Mittwoch, 10. Dezember 2008

Jahre des Inzest





8. 12. - 15. 12. 2008 in der Matrix des Tierkreises und der Königskonjunktionen der vier Elemente
Feuer, Erde, Luft und Wasser aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305
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8. – 15. 12. 2008 in der Matrix des Tierkreises und der Königskonjunktionen der vier Elemente
Feuer, Erde, Luft und Wasser aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305
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Dieses ist sie also: die Sonne/Mars/Merkur/Quadrat /Uranus/Saturn – Woche, die sich letzte Woche angekündigt hat.
Heute, am Montag überläuft Sonne (Mittwoch Mars) die blaue Venus der Luftkonjunktion von 1980, die das neue Denken anzeigt und passend dazu veröffentlichte gestern die Boston Globe in ihrer Sonntagsausgabe den ersten Artikel einer Mainstream-Zeitung über die Bedeutung der Econoblogger. Ich kann die Sonnenkonstellation dieser Medien – Novität nicht trennen von der Merkurkonstellation, denn Merkur liegt heute genau auf dem blauen Neptun der Luftkonjunktion. Mit Merkur auf dem blauen Neptun der Luftkonjunktion liegt das neue Medien - Baby (Neptun= „Kindwerdung“) exakt zeitgerecht in der Krippe.
Venus im übrigen heute auf dem Blauen Mars (0,3° Wassermann), auch hier noch einmal das verwandte Motiv: Venus = Ökonomie und = Begegnung auf blauem (=Luft-) Mars, dem Starter neuen Denkens.
Versuchen auch wir an dieser Stelle einen „blauen“ Beitrag zu leisten:
In der letzten Woche erschien in der NYT eine Graphik, die uns mitten in das Thema eines Rückblicks führt. Es geht um Merkur-Angelegenheiten, nämlich die Rating-Agenturen. Wieso Merkur?
Der Merkur der Zwillinge ist der aufs Reale bezogene Herrscher eines Luftzeichens. Die Luftzeichen sind nicht aggressiv, wie die Feuerzeichen, nicht fruchttreibend, wie die Erdzeichen und nicht empfänglich, wie die Wasserzeichen, sondern sie fügen dem Gegebenen nichts hinzu und nehmen nichts hinweg, transportieren dafür Bild oder Zeichen über und durch Räume und Zeiten. Sie sind als solche also neutral und daher ist das „Rating“, das Bewerten des Gegebenen, Sache der Luftzeichen. Zwillinge bewertet reale, Waage bewertet ästhetische und Wassermann bewertet geistige Gegebenheiten.
Die New Yorker Analystin Meredith Whitney, eine Angestellte der Firma Saul Oppenheimer, die am 31.10.2007 Wall Street mit der Prognose schockierte, dass die City Group, damals (noch) die weltgrößte Bank, ihre Dividende würde streichen müssen, womit sie recht behielt, wurde sofort zu einer gehasst/gefürchteten Berühmtheit. Sie sprach in einer ihrer folgenden scharfsinnigen Analysen ein vernichtendes Urteil über eine der superschuldigen Instanzen des Finanzgeschäfts: die Rating Agenturen. Sie sprach von der
„"incestuous" relationship between the banks and the credit-rating agencies during the real estate bubble.”
Und prognostizierte, dass deren Verfehlungen
“will have a long-lasting impact on banks' ability to recover."
Worin bestand der Inzest der Ratingagenturen? Er bestand darin, dass sie ihren Auftrag, quasi treuhänderisch die Interessen von Anlegern zu schützen, indem sie deren Risiko bei beabsichtigten Anlagen bewerteten, verraten haben zugunsten einer Teilhabe an den Gewinnen einer außer Rand und Band geratenen Finanzindustrie im Goldgräberrausch, des Verkaufs und der Verbriefung von Hypotheken an Angehörige der minderbemittelten Schicht der Gesellschaft, die diese niemals unter normalen Umständen würden zurückzahlen können.
Der Autor Michael Lewis, der in seinem Buch Liar’s Poker die Exzesse der Wall Street geschildert hat, veröffentlichte Anfang Dezember einen Blog, der ein "must read" ist, wenn man als Nicht-Finanzler den Tsunami verstehen will, der die Finanzwelt zertrümmert hat.
"…Long Beach Financial was moving money out the door as fast as it could, few questions asked, in loans built to self-destruct. It specialized in asking home­owners with bad credit and no proof of income to put no money down and defer interest payments for as long as possible. In Bakersfield, California, a Mexican strawberry picker with an income of $14,000 and no English was lent every penny he needed to buy a house for $720,000 More generally, the subprime market tapped a tranche of the American public that did not typically have anything to do with Wall Street. Lenders were making loans to people who, based on their credit ratings, were less creditworthy than 71 percent of the population. Eisman knew some of these people. One day, his housekeeper, a South American woman, told him that she was planning to buy a townhouse in Queens. “The price was absurd, and they were giving her a low-down-payment option-ARM,” says Eisman, who talked her into taking out a conventional fixed-rate mortgage. Next, the baby nurse he’d hired back in 1997 to take care of his newborn twin daughters phoned him. “She was this lovely woman from Jamaica,” he says. “One day she calls me and says she and her sister own five townhouses in Queens. I said, ‘How did that happen?’” It happened because after they bought the first one and its value rose, the lenders came and suggested they refinance and take out $250,000, which they used to buy another one. Then the price of that one rose too, and they repeated the experiment. “By the time they were done,” Eisman says, “they owned five of them, the market was falling, and they couldn’t make any of the payments.”
Eisman knew subprime lenders could be scumbags. What he underestimated was the total unabashed complicity of the upper class of American capitalism. For instance, he knew that the big Wall Street investment banks took huge piles of loans that in and of themselves might be rated BBB, threw them into a trust, carved the trust into tranches, and wound up with 60 percent of the new total being rated AAA.
But he couldn’t figure out exactly how the rating agencies justified turning BBB loans into AAA-rated bonds. “I didn’t understand how they were turning all this garbage into gold,” he says. He brought some of the bond people from Goldman Sachs, Lehman Brothers, and UBS over for a visit. “We always asked the same question,” says Eisman. “Where are the rating agencies in all of this? And I’d always get the same reaction. It was a smirk.” He called Standard & Poor’s and asked what would happen to default rates if real estate prices fell. The man at S&P couldn’t say; its model for home prices had no ability to accept a negative number. “They were just assuming home prices would keep going up,” Eisman says.
As an investor, Eisman was allowed on the quarterly conference calls held by Moody’s but not allowed to ask questions. The people at Moody’s were polite about their brush-off, however. The C.E.O. even invited Eisman and his team to his office for a visit in June 2007. By then, Eisman was so certain that the world had been turned upside down that he just assumed this guy must know it too. “But we’re sitting there,” Daniel recalls, “and he says to us, like he actually means it, ‘I truly believe that our rating will prove accurate.’ And Steve shoots up in his chair and asks, ‘What did you just say?’ as if the guy had just uttered the most preposterous statement in the history of finance. He repeated it. And Eisman just laughed at him.”
“With all due respect, sir,” Daniel told the C.E.O. deferentially as they left the meeting, “you’re delusional.”
This wasn’t Fitch or even S&P. This was Moody’s, the aristocrats of the rating business, 20 percent owned by Warren Buffett. And the company’s C.E.O. was being told he was either a fool or a crook by one Vincent Daniel, from Queens.
Bekanntlich blieb es nicht nur bei diesen Hypothekenschweinereien. Das ganz große Geschäft schloss sich an in Form gewisser Kredit-Versicherungen „CDS“ die von den US-Investmentbanken in die ganze Welt verkauft wurden und die heute in Höhe von ca. 60 Billionen (USA „Trillions“) darauf warten, als uneinlösbar den Endruin heraufzubeschwören, oder die Instanzen dazu zu bewegen, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen.
Alles oben Dargestellte lässt sich nun mit einem Blick der folgenden Graphik entnehmen:


