Sonntag, 16. Dezember 2007

Von Erd- und anderen Schafen, zum Beispiel am Himmel

Kindern sind ja schöne weiße Wolken, Schönwetterwolken, als Himmelsschafe bekannt. Astrologen kennen noch das nächtliche Schaf, den Schafsbock, Schweizer sagen „Widder“, dessen Sternbild mit seinen vier Sternen im November gegen 22:00 Uhr am höchsten stehend erkennbar ist, aber grade nur für Geübte.


In der Antike war Schaf/Widder das Sternbild, in dem die Sonne den Kreis der Sternbilder den Himmelsäquator von Süden nach Norden überschreitend, von neuem betrat zur Zeit wenn die Sonne senkrecht über dem Äquator „stand“ und der Frühling begann. Heute ist der Frühlingspunkt genannte Eingang in den gleichnamigen Tierkreis aufgrund der Kreiselbewegung der Erdachse („Präzession“ des Frühlingspunktes) in den Westen des Sternbildes Fische gewandert, nach Wassermann hin.
Im Tierkreis als Meßkreis des Jahres beginnt mit dem Sonnenstand im Frühlingspunkt die Zählung bei 0° Widder. Das Himmels - Schaf ist also das Frühlingstier. Sagt man so. Es öffnet die Tür zum neuen Jahr und zu allen möglichen Dingen. Sein Heimatplanet Mars ist Türöffner, Zünder, Erwecker, Austreiber, Aufdecker, Geburtsherr.
In Wirklichkeit „machen" also die Sterne des Sternbildes Widder natürlich überhaupt nichts und sie stehen auch unendlich weit auseinander und hinter einander. Im Tierkreiszeichen Widder, wie in den anderen elf Zeichen, stehen überhaupt keine Sterne, sondern der Tierkreis ist gedacht, ist ein kreisförmiger Meterstab, der den Jahreskreis ausmisst mit zwölf gleichgroßen gedachten Abschnitten von dreißig Grad, die die Namen der gleichnamigen Sternbilder tragen. Sie tragen die Namen als Zeitzeichen.
Also sind Symbole zu unterscheiden, Bilder und Namen. In einem dritten Schritt tritt dann noch die Schrift hinzu, welcher gegeben ist, dem Moment Dauer zu verleihen, und dem dazugehörigen Nichtanwesenden Platz einzuräumen.
Mit dem Schaf nun, oder Widder, ist es, wie mit den anderen Tieren im Tierkreis, z. B. dem „Löwen“, von dem der Psychologe sagt:

„Was ein archetypischer Inhalt immer aussagt, ist zunächst sprachliches Gleichnis. Spricht er von Sonne und identifiziert mit ihr den Löwen, den König, den vom Drachen bewachten Goldschatz und die Lebens- oder „Gesundheitskraft“ des Menschen, so ist es weder das eine noch das andere, sondern das unbekannte Dritte, das sich mehr oder weniger treffend durch alle diese Gleichnisse ausdrücken lässt, das aber – was für den Intellekt stets ein Ärgernis bleiben wird – unbekannt und unformulierbar bleibt…“ C.G.JUNG

