Dienstag, 3. Februar 2009

Qualvoll lange Durststrecke für Venusier

3.2.2009

2.2. – 9.2. 2009 in der Matrix des Tierkreises und der Königskonjunktionen der vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305

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Heute hat für die „Venusier“ der Frühling begonnen. Venus ist in den Widder eingewandert. „Widderingress“ nennen das die Freunde des Fremdworts. Nun, was bedeutet es?

Für Stier- und Waage-Aszendenten und die Stier- und Waage-Geborenen heißt das sicherlich: Der Winterschlaf ist beendet. „Widder“ heißt geweckt vom Hunger. Widder bedeutet Feuer, Stoffwechsel, es muss etwas zum Brennen her, man muss in Bewegung kommen, man muss ans Sammeln gehen, wie es die Natur der Venusier ist.

Nun sammeln beide verschieden, Stiere und Waagen.

Stieren geht es um die Erhaltung der Existenz, Waagen um die Erhaltung der Beziehung - eines Gleichgewichts von Gegensätzen. So sammelt der Stier direkt oder indirekt reale Ressourcen, die Waage aber - ebenso direkt oder indirekt - Sympathiepunkte denn sie erhält sich aus den Vergemeinschaftungen, die durch Begegnungen entstehen.

Und dieses ist aus dem Aszendenten heraus Instinkt und als solcher unbewußt, aus der Sonne des Stier-/Waage-Geburtstags heraus ist es Verhalten, und als solches dem Bewußtsein näher, eventuell bewußtseinsfähig.

Warum ist Verhalten in der astrologischen Ordnung dem Bewußtsein näher als Instinkt? Antwort:

Trieb/Instinkt nennen wir die Orientierung in der Realität, die dem Neugeborenen eigentümlich ist: sie ist rein sinnlich und völlig unbewußt. „Der Weg zur Milch“ ist angeboren, genau wie der Weg zum Nektar oder der Weg zum Blut (Eiweiß). Dieses angeborene primitive Überlebenkönnen hat seinen Ort im ersten Haus des Tierkreises analog Zeichen Widder und Planet Mars, nennen wir es Jagd-/Beutetrieb.

Verhalten drückt schon aus, dass zum Trieb etwas hinzukommt, ein –halten. Dieses Verhalten im eigentlichen Sinne hat seinen Ort im zweiten Tierkreisviertel oder –quadranten.

Nun erlaube ich mir diese Behauptung:

Einen Trieb kann nur ein Trieb begrenzen, so dass ein Ver - halten möglich wird. Und als diesen sehe ich den Trieb des zweiten Quadranten, den Paarungstrieb. Als dessen Eingang sehe ich Krebs/Schoß/ Schleimhäute und ihre intimen Kommunikationen.

Einsammeln und Veräußern ist das Geschäft der Schleimhäute und sie besorgen dieses Geschäft sowohl in Beteiligung am Geschäft des ersten Quadranten, zur materiellen Erhaltung des Körpers, als auch im Sinne des zweiten Quadranten. Hier aber geht es um den Haushalt der Gefühle, in denen der mächtige Paarungstrieb waltet.

Im Krebs, dem Ort oder Stadium der Empfängnis, kommt es zur Wahrnehmung und Anreicherung der Summe der Gefühle der Annehmlichkeit der Paarung, die sich dann im Löwen im eigentlichen Paarungsverhalten entäußern. Dabei stellt sich das Verhalten im Feuer-Zeichen des Löwen als Spielverhalten dar, genauso wie als Spieltrieb im Falle des Widders. Es geht um das Spiel mit dem „Opfer“. Beim Spieltrieb der Raubtiere führt es dazu, dass das Opfer derart unter Stress gesetzt wird, dass sein Fleisch aufgrund der chemischen Veränderungen die der Stress hervorruft, genießbar wird. Das Liebesspiel des Löwen/der Sonne/des fünften Hauses erfüllt mit Sicherheit ebenso eine die Paarungsbereitschaft fördernde Funktion, sei es direkt oder indirekt. („Geld erhöht Lust“).

Die Bewusstheit der dabei gegebenen bzw. dadurch herbeigeführten Bedingungen entsteht dann im Zeichen der Jungfrau und stellt die eigentliche Verhaltenheit dar, indem die Antennen des Merkur der Intelligenz eine derartige Menge von Daten zukommen lassen, dass dieses gegebenenfalls zur Ernüchterung des Gefühls führt, eben zur Verhaltenheit. In diese Art der Betrachtung hat Wolfgang Döbereiner anfangs der siebziger Jahre mit seinen Lehr- und Übungsbüchern eingeführt.

Zurück zum Frühling für Venusier.

Es fragt sich: ist das eigentlich eine völlig angenehme Reise für Venus, die Reise durch Widder. Immerhin ist Widder das Land der Raubtiere, der Freibeuter, der einsamen Wölfe – und das wilde Land des Hungers und der schweifenden Nomaden außerhalb der Ansiedlungen, die KEIN Gesetz über sich anerkennen, als Auge um Auge …

Und Stiere, reisende Stiere, reisende Venusier sind isie nicht immer die Lieblingsbeute für die räuberischen Herren des Waldes. Es sind die Sammlungen, Vorräte, Reserven, die mit mit den reisenden Kaufleuten im Zeichen von Stier/Venus reisen.