Das Bewerten also war verkommen zum Wachstums Geschäft, das die Erträge einer Bewertungsfirma innerhalb von zehn Jahren von unter 500 Millionen auf 2,4 Milliarden $ steigerte. Die „Strukturierten Finanzinstrumente“, in der Graphik die dunkelsten Balken rechts unten, liegen nun als „Giftmüll“ überall auf der Welt, ausgelagert aus den offiziellen Bilanzen der Banken, in eigens dafür gegründeten „Zweckgesellschaften“ (O-Ton, Deutsche Bank).
Kommen wir zur Astrologie. Es bietet sich an, die die Zeit des Kreditwahns darstellenden Siebenjahresabschnitte (Septare) der Königskonjunktionen der vier Elemente daraufhin zu untersuchen, ob Hinweise in ihnen enthalten sind, die auf einen Inzest des bemessenden Merkurs mit Planeten der Gewinnorientierung zu erkennen war. Welche Planeten sind gewinnorientiert? Nach meinem Dafürhalten sind es Venus die Sammlerin und Jupiter. Die astrologische Tradition kennt die beiden als das kleine und das große Glück. Da es keinen Sommer ohne Winter gibt und keine Gewinne ohne Verluste, darum sind Lösungen von Problemen im Zeichen Jupiters mehr als verdächtig, sich als Schönwetterlösungen zu erweisen.
Es käme auch Mars in Betracht, der fürs Beutemachen steht, aber Mars bezeichnet eher Aktivitäten von Freibeutern, wie die der Piraten am Horn von Afrika als die hochorganisierten und vergesellschafteten Aktivitäten der Investmentbanker von New York und London. Also Venus, die Herrin der Vergesellschaftung mit ihren Corporations; und Jupiter? In seinem Zeichen steht die Idee der Ausdehnung. Diese muss nicht unbedingt auf finanziellem Gebiet stattfinden, hat aber, wenn financial corporations von dieser Idee ergriffen sind, die größtmöglichen Folgen.
Beginnen wir mit dem Feuerelement. Feuer ist immer hungrig, sucht immer nach Ressourcen, ist immer das Alpha, der Starter und zu ihm gehört mit dem Schützen das Hauszeichen des Jupiters.

Königskonjunktion Feuer v. 1603
58. Septar, 17.12.1660 UTC 2:52
auf New York 2002 - 2009
Da haben wir es schon: Merkur in Quadratresonanz zu Jupiter, letzterer noch dazu im zweiten Haus, dem Haus der Vereinnahmung und Ansammlung realen Reichtums. Der einbezogene Neptun stört nicht, solange man nicht ahnt, dass das Gewonnene dazu bestimmt ist, wieder zu Null zu werden. Im Gegenteil, vernebelt Neptun zunächst einmal den Blick auf Grenzen und Abgründe. Merkur/Neptun im fünften Haus, dem Haus von Spiel und Risiko, heißt das nicht, der zum Spieler mutierte Kontrolleur?
Fahren wir fort mit dem Erdelement:

Königskonjunktion Erde von 1802
17.7.1830, UTC 16:53 auf
New York für 1998 - 2005

Wieder haben wir Merkur in Resonanz zu Jupiter und dazu (daher die türkisene Unterstreichung) die Resonanz zu Pluto. Damit bringt Pluto das Element der Fanatismus (Opferbereitschaft) ins Spiel. Seine Auslösung zwischen Juni 2001 und Januar 2002 bezieht sich deutlich auf ein fanatisches Geschehen im vierten Haus (Neptun-Standort) – im Inneren der Standortes – wie es der Angriff der Terroristen realisierte.
Die Herrschaft von Pluto/Jupiter und Merkur über Haus zwei und drei, sowie neun und zwölf, zeigt die Zweiteilung dessen, wofür diese Konstellation zuständig war: Haus zwei und drei bedeuten das eigene Revier (2) und die Umwelt (3), Haus neun und zwölf sprechen von Mythos und Symbol.
Dazu kommt, dass der Aszendent dieser sieben Jahre, die Waage, ihren Herrscher Venus im achten Haus in den Zwillingen hat als Untertan des Merkur. Da dieser eigentlich Neutrale aber ergriffen ist vom Mythos des versöhnenden Wohltätertums (Pluto/Jupiter), sehen die Bilanzen schließlich dementsprechend aus.
Ich übertreibe? Man lese nach in den Veröffentlichungen des Weißen Hauses:
"More and more people own their homes in America today. Two-thirds of all Americans own their homes, yet we have a problem here in America because few than half of the Hispanics and half the African Americans own the home. That's a home ownership gap. It's a -- it's a gap that we've got to work together to close for the good of our country, for the sake of a more hopeful future. We've got to work to knock down the barriers that have created a home ownership gap.

I set an ambitious goal. It's one that I believe we can achieve. It's a clear goal, that by the end of this decade we'll increase the number of minority homeowners by at least 5.5 million families . . .

Home ownership is also an important part of our economic vitality. If -- when we meet this project, this goal, according to our Secretary of Housing and Urban Development, we will have added an additional $256 billion to the economy by encouraging 5.5 million new home owners in America; the activity -- the economic activity stimulated with the additional purchasers, the additional buyers, the additional demand will be upwards of $256 billion. And that's important because it will help people find work."
- George W. Bush, U.S. President, October 15, 2002 1:55 P.M.
"One other thing I've done, is I've called on private sector mortgage banks and banks to be more aggressive about lending money to first-time home buyers. And the response has been really good. There's a lot of people in this -- our communities around the country that deeply care about the issue of homeownership, and they've been responsive."
- George W. Bush, U.S. President, March 26, 2004.




