann in beiden, in psychischen inneren und ebenso in äußeren physischen Vorgängen nachgewiesen werden. Ich betrachte dieses Phänomen als einen Hinweis auf die Tatsache, daß die physische und die psychische Matrix identisch sind.“ (C.G.JUNG am 24.10.1953 an Wolfgang Pauli, (Atom and Archetype, Princeton, 2001, S. 126)
Was erzählt uns das kleine Wunder von Mazar i Scharif , was sagt dem Symbolisten Mensch –– was sagt dem Astrologen die in die obere Hälfte und die untere Hälfte gespaltene Ganzheit des runden Äquinoctiums 2007 an einem Ort in Asien ?

Der regierende, am östlichen Horizont des Äquinoctiums aufsteigende Himmelsabschnitt/Archetypus des Jahres 2007 ist in Mazar i Sharif (und Umgebung) Wassermann, was nun auch erklärt, warum für den Bundeswehrabschnitt des Jahres 2007/08 in Afganistan die Fliegerei so konstelliert ist, denn des Wassermanns „untere“ reale Verkörperung ist Vogel, Ballon, Flugzeug usw., ist Geflügeltes mit seinem Überblick aus der Distanz , von oben. Wassermann -Symbol für  "Uranus"="Himmel"  ist ein Pfeil nach oben, der sich vom Kreis  entfernt. 
Der Verkörperer des Uranus im obigen Moment im ersten Haus ist also als Oberer im Jahr 2007 unten, das heißt unten bei "uns" in Ost-Afganistan.
Wassermanns obere Bedeutung ist die mythische Gestalt des „Sehenden“ - Engel, Adler des Zeus, als menschliche Gestalt der Prophet Elia –
„… Elia in Gestalt des Adlers stellt das Auge Jahwes dar, das alles sieht “ (JUNG) „Das sind die sieben Augen des Herrn, die über die ganze Erde schweifen“ (Sach. 4,10)

Wassermann, das möchte ich in Erinnerung rufen,  ist in der Astrologie die Gestalt des Wasserausgießers. Wasser aber hat die Bedeutung = "unbewusst (gewordener) Geist"(C.G.JUNG).
Unbewusster Geist aber,  „am Himmel ausgegossen“, bedeutet = Unbewusstes ans Licht aufgestiegen. Licht = Bewußtsein. Wassermann = Aufstieg vom meerestiefen Unbewußten an Licht und helle Taghälfte oder: als Idee aufgegangen am inneren  Himmel des Bewußtseins. Also Wassermann/Uranus: das Bild des Schöpfers (und Ausgiessers) von (heilem =heiligen) Geist.
Das Wasser-Schöpfrad ist Symbol, Elia aber ist Gestalt des Sehens, des an- den –Tag- kommend erblickt- Werdens von etwas.
Die Verbindung von Mensch und Gottesauge, ging in der Gestalt des Elias in vielen Zügen Christus vorweg,  hat sie bei den Muslimen in der Gestalt des Ilyas, der von Gott die Verfügung über den Regen erhalten hat, und eine große Dürre veranlasst und er steigt zum Himmel auf einem Feuerross empor.
Diese Gestalt also ist es, die in Afganistan in diesem Jahr im 1., dem  „Haus der Geburt“ zur Tür hereinkommt und durch unsere virtuelle Anwesenheit dort kommen auch wir unters Gottesauge.
Im 10. zehnten Haus (des Richters) herrscht in diesem Jahr über Mazar i Sharif, der Jupiter (Anwalt). Dort "plädiert" Jupiter an diesem 28. April für ein Werk der Versöhnung. 

Versöhnung? Im Sohn erblicke ich  denjenigen  Gott in uns, der uns versöhnen kann. Versöhnen mit was oder wem?  Ich sehe nur eins, das uns frommen kann: die Versöhnung mit dem Vater, mit dem Maß des Vaters der uns zum Gericht ruft alle Tage auf dass wir gerecht werden mögen in den  Wundern seines Sohnes, die die Wunder seiner Tochter spiegeln.

