„Die große Schwierigkeit scheint darin zu liegen, dass wir einerseits
den
gesunden und logischen Verstand zu schützen haben, und anderseits
die Existenz alogischer und irrationaler, unser Verständnis
übersteigender
Faktoren annehmen und begrüßen müssen.
Wir müssen so
rational wie möglich an sie herangehen, auch wenn keine
Hoffnung
besteht, ihnen jemals gewachsen zu sein.
Insoweit wir sie rational nicht
erfassen können, müssen wir
einen symbolischen Ausdruck für sie finden.
Wörtlich genommen ist ein Symbol fast immer eine Unmöglichkeit …
C.G.JUNG, Brief an White, Briefe II. S. 263
Der große Schweizer Psychologe, dem ich das obige Motto verdanke, macht an anderer Stelle klar, dass Symbol und Zeichen klar zu unterscheiden seien. Zeichen, so sagt er, weisen auf etwas jedem Bekanntes hin, wie etwas das Rad auf der Mütze eines Bahners auf seine Zugehörigkeit zur Bahn. Das Symbol aber sei der „bestmögliche“ Ausdruck für ein Unbekanntes, gleichwohl Vorhandenes, wobei „bestmöglich“ in Anführungszeichen stehen muss, weil natürlich niemals aus- und abgeschlossen ist, dass Menschen einen besseren, treffenderen „Ausdruck“ für das gemeinte Unbekannte findet.
Solch ein Mensch, dem es gelingt, ein besseres Symbol zu finden, der eröffnet in dem Moment eine Quelle – und dadurch für alle, die das „neue Licht“ vernehmen, einen Zuwachs an Kraft, weil wir in unserem ständigen Rätselraten vor dem Schrecken des Unbekannten durch die - einfachere, wahrere Wahrheit – entspannt werden:
Wir können eventuell Gerüste abbauen, Kampfstellungen räumen, usw. mit anderen Worten psychischen Aufwand einsparen …
Dieses Finden „wahrerer“ Worte, scheint das Einzige zu sein , das da allen helfen kann, durch die Jahrtausende …wer wüsste sonst noch etwas von Platon, Buddha, Augustinus ...
Wie mir scheint ereignet sich aber dieses Finden des besseren Ausdrucks theoretisch tagtäglich, und zwar als Seltenheit zwischen Markt und Bett und Sänger, Dichter und Blogger sind diejenigen, welche diese Funde zugänglich machen über den Moment des Fundes hinaus, der sich selbst sonst gleich wieder sich mit allem anderen verbindend verschluckt.
Wen der wandernde Meridian des wahreren Wortes in seiner wohl gehüteten Seltenheit in seiner Psyche antrifft, und er/sie weiß sich dessen gewachsen, jener Moment, dessen Größenordnung bis hinaus reicht von der Seltenheit des Tages bis in die Seltenheit von Jahrtausenden, der/die gewinnt freien und nicht nur instinktiv-„automatischen“ Anteil an den besonderen Konstellationen eines Jahres, wann immer sie bei ihm/ihr eintreffen.
Nun ist bezeichnend, dass die Namen der Sternbilder sowie die Namen der Lichter und Planeten seit der Einführung der Waage in den Kreis der Sternbilder über der Nordhalbkugel durch die Ägypter die gleichen geblieben sind. Offenbar besteht kein Bedarf die Zeichen neu und besser zu benennen. Die Erkenntnis und Ausmünzung des ihnen entsprechenden Symbolgehaltes hingegen ist in der Menschheit ein offenes Rennen.
Wie auch immer, am Anfang erscheint das Feuer, erscheint das wilde Licht. Wie das eine Feuer das andere anzündet ohne in seiner Natur zu verlieren oder zu gewinnen, so ist
das Feuer immer das gleiche: Christus, Montaigne, Brecht, Jung, LaoTse, ... es ist Licht - und ist es das Feuer im Wort, das Licht im Wort, das in den Symbolen des Bewusstseins
als Hellwerden auffasst und - es ist Begierde, Hunger nach zu verzehrender Dunkelheit.
Aber zurück: Tierkreis- „Zeichen“
Was also sind sie wirklich, Zeichen oder Symbole?
Der Generator der Tierkreiszeichen im menschlichen Bewusstsein von Anbeginn ist die Anschauung und darauf beruhend die einfache Erkenntnis:
1) Wir, die wir den Himmel in Ruhe anschauen, teilen den Sonnen- Kreis des Jahres in zwei Hälften dergestalt, dass wirAlso benennen wir, weil wir Menschen sind, und auf der Erde wohnen, den Anfang des Jahres, das wir nicht kennen, wie alles, was wir nicht kennen,
2) es an dem Tag, zu der Stunde und in der Minute usw. tun, wo die Mitte der Sonne, also ihr Meridian, durch das gedachte Tor in einer bis in den Himmel hinauf gedachten Äquatormauer einwandert, hinein in den Himmel über der Nordhalbkugel. Soweit rationale Beobachtung der Natur.