Stiere sind also per se die Beutetiere und daher treten sie, wenn immer es geht, stets im Schutz von Herden auf. Stets! Aber ist nicht „Widder“ der Zustand der Vereinzelung? Ist nicht das Widder-Stadium das Stadium des neugeborenen Beutetierchens, des Kälbchens, das verloren ist, wenn es sich allzu weit von der Mutter entfernt. Herden aber, finden sie nicht in den Arealen des Widders nur allzuwenig Nahrung? Sind diese Areale nicht daher für Herdentiere nur Durchgangsräume für Einzelne, die im günstigen Fall eine Eskorte bei sich haben, wie die Schiffe, die derzeit am Horn von Afrika navigieren.

Für Waage-Venusier ist die Reise durch Widder vielleicht auch nicht immer und nur angenehm, sondern mit beträchtlichem Stress verbunden. Man bedenke, einzeln reisende Damen, vielleicht noch reizvolle, ohne Begleitung in der Wildnis. Dann vielleicht noch am ehesten bedeckt mit Staub und Schweiß in martialischer Aufmachung damit nicht so schnell ein Freibeuter der Lust auf dumme Gedanken komme.

Und hier kommt die eher unangenehme Nachricht: in diesem Jahr dauert diese ungemütliche Reise der Venus durch Widder volle fünf Monate bis Anfang Juni. Warum?

Leider geht Venus Anfang März mitten im Widder in die Gegenkurve und rennt hinter der Sonne zurück bis sie im April nochmal für zwei Wochen in den Fischen untertauchen kann, bevor sie dann die letzten eineinhalb Monate der langen gefahrvollen Reise durchs Hungerland zurücklegen muss. Diesen qualvollen Durchgang durchs Widder-Hungerland erleidet die Venus etwa zweimal in zehn Jahren. Hier die Situation im gegenwärtigen Jahrzehnt:


Widderdurchgang der Venus

2000 17 Tage

2001 127 Tage

2002 23 Tage

2003 25 Tage

2004 27 Tage

2005 23 Tage

2006 26 Tage

2007 26 Tage

2008 23 Tage

2009 122 Tage

Zum Ankreuzen im Kalender: am Sonntagmorgen den 6. Juni können die glücklichen Überlebenden sich zum ersten Frühstück in Frieden und Fülle, können sich endlich zum friedlichen Weiden wieder versammeln.

Nun sind dieses alles ja Metaphern, Sinnbildern, wofür stehen sie, was heißt das für Menschen die in Städten leben, wo ist da die Wildnis? Und was haben wir Nicht-Venusier damit zu tun?

Um mit letzterem zu beginnen: Venusier sind wir alle, wenn auch nicht im oben beschriebenen Primärsinn. Aber für Skorpionaszendenten sind dann halt die Partner betroffen im Zeichen des Stiers, oder bei Widder-Aszendenten im Zeichen der Waage. Oder bei Steinbockaszendenten sind es Schoß und Familie, weil bei Letzteren dem Stier das vierte Haus gehört. Oder bei Löwenaszendenten die Familie des Partners … usw.

Und die Wildnis in den Städten? Darüber hat der frühe Brecht genügendes geschrieben. Wichtig dabei ist: Venus/Stier sind die Wurzeln und ‚Ansatzpunkte für Sammlungen aller Art. Stier ist die Stätte, Venus ist die Sammlerin unserer aller Reserven. Stier ist der Bullenplanet schrieb ich im letzten Jahr.

Somit sind es die Fonds, die Kassen, die Banken und Stiftungen, die das Schicksal der Venus erleiden. Die Wildnis ist der Markt. Er kennt, wie der Nomade, kein Gesetz über sich, er ist das Gesetz.

Das alles ist in der derzeitigen Situation nicht tröstlich, zumindest in enger Betrachtung. Lediglich, dass man bestimmen kann, im Juni wird die Qual vollendet sein, kann letztlich lindern.

In der erweiterten Betrachtung aber, in der Betrachtung als Menschen nämlich, die mehr sind als ihre Notdurft, und damit zu einem Teil „nicht verflucht sind an das Werk ihrer Hände“ (C.G.JUNG) und als solche nicht in der Gewalt der Märkte sind, uns ist die Gewinnung von Bewusstheit über die Gesetze, von denen wir abgewichen sind, aufgegeben, damit wir einen Weg nach Hause finden.


Und hier noch in anderer Sache ein Hinweis zur Beobachtung: und zwar ist es der Mars, der am Mittwoch in den Wassermann einwandert und der am Donnerstag den Mars der Königskonjunktion im Luftelement besucht, d.h. durch das Höchstmaß seiner „Resonanz“ wandert.


Donnerstag: Mars über 0,3° Wassermann, dem Standort des "blauen" Mars


Mars: Geburt, Ausbruch, Auftritt - Mars macht für alle Folgenden die Tür auf und beginnt einen neuen Kreislauf – und nun wird er zum Geburtshelfer für den blauen, den Mars der Königskonjunktion des Luftelements, des Mars, welcher Zwillingen/Waage/Wassermann zur Verfügung steht, um in die Räume von Welt, Seele und Geist eindringen zu können.

Es geht also um den Durchbruch neuen Denkens im menschheitlichen Maßstab, Mars im Wassermann. Wassermann aber schöpft immer aus den Wassern des Unbewussten, sprich Fische, und da ist meistens dann keiner dabei, es sei denn, ohne es zu wissen.

Es lohnt immerhin einen Blick auf die Programme, genauer, auf die Uraufführungen zu richten.

Gespeichert: 3.2. UTC 15:54, gepostet: 16:08.

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