Mit Jupiter ist die Zahl DREI konstelliert, -„aller guten Dinge sind DREI" heißt es" drei Religionen, der dritte Weg= Versöhnung, Sohn= der Dritte  und die Dreiheit = Körper, Seele, Geist, oder Dunkelheit, Schatten, und Licht.
So waren nicht nur Piloten, Angehörige und Kameraden versöhnt an diesem Tag – auch Taliban waren versönlich konstelliert:
„Taliban lassen französische Geisel frei.
Die radikalislamischen Taliban haben nach eigenen Angaben am Samstag eine in ihrer Gewalt befindliche Französin freigelassen. Sie war vor drei Wochen gemeinsam mit einem weiteren Franzosen und drei Afghanen entführt worden. Bei einem Zusammenstoß wurden unterdessen 13 Taliban getötet.
Die Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Terre d'enfance sei am Samstag gegen neun Uhr deutscher Zeit im Distrikt Maiwand in der südlichen Provinz Kandahar auf freien Fuß gekommen, sagte der Talibansprecher Jussuf Ahmadi. Die Französin befand sich zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter der französischen Hilfsorganisation und drei afghanischen Helfern seit drei Wochen in der Hand der Taliban. Ihre Freilassung erfolgte etwa zeitgleich mit dem Ablauf eines von den Taliban gesetzten Ultimatums.
Die Taliban hatten die eigentlich bis Freitag gesetzte Frist noch einmal verlängert und damit gedroht, ihre Geiseln zu töten, sollte Frankreich seine Truppen nicht aus Afghanistan abziehen. Am Samstag sagte ein anderer Taliban-Sprecher, für Verhandlungen zur Freilassung der übrigen vier Geiseln habe die Regierung in Paris eine weitere Woche Zeit.
Außenminister Philippe Douste-Blazy hatte am Freitag einen Abzug der französischen Soldaten aus Afghanistan angedeutet. Die Soldaten sollten Afghanistan nicht "langfristig besetzen", sagte er im Radiosender Europe 1.
Am Donnerstagabend hatte bereits der konservative Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy die fortgesetzte Anwesenheit der Truppen in Frage gestellt. Ihre Entsendung im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes nach dem 11. September 2001 sei "sicher nützlich" gewesen. Die "langfristige Präsenz" französischer Soldaten in Afghanistan scheine ihm jedoch "nicht entscheidend" zu sein.
Unterdessen haben einheimische Sicherheitskräfte und ausländische Truppen mindestens 13 Taliban-Kämpfer getötet. Amtlichen Angaben zufolge stürmten die Aufständischen das Hauptquartier im Distrikt Alishar in der Provinz Chost an der Grenze zu Pakistan. Inmitten heftiger Kämpfe habe die afghanische Polizei Luftunterstützung der Nato angefordert. Ein Sprecher der Provinzpolizei sagte, Nato-Hubschrauber hätten den Aufständischen die größten Verluste zugefügt.
Bei Anschlägen der Taliban und Gefechten starben allein in diesem Jahr mehrere hundert Menschen. Die radikalislamischen Kämpfer waren in Afghanistan von 1996 bis 2001 an der Macht, bis sie durch den US-geführten Truppeneinmarsch gestürzt wurden. Ihre stärksten Stellungen haben sie im Süden des Landes.
cis/AFP
14:26/gepostet 15:32 , wiedergepostet a. 29.8.2010,

Freitag, 27. April 2007

Kommentar zu einem Kommentar

27.4.2007


Lieber Hans,

nun habe ich (mit Deiner Zustimmung) Deine mail als Kommentar gepostet, und Dich als Anonymus verfremdet, dafür aber diesen Kommentar ungewollt verdoppelt. Aller Anfang ist mal wieder schwer…

Du fragst, wieso ich gerade von einem Massaker im Jahre 1755 schreibe? Offenbar hast Du nicht die Zeit gehabt, in meinen ersten Post reinzuschauen, in dem es im ersten Zitat am Ende heißt:

„The settlement was situated somewhere near the present day campus of Virginia Tech.”

Im zweiten heißt es:

“Blacksburg's town limits were slightly northeast of an earlier frontier settlement dating from 1748 called Draper's Meadow, the site of the infamous "Draper's Meadow Massacre" of 1755 [...], which is near the Duck Pond on the Virginia Tech campus.”

