Äquinoctium 21.3.1974, UTC 0:08 Haicheng, 40.6° N., 122.5 E.
(Wie immer muß jede Monatszahl gelesen werden als "Spiegelzahl", d.h. als Termin, ab dem sich eine neue Monatslage ergibt. Dies gilt immer gleichzeitig für die untere - natürliche - wie die obere - symbolische - Hälfte. Es spiegelt sich also ab 21.4.74 die Lage im elften in der Lage im zweiten und ab 21.1.75 die im zweiten in der Lage im elften Haus.)
Das Beben ereignete sich am 4. Februar 1975, hatte die Stärke von 7,0 auf der Richter-Skala und forderte trotz massivster Zerstörungen „nur“ 2000 Todesopfer.
Das Zweite, das Beben von Tangshan, gilt als die zweitgrößte Katastrophe die in der Menschheitsgeschichte von einem Erdbeben ausgelöst wurde. Es ereignete sich am 27. Juli 1976 und hatte die Stärke 7,5. Offiziell 255.000 Menschen fielen ihm zum Opfer, inoffizielle Schätzungen aber sprechen von über 600.000 Toten.
Das Besondere, das diese Erdbeben über ihren Stellenwert in der Statistik des Grauens oder der Statistik des Glücks hinaushebt, sind die Umstände, die zu dem Glück von 1975 geführt hatten. In der folgenden Link steht das Nähere in Kürze.
de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Erdbeben_in_China
Mir obliegt noch, hinzuzufügen: 1975 befand sich die Volksrepublik China in der Spätzeit der Zerrüttung aller geistigen Traditionen des alten China und ihrer Träger. Die Zerrütter folgten dem alten Führer und Gründer der Volksrepublik, Mao Tse Tung, der von der Idee der permanenten Revolution befallen, die jungen, starken, ergebenen Blinden – sprich, die Jugend – mobilisiert hatte. Dadurch konnte dann jeder derjenigen „Fehler“ gemacht werden, die daraus hervorgingen, dass die immer existierenden Witterer der Macht es, wie immer, verstanden, sich „revolutionär“ zu drapieren und ihresgleichen um sich zu versammeln für die permanente, landesweite Aufführung des Volksstückes: „Kulturrevolution.“ Der Trick bestand und besteht immer in der Übung, die natürliche Widersprüchlichkeit im Menschen als „Unzuverlässigkeit“ zu entlarven und selber den reinen, den immer zuverlässigen, den Superrevolutionär, zu geben. Dieses Spiel auf allen Ebenen, von der Staatsspitze bis ins letzte Dorf war 1975 noch nicht ganz zu Ende.
Das Beben von Haicheng galt allen von „Kulturrevolution“ ergriffenen auf dem ganzen Planeten (von denen ja niemand außer in China und Kambodscha durch Machtausübung beschmutzt und belehrt war) als ein Lebens- und Ruhmeszeichen des „neuen Menschen“.
Äquinoctium 20.3.1976, UTC 11:50 Tangshan, 39.6° N.,118° E.
Diesem roten Ruhmesblatt menschlichen Geistes waren nur eineinhalb Jahre trügerischem Glanzes beschieden.
Das fürchterliche Tangshan-Beben vom 27. Juli 1976 zeigte, im Geist der alten chinesischen Tradition gesprochen, dass der Kaiser das Mandat des Himmels verloren hatte. Sechs Wochen später starb Mao Tse Tung. Sein Hofstaat, nun seinerseits „entlarvt“ als „Viererbande“, wurde kurz darauf vom „Erzfeind“ Liu und seinem „Lager“ gestürzt.
Gespeichert: UTC 10:47.
In eigener Sache:
Ich muss gestehen, das, was in mir permanent Erdschaf ist, fühlt sich im tiefsten Herzen ausgesprochen, gestern am 11. Juni, von DIEZWIEBEL
Die Gegenseite in mir, meine Vogelnatur, versucht ebenso unablässig, aus der Distanz, von oben, zu begreifen, wie das Unbegreifliche vorsortiert ist.
Dabei scheine ich fast allein zu sein im deutschsprachigen Raum des Planeten.
Sollte sich jemand angesprochen fühlen, sollte jemand eine Idee haben, z.B. zu den beiden Erdbeben, sollte jemandem ein kleines Struktur-Steinchen geklickert haben – bitte lass es uns doch teilen mit anderen mundanomanen, die müssen doch irgendwo sein.
Gespeichert 11:13, gepostet UTC 11:27.
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