Dasselbe, nun symbolisch, beschreibt im mittelalterlichen Bild vom „Maul“ der zum Kreis aufgerollten Schlange, welche sich in den Schwanz beißt (= Ewigkeit) den Zodiacus (Tierkreis) und die Sonne, wie sie im Jahreskreis die Länder und Elemente der Himmelschlange entlang kriecht um zu Frühlingsbeginn beim fressenden Feuer des Widders wieder angekommen zu sein und damit bei dem Moment wo die gleißenden Minuten und Stunden des Tages täglich an Über-Zahl zunehmen im selben Maße als die strahlenden der Nacht abnehmen.
Geburtsmoment des Sommerhalbjahrs also – und seit der Antike nehmen wir
3) den alten mythischen Kalender der göttlichen Sternbilder als Vorbild für unseren Tierkreiskalender –
und nennen es „Sonne hat 0° vom Tierkreiszeichen Widder erreicht“, ein neues Jahr hat begonnen. Und dieses, obwohl die Sonne vor dem Hintergrund der alten natürlichen Sternbilder sich irgendwo zwischen dem Anfang der Fische und dem Ende des Wassermanns befindet.
was wir nicht kennen nach einem Bild, dem Bild des Anfangs. Und nach langer, langer, namenloser Anschauung ist das komplizierteste, das wir kennen, das Tier. Menschen, selbst wir selbst, sind uns hingegen ein unbekanntes Rätsel - wie das bevorstehende Jahr.
Und irgendetwas in unserm Sinn rät uns, das Unbekannte durch das Bekannte auszudrücken ... Widder ... Stier ...Zwillinge ...
Uralte Namen bevor sie gefunden wurden
waren angeschaute namenlose Bilder
und lange vor dem Erkennen der Bilder
hörten wir den Gesang des Unsichtbaren
In sichtbaren Halbreise ist die Anschauung des Menschen eingetreten
diesen gleißenden Halbkreis des Himmels über dem Tag
und diesen strahlenden Halbkreis im Dunkel über der Nacht
himmlische Halbkreise
um unsere Menschenhöhle
um unsere Stadt
um unser Tal unseren Hafen
unseren Strom
Durch das wandernde Tor zum himmlischen Frühling, wandert Sonne also dieses Jahr um 5:14 Weltzeit am 20. März.
Dieses Tierkreis-Tor selber aber und mit ihm alle Tierkreiszeichen, „wandert“ Jahr für Jahr, Tages-Zacken um Tages- Zacken den Weg der Schlange, der im Widder beginnt und im Schwanz, in den „Fischen“ endet, vielleicht, wie einer im Witz gesagt hat, weil diese Tiere die kraftvollsten Schwänze haben …
Sonne Fische … Widder, letztes Flossenende … übergehend in den Schrei des aus der Tiefe der Plazenta auf - die Welt - gekommenen Hungers …
Frühling: Aufgehende Sonne am Osttor des Himmels, an dem Ort, wo der Meridian des Moments durch das Mittagstor des Tierkreises, bei 0° Steinbock ,wandert.
Und wenn Meridian und Mittagstor im Moment des Frühlingsbegins über 13°24' östlicher Länge liegt, dann steht das Frühlingstor mit aufgehender Sonne in Berlin. Dann ist an diesem Tag Berlin das Maul der Tierkreis-Schlange 2012. Natürlich Berlin als komplexester Ort auf dem "Maul", dessen Öffnung sich den gesamten Meridian entlang zieht - vom Polarkreis bis zum Äquator - .
Also noch einmal: 2012 ist 13°24 östlicher Länge der Meridian aller Orte auf der Nordhalbkugel die mit Berlin den Aszendenten von 0° Widder teilen, an dem die Frühlingssonne aufgeht in jedem Jahr .
Und der Frühlings – Himmel für alle uns Nicht-Berliner auf der übrigen Nordhalbkugel?
Gleich westlich von Berlin und damit auch in Bayern beginnt der Frühlingsmonat noch im gedankentiefen Aszendenten im Zeichen der Fische …
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Murnau
20.3.2012, UTC 5:14
Murnau
… bis dann in London und Lissabon der Frühling im einfallsreichen Zeichen des Wassermanns auftaucht.
Nach Osten hin schließt sich, nach fast ganz Mittel-Ost-Europa im Widder, mit Damaskus, Jerusalem und Teheran der Frühling im Zeichen des Stiers an, bevor, immer zur gleichen Zeit – der Frühling in Neu – Dehli im Luft- und Sommerzeichen Zwillinge aufgeht, in Peking gerade noch im Krebs und über Tokyo aus dem Löwen aufsteigt … Jungfrau und Waage gehören dem Pazifik im Skorpion am Ende schließlich steigt der Frühling dieses Jahr über Kalifornien auf, während die gesamte amerikanische Ostküste einschließlich der Karibik einen Schütze-Frühling zugeteilt bekommen hat.