Du schreibst weiter: „Einen Zusammenhang mit dem Blacksburg-Morden vom 17.4.2007 kann ich daher auch nicht erkennen. Viele Orte haben viele Massaker erlebt…“

Nun, der Zusammenhang den ich darstelle, hat zunächst nichts mit „astrologischen Schlussfolgerungen“ zu tun. Ich habe mich lediglich gefragt, was ist dieses Blacksburg für ein Ort, wo Menschen jetzt die Katastrophe aushalten müssen, alles weitere hat mir Wiki besorgt. Das nennt man Recherche und ich finde, der Anstand gebietet es, sich für die Menschen, über die man schreibt, auch zu informieren.

Es ist also das „Virginia Tech“ an einem Ort errichtet worden, wo dieses kleine Massaker stattgefunden hat, bei dem vielleicht nicht mehr als vier Siedler den Tod gefunden haben und hältst das grässliche Massaker von Gnadenhütten mit 97 getöteten Indianern ein bisschen dagegen. Es hat nun aber nicht in Gnadenhütten ein Amoklauf stattgefunden sondern auf dem ehemaligen Gelände von Draper’s Meadow im heutigen Blacksburg, und viele oder wenige Opfer – ein gemordeter Mensch ist nun mal ein gemordetes Universum.

Diese Technische Universität mit ihrem vermutlich geschäftigen Treiben, teilt in meinen Augen, das ist meine Schlussfolgerung, den Platz mit den Seelen der damals Ermordeten. Viele solche Orte, sagst Du, gibt es dort. Und viele Orte, an denen, wie in Blacksburg, die Seelen gemordeter Indianer und gemordeter Weißer unerlöst unserem täglichen Treiben und unseren Katastrophen zuschauen.

Ich habe nämlich in Thornton Wilders „Unsere kleine Stadt“ mitgespielt, damals in der zehnten Klasse. Der Blick mit den Augen der Gestorbenen auf das Treiben der Lebenden in der „kleinen Stadt“ ist in der Dichtung nichts ganz Ungewöhnliches. Aber das ist ja nur Literatur, meinst nun wieder Du vielleicht. Wie auch immer, für mich gilt Thornton Wilder immer noch. Und der Eintritt dieser irgendwie „lebenden“ Menschenseelen aus dem achtzehnten Jahrhundert in mein Gemüt bei besagter Recherche, hat mir den Um- und Hintergrund, hat die Tiefen eröffnet – Hans, dafür haben wir ja Seelen.

Ein paar Tage Medienraserei an allen Oberflächen und heute, nach zehn Tagen ist Blacksburg wieder allein mit sich.

Ich denke, an allen Technischen Universitäten der Welt sollten Gedenksteine errichtet werden mit warnenden Worten von Dichtern wie Elias Canetti:


"Das gefährlichste an der Technik ist, daß sie ablenkt, von dem, was den Menschen wirklich ausmacht, von dem, was er wirklich braucht.“

Und in allen Ländern des Planeten - natürlich nicht nur in Blacksburg - sehen uns die Gestorbenen zu, glaube ich, ob wir es denn endlich kapieren und das zerrissene Menschenwesen zusammenfügen, das da so lange schon geteilt ist in Indianer und Zivilisierte, Neger und Weisse, Christen und Juden, Schiiten und Sunniten… auf das sie eine ersehnte Ruhe finden können, auf dass sie endlich ein wenig mehr loskommen von dieser Erde um sich endlich der Ewigkeit widmen zu können. (Wir Fische haben es im Innersten doch so mit der Erlösung, wenn wir nach unseren Herzen hören.) Dass sie nicht loskommen von der Erde und den Orten ihres „normalen“ Menschenmartyriums, liegt es nicht daran, dass ihnen ihr Menschenbruder abhanden gekommen ist - eine alte Geschichte? In den Indianerkriegen war dem Siedler der „Indianer“ in sich abhanden gekommen, den nenne ich astrologisch der „Widder“ - das Wilde, Freie, Noch-Nicht-Assoziierte; dem Indianer aber war der „Siedler“ in sich abhanden gekommen, astrologisch „Stier“ - die Wahrheit des Sich-Setzens, Verwurzelns und die Wildnis-zum-Park- Umwandelns.

