Königskonjunktion nennt ein Teil der Astrologen die jeweils erste in der Serie der "Großen Konjunktionen" von Saturn und Jupiter in den Zeichen jeweils eines Elements.
Die mit der jüngsten Königskonjunktion im Erdelement anhebende Serie begann am 17.7.1802 und endete mit der Großen Konjunktion vom 28. Mai 2000. Die nächste Königskonjunktion im Erdelement ist dann am 12.1.2577.
Schicksal und Mitte der Erde im Sinne der drei Erdzeichen: Stier, Jungfrau und Steinbock liegen mithin seit 1802 in den "Händen" des Krebses (und dieses noch bis 2577), denn es ist stets die Sonne, die das Herz, das Verhalten (Döbereiner), den Lebensausdruck, kommandiert.
Wie aber tut dies nun eine Krebssonne? Anders gefragt: Wie haben wir dieses zu vollziehen, gesetzt wir wollen mitspielen.
Krebs sagt zur Sonne: was immer du tun willst, tue es auf Wasserart.
Wir wissen, Wasser hält nicht stand, Wasser weicht aus und umfließt.
Wir wissen, Wasser verkriecht sich in Löcher und quillt aus Löchern.
Wir wissen, Wasser durchfließt das Innere der Erde durch Adern und Kanäle.
Wir wissen, Wasser nimmt alles an, außer Fett.
Wir wissen ... das Innere, Weiche, Schwere ... ist Wasserart.
Während Feuer, Erde und Luft, Impuls, Beharrung und Weite erteilen, empfängt das Wasser. Psychologisch ausgedrückt: "Wasser" bedeutet: Hinnehmenn, Introversion -
Extravertiertheit, das nach Außen gehen, drückt dagegen das Symbol, oder die Wahrheit, "Feuer" aus.
Das Schicksal der Erde und alles Irdischen liegt also seit 209 Jahren darin, ob die Herzen der Menschen, die Gott zu Mitschöpfern berufen hat, bereit sind zu empfangen, gewillt , dem inneren Vorgang Bedeutung einzuräumen.
Was sie empfangen sollen?
Die Antwort gibt der Tierkreis: lassen wir den Krebs am Aszendenten aufgehen, was empfängt er dann, besser, was wartet sehnsüchtig darauf ihn zu empfangen?
Ich selbst, mit Krebsaszendenten geboren, , empfinde uns Geschöpfe der Krebsstunde wie einen Krug Wasser, geschöpft aus der eigenen Quelle, Lebensfrische, die nirgends so ersehnt wird, wie beim Gegenüber, dem trocknen , dem richtenden Alten, dem Steinbock.
Das ist allgemeines Gesetz: Nirgendwo ist der Wert des Aszendenten so geschätzt, weil selten, wie im Reich des Deszendenten: das ist echt kompatibel mit Nils Bohrs Gesetz der Komplementarität.
Unsere Betrachtung also betrifft unsere Prädispositionen durch die uns in der psychischen Tiefe regierenden Archetypen, anders gesagt: unser Vor - sortiert-Sein.
Die Tatsache, dass wir dessen unbewußt sind, tut nichts zur Sache. Dass wir uns dessen unbewusst sind, hindert unser Herz nicht daran zu schlagen, unsere Niere nicht daran zu filtern und unsere Leber nicht daran aus fremdem Eiweis eigenes einmaliges (im Universum) Eiweis zu bauen. Was uns unbewußt ist, damit sind wir identisch, sagt C.G.JUNG.
Interessant wird es, wenn wir uns der Präformierung - in diesem Falle des Erdschicksals durch Krebs - bewusst werden.
Der große, Nobel-Preis-nobilitierte Physiker Wolfgang PAULI schrieb an JUNG dass Archetypen nach seiner Auffassung allein, wenn sie beobachtet werden, sich ändern können. Man müsse, schrieb er,
„den Standpunkt konsequent fest […] halten, dass sich psychische Inhalte, also auch Archetypen nur dadurch ändern, dass sie beobachtet werden, d.h. durch einen Eingriff des menschlichen Bewusstseins“. … "spontane Veränderungen … (seien) entbehrlich“
Wolfgang Pauli – C.G.Jung, Ein Briefwechsel 1932 – 1958, S.191.
Also, Beobachtung der Erdangelegenheiten unter Introversion, das ist die Maßgabe des Krebses, was unsere von den Archetypen gewollte Einstellung betrifft.
Was aber, wenn wir, wie seit 1802 der Fall , grade mächtig im Aufbruch waren zur unbegrenzten Extraversion, um endgültig dem introvertierten Mittelalter zu entkommen: Weltentdeckung bis an den Rand der Erde und drüber hinaus - das war der Inhalt des Zeitgeistes der letzten zweihundert Jahre.
Damit ist die mächtige Gegenströmung gekennzeichnet, Erbteil der untergegangenen Epoche, die zu empfindlichen Sinnwidrigkeiten hat führen müssen; damit wird sichbar, dass wir überhaupt noch immer nicht in der Spur gelandet sind, die uns eigentlich erwartet.
