Ein Abschied. Von 44 Jahren Liebesleben mit meiner Frau, Irma, der Universitäts-studierten Dipl. Sozialpädagogin, die Aussiedler und afrikanische Asylbewerber betreut hatte.
Sie wird nicht wiederkommen in die Postgasse. Immer öfter hatte sie zuletzt gesagt: "Ich will nach Hause", "ich will zu meinem Vater", zuletzt auch "zu meiner Mutter". Werden wir uns dort 'wiedersehen'?
Seit 10 Jahren schleichend zunehmend dement, ist sie nun gänzlich im Unbewussten des 12. Hauses versunken, gemäß dem gängigen Klischee 12. Haus, 'Unterbringung im Pflegeheimen u.ä."
Letzte , 50. Woche bis Mittwoch konnte sie noch aufstehen, sich hinsetzen und am Rollator laufen. In kurzer Zeit, Donnerstag und Freitag zum 2. und 3. Mal ist sie aus dem Rollator rückwärts gestürzt.
Hausnotruf betätigt. Seit Samstag, im Bett, so, wie sie Freitagabend rückwärts hineingefallen war. Heute keine Aufstehen, kein selbständig Sitzen am Bettrand, keine sich hinbettende Bewegung mehr im Bett. Hände können kleines Gebäck zum Mund führen. Kauen, Schlucken einwandfrei. Aber keine körperliche Anstrengung mehr möglich. Totale Antriebslähmung aber wach und zeitweise einfach artikuliert.
Nun also vom Notdienst ins Krankenhaus gebracht, von wo nun eine Heim-Unterbringung an-organisiert werden wird..
Ich weiß, solche Momente gibt es zu Hauf in Familien in Richtung Lebensende. Irma ist 78. Die astrologische Reflektion erfasst nun den Trennungs-Moment, Montag, 15. 12. 17:15 ... nachdem ich als ihr Pfleger 10 Jahre lang unser Zusammensein am Frühstücks-, Mittags-, und Abendbrottisch und neben ihr liegend bei Nacht gelebt habe, ohne dass es mich im Alter von 73 - 83 Jahren überfordert hätte.
Das Krankenhaus wollte sie schon am Freitag gleich dabehalten, aber gegen ärtzlichen Rat, habe ich sie noch einmal zur Probe mitgenommen. Aber ich konnte sie nur füttern und es war nahezu unmöglich sie hygienisch zu versorgen. Nach dem totalen Loch in jeglicher Erinnerung nun also totaler körperlicher Abbau innerhalb einer Woche.
Aber die Irma-Seele hat die letzten Jahre fast jeden Tag gefragt: "Aber wir lieben uns doch noch, oder ? Und ich konnte immer ehrlich antworten: "Freilich, Irma." Und das bleibt natürlich auch so, aber nun in örtlicher Trennung.
Wird das fortschreitende Vergessen in der Trennung auch diese Seelenbindung schlucken?
Anruf beim Haus-Notruf
die Nothilfe
kam ca 10 Minuten später
Irma wird abgeholt
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