Und ich sehe das Unerlöst-Sein der Toten darin begründet, dass, so wie wir ins Leben gekommen sind, als vollständige, runde Wesen, wir so an der Ausgangspforte auch wieder erwartet werden. Krüppel werden an der Pforte nicht durchgelassen, dessen bin ich sicher, und - - das ist nicht körperlich gemeint. Für Körper, ahne ich, interessiert sich das Jenseits nicht.

Also – Schlussfolgerung: Amok-Lauf eines koreanischen Studenten hat – vordergründig– nichts mit dem Ort zu tun, an dem er stattfand. Da der Student aber ein menschliches Wesen ist, das Funktionen hat, die sich des Vordergründigen annehmen und solche, die in die Weiten und Tiefen der Psyche reichen, darum hat er teil an der kollektiven Psyche, am gemeinsamen psychischen Klima, und ist, vielleicht aus einer Million Gründen, einem darin enthaltenen Blutgeist erlegen. Mehr kann ich nicht schlussfolgern.

Das Gefährliche aber an der Technik, von dem Canetti sprach, wenn es nun ihr Geist ist, welcher ausschließt, was nicht Technik, was nicht rational ist – der bestimmende Geist der letzten 400 Jahre – wenn doch vielleicht der Koreaner und seine Opfer letztlich, wie schon so viele, diesem Geist zum Opfer gefallen sind, weil dieser Geist, zumindest in seiner reinen Willenshaltung, ausschließt die Heilung der Seele – sich führen und rühren lassen von den Dingen, wie sie geschehen in ihrer geheimen „Absicht“ uns dorthin zu bringen, – den fehlenden Bruder zum Mindesten in der eigenen Person wieder hinzuzufügen. Das ist mein Glaube und dass war Motiv und leitende Idee meines Beitrags.

Was die astrologischen Bemerkungen angeht: ich sehe meine Aufgabe darin, das Material in Form von Horoskopen zugänglich zu machen, damit jeder astrologisch Gebildete seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Weise ich auf Zusammenhänge hin, ist das natürlich für den astrologischen Analphabeten unverständlich. Daran kann ich nichts ändern. Paradoxerweise werde ich es dennoch immer wieder versuchen. Das einzige, was ich anstrebe: der kommenden Astrologischen Zivilisation, ihrer leisen Annäherung, zu dienen und mich dieser ungeheuerlichen Fracht, die ein astrologischer Esel zu befördern hat, gewachsen zu erweisen.

Donnerstag, 26. April 2007

Denkzettel '86

Heute vor 21 Jahren ist es passiert - das "Undenkbare", wie man sagt.

Und so sah einen Monat früher das Äquinoctium auf Kiew aus: der Vater macht die Tür auf.

Äquinoctium
20.3.1986, 22:12 UTC auf Kiew, 50°24' N,30°34' O.

Dienstag, 24. April 2007

Nochmal Enten

24.4.2007

Es empfiehlt sich den Mars im Auge zu behalten. Schnell ist er mal in Resonanz, in einer Konjunktion, einer Opposition oder einem Quadrat mit einem anderen Reisenden, wie die letzte und diese Woche mit Venus (und auch die nächste noch …).

Zum Wochenende läuft er dabei auf die Konjunktion mit Uranus zu – ich würde da in kein Flugzeug steigen: Mars/Uranus/Venus, das verteilt sich zwar über die ganze Erde und man hofft natürlich immer, dass es nicht einen selbst, sondern andere erwischt, oder, anders gesagt, der Jupiter, dessen Resonanz aus den anderen Quadrat zu Mars, Opposition zu Venus, mitmischt --- kann man sicher sein, dass das Glückslos, das laut Tradition mit Jupiter wandert, gerade dem eigenen Schicksal entspricht?