Welche Welt ist denn die, die die Erdwelt, und mit ihr uns, erwartet, was ist die Krebswelt, im Konkreten? Es ist die Welt der Familien, es ist die Säugetierwelt der Brutpflege, es ist die romantische Welt der Gefühle, der Träume, der seelischen Werte. Man könnte auch sagen, es ist die mediterrane, die afrikanische, die chinesische Welt jener Traditionen, die in den Familien wurzeln, welche darauf wartet, im Zeichen des Neptuns, nach völliger Auflösung, neu geboren zu werden.
Nun muss noch die Resonanzfrage geklärt werden: Es ist nämlich so, dass diese Erdsonne für die 775 Jahre ihrer Gültigkeit eventuell mit einem Licht/Planeten eines der drei anderen Elemente konfrontiert sein könnte. Und siehe es ist so, sogar dramatisch:
In der Kreis-Schale unter den Tierkreiszeichen: die Konstellationen der vier Königskonjunktionen bis zum 31.12.1980
Sonne der Königskonjunktion Erdelement in Resonanz mit Pluto der Königkonjunktion im Feuerelement. Diese Konstellation gilt bis 1980. Und, wie oben gesagt, wessen man nicht bewusst ist, damit ist man identisch. Pluto aber ist der Opfer-Planet und Herrscher des Skorpions. Im Mittelalter kannte man den Pluto zwar noch nicht, was aber nichts an seiner Macht im Uhrwerk der Zeit ändert.
Die religiöse Ergriffenheit der Menschen hat aber seit der Mitte des letzten Jahrtausends immer mehr abgenommen, das Opfern aber, das in das religiöse Jahr „eingebaut“ ("Allerseelen", "Allerheiligen" usw.) war, hat im gleichen Maße abgenommen. Damit ist eine der zwölf Grundwahrheiten des Lebens abhanden gekommen, die über die Notwendigkeit der Erhaltung des Einzelnen die Erhaltung der Art Mensch garantiert. Das Opfer im Zeichen Skorpions/Plutos ist es, welches über die Lebenden die Verbindung der Toten mit den noch Ungeborenen herstellt.
„Wird aber dieser Opfer eines versäumt, nie hat es Gutes gebracht.“
Hölderlin
Da aber die Verbindung der Generationen im Letzten durch nichts anderes hergestellt wird als durch die Geschichten, die von den Vorfahren künden, darum sind die, die im Geiste des Pluto leben, letztlich die Bewahrer der Geschichten der Vorfahren. In allen "primitiven Kulturen" ist das so.
Wenn nun in den Konstellationen der vier Königskonjunktionen, in einem Fall wie dem unserem der Feuer-Pluto und die Erd-Sonne miteinander verbunden sind und gelebt werden wollen, und wenn dies kein Inhalt im allgemeinen Bewusstsein ist, dann muss zu den bewussten kollektiven Bestrebungen eine mächtige unbewusste Unterströmung entstehen, die eines Tages katastrophal in das Bewusstsein der Menschen einbricht und es alles mit sich reißend überschwemmt.
Dieses ist vor der Mitte des letzten Jahrhunderts geschehen. Als der Pluto die Sonne der Königskonjunktion im Erdelement im Transit vorwärts und rückwärts passierte, z.B. im Quadrat zu Mars und Venus, wurde die Wehrpflicht im NS-Staat eingeführt. Beide Jahre, 1935 und 1936 (und darüber hinaus alle NS-Jahre) sind hinsichtlich ihrer Transite auf Erdsonne/Feuerpluto äußerst aufschlussreich.
In jüngerer Zeit ist nun ein weiterer Pluto zu dieser Radix-Konstellation hinzugekommen:
12.7.-19.7.2010, Sonne mit 2 Pluto-Resonanzen
Ist es bisher das Opfer im Feuerelement, in Zorn und Streit, das die Erd-Sonne – freiwillig oder unfreiwillig – zu „übernehmen“ hat im kollektiven (und individuellen!) Verhalten, so ist es nun auch noch das Opfer im Luftelement, das, wie ich es sehe, Opfer aus dem und im und für den Geist, das von uns verlangt wird.
Aus der Waage hervorgehend zielt diese Pluto-Resonanz darauf hin, dass es sich um einen neuen Geist handelt, in welchem die Begegnung der Geschlechter zur Bildung neuer Familien führen soll. Aber, zweifellos gilt das nicht in erster Linie für die natürlichen Geschlechter sondern für die psychischen Geschlechter. Und so hat sich Argentinien gestern zum Quadrat der Sonne auf Pluto in der Waage eines der fortgeschrittensten Ehe-Gesetze dieser Welt gegeben.
PS:
Und heute, am 17.7. demonstrierten am Tag der "Euro Pride" Schwule und Lesben aus ganz Europa unerschrocken in Warschau und trotzen damit katholischen und gewaltbereiten neonazistischen Eiferern.
Gespeichert: 16.7.2010, UTC: 18:00, gepostet: UTC 18:46
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen