19. 1. – 26. 1. 2009 in der Matrix des Tierkreises und der Königskonjunktionen der vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305
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Morgen um 18:00 Ostküstenzeit wird der neue US-Präsident Obama vereidigt. Damit beginnt die Präsidentschaft dieses außergewöhnlichen Menschen, die uns morgen mit einem eigenen Blog beschäftigen wird.
Heute, am Tag davor, will ich versuchen, mich im Geist ein wenig von der Erde zu entfernen und mich in dem üben, was aus dem Geist heraus möglich ist: aus der himmlischen Perspektive die Erde und den herannahenden Tag zu betrachten.
Bei Hölderlin, der sich dieser Übung immer wieder unterzogen hat - die ja nur möglich ist, wenn der eigenen Wahrnehmung der „Schalter“ zugänglich geworden ist, der das Herz für die Archetypen aufschließt, die der eigenen Psyche wie Kontinentalplatten zugrundeliegen – bei Hölderlin findet sich, wie bei keinem anderen Dichter der Neuzeit, die leidenschaftlich gelebte Nähe zu lebendiger Gottheit.
Der Philologe Walter F. Otto sagt dazu:
Hölderlins Dichterworte über die Natur scheinen sich zuweilen zu widersprechen, oder wenigstens der Deutung einen gewissen Spielraum zu lassen. Aber keine einzige der zahllosen Äußerungen zeugt von einer augenblicklichen Stimmung oder spielt mit Phantasien und beglückenden Traumbildern. Wie man sich auch zu ihnen stellen mag, man hört hinter den Melodien den Herzschlag eines Lebens, das von einer ungeheuren Erfahrung bis in die Tiefen ergriffen ist, von einem Wunder der Begegnung, das keinen Widerspruch zulässt und den Betroffenen als Dichter zu immer neuen Gestalten, als Denker zu unaufhörlicher Gedankenarbeit zwingt. Und Hölderlin war nicht nur Dichter, sondern auch Denker. Als solcher hat er sich über das, was ihn so mächtig bewegte, strenge Rechenschaft zu geben versucht …
Der Dichter ist nach Hölderlin der Mittler zwischen Gott und Mensch.
„Dichterisch wohnet
Der Mensch auf dieser Erde“,
heißt es in einem seiner späten Gedichte. Das Dichterische im Menschen ist es, das ihm mit der Gottheit … in Verbindung bringt.“ (Walter F. Otto, Die Gestalt und das Sein, Darmstadt 1975, S. 252f.)
Diesen Gedanken kann man fortführen zu der Einsicht: das Dichterische, das einem reinen Erkennen entspricht, wie etwas angeordnet ist, ist seiner „Natur“ nach immateriell. Es tritt für die Menschenwahrnehmung zwar nur im Zusammenhang mit Hirn und Herz von Menschen, also auf einem körperlichen Substrat auf, ist aber selber nicht körperlich.
Man kann sogar weitergehen und fragen: Ist nicht dieses kosmische Gottheit, dass sie das große Dichterische ist, dessen körperliches Substrat, für uns nicht erfassbar, das verborgene Geheimnis göttlicher Realität bleibt, von dem, so weiß, wer es erfahren hat, im Menschen ein Funke alles ändern kann zum Wohlgeordneten hin?
Aber die Nähe zur Gottheit ist eine tragische Nähe:
„Wer mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe …“
heißt es in einem unkanonischen Herrenwort des Origines. (Origenes, Homiliae in Jeremiam XX,3 zit. in Preuschen, Antilegomena, p. 44) Dichterschicksale wie die von Empedokles im Altertum, von Hölderlin und Nietzsche in der Neuzeit künden davon, dass das Licht sehr stark werden kann.
Mir scheint, es gibt noch eine andere Seite der tragischen Nähe. Davon kündet das Geschehen, das sich im Zusammenhang mit dem Besuch der „Heiligen Drei Könige“ beim neugeborenen Gottessohn zutrug und das einem Archetypus der Gefahr für den Erlöser auszusprechen scheint, welche die Aufdeckung seines Geheimnisses (zur Unzeit?) mit sich bringt. Mir scheint, dieses ist die tragische Dimension der Astrologie, die Dimension der Anonymität und des Schweigens das ihr auferlegt sind.
Heißt das nicht für den „dichterischen“, den gottergriffenen Astrologen, dass er das unbemerkte Eingreifen der Himmlischen, wenn überhaupt, nur auf unerkannten Wegen offenbaren darf?
Hätte etwa der offizielle Astrologe der KPdSU, so es ihn denn gegeben hätte, die Inhalte der Konstellation des 11.3.1985 erkannt, so wäre es kaum zur Wahl Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU gekommen, der Kandidat wäre hingegen möglicherweise unter „ungeklärten“ Umständen „einem tragischen Unglücksfall“ erlegen.
Aus eben diesen Gründen will ich besagtes Horoskop einschließlich des aussagekräftigen Filters hier auch nicht auf dem Tablett servieren. Der ergriffene Astrologe kann es unschwer in Anlehnung an die von mir vorgestellten Werkzeuge selber erstellen.
Ich bin mir dessen gewiss: „der Mensch“ ist keine Gegebenheit. Er ist etwas, das werden kann, wenn er sich seiner Bedingungen bewusst wird. Das meint, nicht nur der Bedingungen, die in Reichweite seines Bewusstseins liegen, sondern auch und vor allem der Bedingungen, welche aus den archetypischen Tiefen des Unbewussten wirken. Dazu bedarf es eines entsprechenden Lebens, das C. G. Jung 150 Jahre nach Hölderlin das „Symbolische Leben“ genannt hat.
Wann immer wir unsere wache Zeit auf oder bei den Märkten verbringen, deren einziger wirklicher Zweck es ist, den Menschen mit seiner Notdurft zu versorgen, dann erfahren wir nur zu deutlich diese Lebensweise als eine, die nicht „dichterisch“ ist, die das Symbolische Leben ausschließt. Als körperlichen Wesen steht es uns nicht frei, dem Markt fernzubleiben, es sei denn, man opfere sich dem Gott des Extrems als Asket in der Wüste.
Entscheidend ist den Saturn in sich mit dem Saturn in der Welt in Übereinstimmung zu bringen, das heißt den Ort zu finden, besser, von dem Ort gefunden zu werden, an dem Maß und Mitte dem eigenen eingeborenen Königtum entsprechen. Dann aber heißt es, die Sterne im Auge zu behalten und dem eigenen Herzen folgend den niedrig geborenen unbekannten Erlösern zu huldigen, welche die Königskonstellationen anzeigen, und in tragischer Bescheidenheit deren Anonymität zu hüten.
Gespeichert 19.1.UTC 18:59, gepostet: 19:19.
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