Überhaupt ist mit Uranus alles Geflügelte, alles Federvieh ist gefährdet. Haben sich doch die Indischen Laufenten meiner Freunde angewöhnt, das Grundstück durch irgendwelche Löcher im Zaun zu verlassen und beim Nachbarn auf Schneckenjagd zu watscheln, oder was haben sie gesucht, Nacktschnecken gibt es ja noch keine? Und natürlich hat der eine Nachbar einen Hund und der war plötzlich draußen. So waren gestern zwei von den drei Enten zu begraben. Solche Geschichten, millionenfach im Bereich des Normalen, stehen nicht in den Zeitungen, sind aber doch das einzige wirkliche Leben, wer weiß, welche intimen Tragödien sich diese Woche in Nachbars Gärten abspielen. Nachbar? Durch die Zwillinge (= Umraum des Reviers) wandert, und das noch zwei Wochen, die Venus, und mit ihr, wie stets, die Beutetiere.

Und, schnell g’herd er der Katz … wo der Mensch sich nicht zum Anwärter für eine unerwartete Schicksalskorrektur machen möchte, muss er bei dieser Konstellation vor allem eins sein: Mensch.

Nicht Bayer nicht Schwabe, nicht Vollzugsbediensteter nicht Kunstkritiker, nicht evangelisch nicht Buddhist –-- Mensch muss er sein diese zwei Wochen, denn der Mensch ist der Gott des Menschen und der astrologische Name des Menschen ist Wassermann und der Menschensohn ist der himmlische Mensch und sein Planetengott heißt griechisch Uranos, deutsch Himmel. Der Mars aber macht die Tür auf…



Woche vom 23. – 30. April 2007

19:26

Sonntag, 22. April 2007

Tod beim Ententeich

22.4.2007

“Blacksburg's town limits were slightly northeast of an earlier frontier settlement dating from 1748 called Draper's Meadow, the site of the infamous "Draper's Meadow Massacre" of 1755 [...] the original Draper's Meadow site, which is near the Duck Pond on the Virginia Tech campus.”

aus: http://www.blacksburg.gov/

Sagt es nicht einiges über unsere „aufgeklärte“ Tradition, dass ein Ort, welcher mit dem Blut eines Massakers besudelt ist, ohne weiteres in die Gründung einer Universität einbezogen worden ist. Überall hätte man so gehandelt. Wir alle sind mit unseren Seelen die Opfer dieser über viele Generationen schon andauernden Entseelung der Neuzeit. Und nun sucht man akribisch in der Biographie dieses armen Individuums, das zum Täter wurde, dessen Seele mit Sicherheit eine längere Strecke der Verwüstung hinter sich hat, nach Gründen und Ursachen, die in Wirklichkeit viel weiter zurückliegen als das Leben eines Menschen dauert.

Erst nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts führte das Grauen und die Achtung vor den Opfern zur Errichtung von Gedenkstätten, die für Nutzungsabsichten gleich welcher Art, tabu sind. Unendlich teuer bezahlte, von wirklicher Bewusstheit noch weit entfernte Rückkehr zu einer Kultur der Seele…

Hier passt ein Zitat des Physik-Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli aus dessen Briefwechsel mit C.G.JUNG:

„... Dreißigjähriger Krieg, der die Reformation mit einem allgemeinen kulturellen Riß zunächst zum Stillstand bringt. Meine Gefühlshaltung dazu ist die, dass dies das schlimme Ende eines schlimmen Anfangs war. Die Geschichte der Religion der Liebe, des Christentums, dampft nämlich von Blut und Feuer schon seit der Zeit als die Athanasier den Arianern nicht die andere Backe hingehalten haben. Die hohen Intentionen des Stifters des Christentums sind sogleich ins Gegenteil umgeschlagen, da dieser selbst der Exponent einer zeitbedingten Strömung des Unbewußten war, welche alle ‚Gegensatzpaare zu weit in gut und böse, in geistig und materiell, apollinisch und dionysisch auseinanderriß. Neue für das Christentum spezifische Formen des Bösen, nämlich Sektenkriege und religiöse Verfolgungen kommen in die abendländische Welt. Das Ende war der offene Konflikt zwischen Vernunft und Ritus, als welcher mir nämlich die Religion erscheint. Das Nichtfunktionieren der religiösen Tradition erscheint mit daher als das Charakteristikum des Abendlandes in der christlichen Ära und ich glaube, dass entgegen den Behauptungen der christlichen Theologen die ganze Hoffnung der Menschheit darauf gerichtet sein muß, dass sich das Christentum als etwas Nicht-Einmaliges, sondern nur als eine zeitbedingte Erscheinungsform des religiosum und nominosum erweisen wird …

… .“ (Atom and Archetype, The Pauli/Jung Letters 1932-1958. 2001, Princeton/NJ, p. 140.)