Um den Widderherren Mars geht es nun im Frühling und um die Sonne, die durch den „Stadtteil“ fährt, dessen Hauptbahnhof den Namen Widder trägt , und es geht um die Reisenden aus dem Stadtteil „Widder“ und ihren irgendwo fahrenden „Zug“, den „Schafsplaneten“ Mars, und um all die Geheimnisse, die mit den Herden dieser wolligen, horntragenden Tiere im Kreis des Lebens reisen.
Und weil es daher ums Sortieren geht, danke ich dem Tierkreis vom ersten Tag meiner inneren Begegnung mit ihm, dass er mir zwölf Haufen im Kreis um mich herumstellt, auf die ich alle möglichen Dinge, Gefühle, Ahnungen und Gedanken verteile.
Und zum Erkennen des „ersten“ Haufens dient mir das Schafsbild.
Warum nun haben uns die genialen Alten das Schaf an den Anfang gestellt? Dazu lässt sich trefflich grübeln, forschen und lassen sich Betrachtungen anstellen, wie diese: Als Sicher erscheint mir, dass Hunde, Schafe und Rinder die ersten Tiere waren, die der Mensch zu Haustieren gezähmt hat. Eine Bereicherung!
Sicher ist auch, dass die Kuh mehr Futter braucht als das Schaf. So waren die Kühe bei den Bauern und die Schafe bei den Hirten - ja weiss ich, es gab auch Kuh–Hirten, trotzdem … die Bauern in den Tälern, die Hirten auf den Bergen, die Bauern in den Dörfern und Städten, die Schafhirten in oder am Rande der Wildnis usw.
Immer wird zum Schaf der Morgen und sein rotes Licht sortiert, die Hirten auf dem Felde … und das Frühlingsopfer haben bei den Völkern der Bibel die Lämmer gebracht, ihr Blut färbte die Wolle der Widder, das Blut der Erstgeburt. Die Frühe der Kulturen erschien im „fruchtbaren Halbmond“ des vorderen Orients im Zeichen der Schafe und wies hin auf die Kultur der Frühe, die Sippen der Hirtennomaden, die von Zeit zu Zeit mit ihren Hunden und ihren Waffen die Berge verlassen haben, um Bauern in den Niederungen Weiber und Vorräte abzunehmen und dann schließlich selber welche zu werden, die wiederum von Schafshirten … usw.
So ist der Schafshaufen/Stadtteil Widder mit seinem klar erkannten, genannten und beschriebenen Geheimnis unter Astrologen unbestritten einer, der dem Element Feuer zugehört, dem Feuer des Anfangs, wodurch das friedlich grasende Tier zum Symbol des anfänglichen Energiezustandes wurde, der manifesten Aggression.
Was hat es nun mit dem „Erdschaf“ auf sich? Gibt es nicht? Widder ein Feuertier und Punkt, aus, Ende?
In meiner selbstgenügsamen Mundomanie habe ich im Laufe der Jahre das Glück gehabt, neben dem eigentlichen Feuer- auch Erd-, Luft- und Wasserschafe kennen zu lernen. Das liegt zum einen daran, dass Astrologen der Gedanke nahe liegt: wenn der Schafsplanet Mars (der Rote) durch ein Erdzeichen, d.h. durch eine Erdzeit wandert, er zu einem Erdschaf wird, indem er besonders viel zum Kauen und Mahlen findet, gradezu einen Garten, während er als Feuerschaf, also durch ein Feuerzeichen oder in einer Feuerzeit wandernd, zornig ist, weil alles schon abgegrast wurde, weil schon ein Feuer die Triften und Hügel abgefressen hat oder so etwas ähnliches („mit Feuer Feuer bekämpfen“) und das Feuerschaf, vom Hunger getrieben, rennt hin wo noch etwas ist - wenn es auch anderen gehört.
Ein Luftschaf ist schwer vorstellbar. Beginn als Luft, Beginn als Gedanke, als Information. Luft kann man nicht sehen, sie kennt keine Grenzen. Ihr Revier sind die Weiten des Himmels, der Gedanken und der Nachrichten. Das geflügelte Schaf, Gedanken grasend, über einer unsichtbaren, eventuell digitalen Welt von Gräsern und Kräutern, von Käfern, Ameisen unter dem unhörbaren Gesang der Schmetterlinge.
Nicht weniger unvorstellbar ist das Wasserschaf. Es öffnet Türen in die dunklen unterirdischen Welten Plutons, zu den Wurzelbildern in der Seele, welche wollen, dass wir leben. Das Wasserschaf ist das vergrübeltste, Zeit seines Lebens grübelt es, wie das Wasser in den Adern der Erde, wie es ans Licht kommen könnte, denn - „Anfang im Inneren“ - im Wasserschaf ist die göttliche Erinnerung ans Licht, und das Wasserschaf oder psychologisch gesprochen, die Seele, findig wie das Wasser ist, findet den Ausweg und möchte dabei nicht gestört werden.
Und weil die mundane Grübelung mir säckeweise wöchentlich auf den Eselsrücken gepackt wird, darum ist mir auch nicht entgangen, dass auf einigen der Säcke: „Königskonjunktion“ steht - besondere Post. Und diese Säcke sind in blau, rot, grün und in Tarnfarben-Oliv gehalten und dadurch weiß ich, dass da Post für die Elemente ist. Und ich kenne die Adressen, wo die vier Schafe der vier Elemente ihre Post empfangen und versenden, eben die Königsschafe, das königliche schafsblinde Türöffnen fürs ganze Jahr:


Feuerschaf = Feuermars = 4,1° Waage
Erdschaf = Erdmars = 16,9° Stier
Luftschaf = Luftmars = 0,8° Wassermann
Wasserschaf = Wassermars = 0,3° Fische



Und so weiter, auch die Post der anderen Lichter und Planeten ist auszutragen, die verschiedene Post eben, die im mundanen tagebuch über die Wochen verteilt wird.



Auch die Jahrespost: Weil im Anfang alles da ist - das ganze Schaf – ist im Anfang des (Frühlings-)Anfangs – Sonne unter 0 ° Widder, oder über dem Äquinoctium – schon eben alles da - das ganze Weltkind „Jahr“ – und es wandert als Weltkind den gekrümmten Weidenweg über die Zeit.
Und was das bedeutet, was in den Säcken ist, geht Schaf aber auch Esel als solche nichts an, sie dienen um Last und Adresse. Inhalt aber ist Bedeutung die nur Wassermann erkennen kann, wegen des Überblicks, des Reichtums an Vergleichen, welcher Adler oder Geier Uranus, den höchsten vom Luftelement, gegeben ist, oder von den Schafen jenes, das Dionysos den Weg zum Wasser gezeigt hat.
Und weil die Wege der mundanomanen Großväter beim Wassermann anfangen und enden, darum werden nicht nur die Konstellationssäcke zum Wassermann getragen, die mit der Himmelspost, sondern er darf sie öffnen, die Wassermannpost, die die Menschenpost ist und versuchen ob er daraus schlau wird.


Und als ein solcher möchte der mundanomane Großvater heute schließen und zwar
1. nach wie vor mit dem Lob der Zwiebel und ihrer morgenfrühen, katzenpfotenwachen Poesie,
2. dem Lob dieser unwahrscheinlichen vergangenen Woche, die wir, unus mundus, in den letzten sieben Tagen zusammengebracht haben mit Unterzeichnung des EU – Vertrages, des Abkommens von Bali, und noch so einigem. Besser können wir fast nicht auf die ernsten Fragen vorbereitet sein, die Steinbock uns im nächsten Jahr stellt mit der Jahrespost von Jupiter, was Einsehen betrifft und den Beginn der Forderungen zweier Jahrzehnte Pluto im Steinbock, an den gierigen Egoismus des Feuers, an dem das Schaf „Anfang“ in unser aller Brust Anteil hat. Beides zu erfüllen, heißt es, Genießen und Überwinden, mit Hilfe der anderen "Tiere" in uns, damit wir uns in der Ewigkeit nicht vor unseren Kindern schämen müssen.
Gespeichert: UTC 15:23, gepostet:15:28 und 16:38.



Gespeichert: UTC 15:23, gepostet:15:28 und 16:38.







Bearbeitet: 22.5.2008, UTC 12:22

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