Und im Sinne des „wo ist die Sonne wann?“ ist der Kreis der Tierkreiszeichen in der Tat ein Zeichenkreis bekannter kalendarischer Positionen.
Weil aber die Namen der ursprünglichen Sternbilder auf die Seelenerinnerung an verstirnte mythische Wesen hinweisen, darum symbolisieren sie für unsere Psyche so gut sie können, ihr innergöttliches Wesen das wir nicht „kennen“ können, aber dessen Wandlungsgestalten wir uns merken können.
Natürlich wissen wir, dass die hellen Stunden ab Sommeranfang wieder weniger werden (Krebs), im August aber am heißesten brennen, usw. das sind Kenntnisse.
Aber da der Gott der Lebenskraft, der synchron mit der Sonne und dem Menschenherzen wandert, nicht die physische Sonne ist, wie der astrologische Gott Merkur nicht der physische Planet ist usw…. ist und nicht ist … darum sind Zeichen und Symbole beides, Speicher von Kenntnis, die von außen und von Projektion, die aus dem inneren Menschen kommt und beschreibt was er nicht kennt.
Denn die Erfahrung von Symbolen ist die Erfahrung von Macht, gar von Übermacht.
Da wir gerade dabei sind: das mächtigste Symbol für den Mann ist die Frau und für die Frau der Mann. Ebenfalls bekannt von außen und in den Tiefen völlig unbekannt …
So sind also die Kalender des Jahres zu zeigen mit jenen 360 Grad, die die Sonne in 365 + 1/4 Tagen zurücklegt und alle anderen großen Rotationskörper entsprechend; und zum anderen ist das „Schicksal“ der mythisch überlieferten Gottheiten, die in der Natur und in uns den Rhythmus der zwölf Himmel teilen und den Lauf der Lichter …
… ist dieses gemeinsame Schicksal zu beobachten wie es gebunden ist an Orte auf der Erde …
Hier sind einige:
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Paris
20.3.2012, UTC 5:14
Paris
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Athen
20.3.2012, UTC 5:14
Athen
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Moskau
Moskau
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Jerusalem
20.3.2012, UTC 5:14
Jerusalem
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
Peking
20.3.2012, UTC 5:14
Peking
Äquinoctium
20.3.2012, UTC 5:14
NY
20.3.2012, UTC 5:14
NY
Und hier noch einige Koordinaten, erste Zahl ASC, zweite Zahl MC:
London 29,4° Wassermann 13,6° Schütze
Madrid 1,4° Fische 14,3° Schütze
Damaskus 3,9° Stier 21,2° Steinbock
Teheran 24,7 Stier 5,7° Wassermann
Neu – Dehli 18,2° Zwillinge 1,8° Fische
Tokyo 15,8° Löwe 8,7° Stier
San Francisco 5,8° Skorpion 11,8° Löwe
Mexiko City 2° Schütze 5,7° Jungfrau
Havanna 15,3° Schütze 23,8° Jungfrau
Wo nun alle von uns Nordhalbkuglern ca. alle 30 Tage - Häuserwechsel = Zeichenwechsel erfahren, und auf diese Weise in 12 Monaten die Ganzheit des Jahres, da kann bei Vorliegen eines jeden Ortes das Jahresschicksal in seinen Abläufen angeschaut werden und es gibt nicht einen Ort dem sein ganzes und volles zwölffältiges Schicksal vorenthalten bliebe.
Ohne astrologische Anschauung aber kein vollständiges = „göttliches“ Bewusstsein.
Um mich nicht bis zu Kraftlosigkeit zu wiederholen, verweise ich an dieser Stelle auf das in den vergangenen Wochen über der Murnauer Boje Wahrgenommene und Gesagte. Eine Konstellation wie die vom Durchgang der Venus und des Jupiters durch den Stier ist als kreisförmige plurale Wahrheit nie in einem linearen Satz aus zusagen. Vielmehr vermag nur ein wieder- und- wieder- Ansetzen allein, das Unmögliche ansatzweise zu vollbringen nach Maß des vorhandenen Vermögens. So setzt die allwöchentlich neu aufgenommene Beschreibung des Jupiters im Stier im Mundanen Tagebuch schon im Juni 2011 ein und die der Venus im Stier immerhin vor mehr als drei Wochen.
Für Saturn, Pluto und Neptun gilt Gleiches.
Für alle und jeden aber gilt gleich: der Aszendent ist Start und Ziel und wie sein Herrscher steht, so beginnt ein Ort auf der Nordhalbkugel seinen Lauf durchs Jahr.
Gespeichert: 29.3.2012, UTC 16:28, gepostet: UTC 17:15.