Astrologie, welche die archetypisch/zodiakal/planetarischen Hintergründe von Geschehen sichtbar zu machen erlaubt, kann das Horoskop des Massakers von 1755 aufstellen:

30.7.1755 (Stand 12:00 Uhr UTC) Draper’s Meadow, Virginia.














Das Geschehen spiegelt sich in der Konjunktion Sonne/Neptun = Leben/Auflösung, in welcher Neptun sein Zeichen Fische = das Kommende - noch im Unbewussten, aktiviert, in welchem die Uranus = Menschenfreiheit herausgefordert ist durch Ausdehnung = Jupiter, der Nutzung = Jungfrau, und beide werden durchkreuzt von Pluto = Opfermacht, die ihrerseits, im Schützen, sich des ausgedehnten Zustandes erfreuen möchte – alles Archetypen und ihre Lage am Tag des Geschens.

Geht man, wie ich es aus bestimmten Gründen tue, hypothetisch davon aus, dass vergangene Konstellationen, die sich in psychisch/physisches Geschehen gebunden haben, gleichsam wie radioaktive Kontaminierungen eine relative Beständigkeit besitzen, so ist die Betrachtung des Horoskops vom Virginia-Tech-Massaker in Hinblick darauf, ob sich vielleicht Muster des Massakers von 1755 darin wiederholen, von Interesse. Es ergibt sich folgendes Bild:



16.4.2007 Virginia-Tech-Massaker, Transite auf das Draper’s-Meadow-Massaker von 1755 (Orbis <1,5°)

Meine Schlußfolgerungen will ich für mich behalten, wichtig allein ist der Reim, den sich der Betrachter, also Du selber Dir auf die Sache machst. Übrigens, der Aszendent des 16. April, 7:15 Ortszeit von 5° Stier liegt nur 1,9° entfernt vom Resonanz-Quadrat zur Sonne des Überfalls vom 30.7.1755, dessen genaue Ereigniszeit wohl niemand weiß.

Bezeichnend aber ist erkennbar eines: diese Sonne scheint 1755 zusammen mit Neptun, ein Tag, wo Leben anfängt und Leben endet.

Bezeichnend ist ferner, dass die Shawnee eine Reihe von Personen gefangen mitgenommen haben, die sie nunmehr zu füttern hatten über Jahre. Warum haben sie sich diese Last aufgebunden?

Ergibt sich die Frage, die Nun, heute auf der Ebene des Uranus, d.h. aus Abstand, Übersicht, Vogelperspektive, entfernt durch Generationen, daher quasi naturcool, echt, nicht als Pose, uns Menschen = Wassermann sich stellt, die Menschenfrage, die den Siedlern, damals in der Katastrophe, nicht zugänglich war, weil Venusfragen = Bestehenkönnen, in jedem Siedler brannten, aber heute – heute fragt uns der Uranus = Menschenplanet - was hat die Shawnee damals bewogen, welche Sprache sprach ihr Handeln? So fragen Ethnologen.

Welche Frage liegt noch unbeantwortet auf Orten wie Blacksburg, des ‚electronic village’, der Virginia Tech, weil sie auf einem Hot Spot gegründet wurden?

Ruhe und Verzeihen wartet an diesen Orten auf unsere Herzen.

15:17

gepostet 15:30 MESZ

Freitag, 20. April 2007

Frühling in Blacksburg ...



20.4.2007
„Das Selbst könnte charakterisiert werden als eine Art von Kompensation für den Konflikt zwischen Innen und Außen. Diese Formulierung dürfte nicht übel passen, insofern das Selbst den Charakter von etwas hat, das ein Resultat, ein erreichtes Ziel ist, etwas, das nur allmählich zustande gekommen und durch viele Mühen erfahrbar geworden ist. So ist das Selbst auch das Ziel des Lebens, denn es ist der völligste Ausdruck der Schicksalskombination, die man Individuum nennt und nicht nur des einzelnen Menschen, sondern einer ganzen Gruppe, in der einer den anderen zum völligen Bilde ergänzt.“ (C.G.Jung, Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten, G.W. 7, S. 246.)