6.7.1946, George W. Bush
Der Romantiker (Sonne Krebs) im Weißen Haus – mit dem Krebs – Traum vom eigenen Nest - für alle = Sonne im zwölften Haus. Auch sein Merkur ergriffen von Pluto = Vorstellungszwang und Merkur gehört das dritte Haus und darin Jupiter + Mond. Das ist das Programm: Ausdehnung + Heimstätten. Und genau das, ab 2002 durch Herrscher Schütze ausgelöst.
Kommen wir zum Denken, kommen wir zum Luftelement:

Königskonjunktion Luft von 1980
4. Septar 1.1.1984, UTC 14:42 für
New York 2002 – 2009
Hier ist in Bezug auf den Merkur nichts auffällig. Er steht zwar recht nahe bei Sonne, wodurch es ihm nicht so leicht fällt, neutral zu bleiben und die Sonne, den „player“, in punkto Risiko zu beraten, Astrologen sprechen in diesem Zusammenhang vom „verbrannten“ Merkur. Aber im Sinne eines „Inzests“ mit Venus oder Jupiter ist nichts zu erkennen.
Kommen wir schließlich zum Wasser, dem Element in dessen Gleichnissen die Psyche anschaulich wird in ihren Momenten: Gefühl (Krebs), Glaube (Skorpion) und Ahnung (Fische).

Königskonjunktion Wasser von 1305
100. Septar 24.12.1404, UTC 13:01
auf New York , 1998 – 2005
Hier ist Merkur eingebunden in die orange markierte Uranus/Sonne/Mond-Verbindung. Im Sinne unserer Fragestellung keine inzestuöse Beziehung. Dagegen ab Jahreswechsel 2005/6 umso mehr:

Königskonjunktion Wasser
101. Septar, 24.12.1405 UTC 19:03
auf New York
Hier steht Merkur im vollen Saft einer Resonanz zu Jupiter und dazu noch in dessen Zeichen Schütze. Mit Zwillinge-Aszendent ist New York d e r Standort für diese psychische Disposition. Aber mit der Resonanz zu Neptun im ersten Haus ist diesem Ausdehnungswahn des Merkurs das Ziel gesetzt. Am 24.April 2008 beginnt die siebenmonatige Zeitstrecke des Merkur bis November, ausgelöst durch Jungfrau, und damit erhält Merkur die Opposition des Neptun, welche das Chaos über die Berechnungen der Bewerter hereinbrechen lässt, ebenso den im elften Haus hochfliegenden Jupiter den Landeplatz entzieht.
Dass der Mai 2008 der Wendepunkt des Marktvertrauens war, lässt sich aus der folgenden Graphik entnehmen:


Welche Folgerungen ergeben sich?
  1. Die Dynamik der Zeit seit 2002 ist im Septar der Feuer-Konjunktion erkennbar. Merkur, der lebensnotwendige Skeptiker und Bewerter unterliegt der Resonanz des Daueroptimisten Jupiter.
  2. Die Lage der Ressourcen in der Zeit zwischen 1998 und 2005 ist im Septar der Erdkonjunktion erkennbar. Da ist zum einen die beginnende Sonne/Neptun – Opposition, die dann im folgenden Jahrsiebt 2005 – 2012 in die akute Krise kommt. Nie wird mehr verdrängt, als im Vorfeld einer Bereinigungskrise. Das ist die illusionäre Grundstimmung des Jahrsiebts 1998 – 2005.
Merkur aber ist voll in der Resonanz nicht nur des Daueroptimismus von Jupiter, sonder eines geradezu fanatischen Optimismus durch die gleichzeitige Resonanz des Pluto der, in Widder stehend, nur eine Richtung kennt: vorwärts!
Diese Skizze ist ein Versuch, zu zeigen, in welcher Weise eine Art psychischer Großwetterlage zu erfassen ist. Lagen, wie die oben gefundenen sind insofern fatal, als die Lichter und Planeten in ihren Konstellationen den Archetypen entsprechen, jenen mit Energie geladenen Strukturbildern, die in unserem Unbewussten höchst wirksam sind. Wenn die Archetypen uns in massenhafte Trends hineinziehen, dann folgen unsere Handlungen allein dem natürlichen Gefälle dessen, was in uns angelegt ist: „Gier“ usw. Wie gefährlich das „rein natürliche“ Befolgen von Trends ist, zeigt als Konsequenz die aktuelle Lage. Allein das Ergreifen der astrologischen Möglichkeit, archetypische Großwetterlagen rechtzeitig zu erfassen und bewusst gegenzusteuern, erlaubt unserem Geschlecht aus den Gefahren der bloß natürlichen Bestie „Mensch“ aufzusteigen zum reifen Menschlichen.

Gespeichert: 9.12. UTC 19:21, gepostet:10.12. 13:09.

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