Der Ausbruch einer inneren Katastrophe nach außen - wenn das Geburtsbild des Amok-Laufenden bekannt wäre, könnte man den Einbruch eines Archetypus in seine Psyche, der dem Ausbruch voranging, sichtbar machen - so aber ist uns diese Ebene der Anteilnahme verwehrt.
Es bleiben genügend Ebenen, die das „Selbst“ an der Arbeit zeigen. Die nächst zugängliche ist die des Jahreshoroskops auf Blacksburg, in welchem der astrologische Beobachter das Schicksalspotential zu erkennen glaubt, in welchem in diesem Jahr (seit dem 21.März – Frühlingsanfang) „einer den anderen zum völligen Bild ergänzt“. Ich nenne diese Art Horoskope „Äquinoctium“, das heißt Tag-und-Nacht-Gleiche. Es zeigt den Himmel über dem gewünschten Ort im Moment, in welchem die Sonne über dem Äquator senkrecht steht. Das ist auf dem Tierkreis die Position 30° Fische = 0° Widder, den Moment, wo die Sonne auf die Nordhalbkugel herüberwandert und der Frühling beginnt.
Dieses astrologische Werkzeug ist ein wenig aus der Übung gekommen. Es ist aber relativ alt. Die großen Astrologen aus der Frühzeit der Abbasiden – Kalifen (ab 750) namentlich Masah’allah, Abu Ma’shar und andere bedienten sich der Äquinoctien für ihre mundanstrologischen Analysen und Prognosen.
Das Äquinoctium für 2007 nun ist keines von der gewöhnlichen Art. Ein gewöhnliches Jahr gibt es ja überhaupt nicht. Dennoch sind 2007 (und 2008) in besonders seltener Weise trächtig. Diese beiden Jahre künden nämlich von der Haupt -„Resonanz“ zwischen Sonne und Pluto. Solche kommt selten vor. Die letzte war 1972, (Opposition), die vorletzte 1914(Quadrat). Der Pinochet-Putsch vom 11. September 1973 in Chile fiel noch unter das Äquinoctium 1972/73, weil der Frühling auf der Südhalbkugel am 23. September beginnt.
Das Verbindung Pluto mit Sonne verbindet die Bedeutungen: Opfer und Leben. Da hilft nun leider gar nicht, dass eine Minderheit der Astronomen am Ende ihres Weltkongresses per „Mehrheitsbeschluß“ Pluto den Planetenstatus aberkannt hat. Dass das kleinere mit umso größerer Macht aufwarten kann, wussten vor den Kernphysikern schon die alten Chinesen.
Bei erster Betrachtung der Konstellation für die Oststaaten der USA dachte ich, ach, Orte der Waage, haben sie Glück gehabt. Ich hatte aber vergessen, dass Waage-Aszendenten mit Vorsicht zu genießen sind (nichts gegen Waage-Aszendenten). Der Waage-Aszendent, der heute einhundertachtzehnten Geburtstag hat, hat es uns in genügender Klarheit gezeigt als größter Amok-Läufer der Weltgeschichte.
Es ist die äußerste Irritierbarkeit durch Disharmonien, die den Waage-Aszendenten quält und es ist die marsische Vorstellungswelt seines Widder-Deszendenten, die seinen Plänen den Beutesprung (Raubtiererbe), den Ausbruch als brutalen Ausweg nahe legt.
Am Tag der Katastrophe in Blacksburg ging die Sonne über den Mond des Äquinoctiums. Mond = die Innenwelt des Fühlens bekommt Sonne = Lebensenergie zur Entäußerung des Inneren. Dazu kommt, dass der Frühlingsmond im Widder stand, eine zornige Innenwelt mithin die aus quasi pränataler Enge ausbrechen will.
Die Sonne des Äquinoctiums hat aber 2007/8 von 28,9° Schütze her die Quadrat - Resonanz des Fanatikers Pluto zu ertragen.


  
Äquinoctium

21.3.2007, 00:07 UTC
auf Blacksburg VA.