Nicht jeden Tag ist Himmelfahrt – nicht jeden Tag erscheint die Seele wie geflügelt und leicht schwebend über den Abgründen der schweren dunklen Erde. Die Realitäten des frierenden, hungrigen, verlangenden Körpers imponieren der Seele aufs Nachdrücklichste und zwingen sie wieder und wieder zu mehr oder minder glücklicher Landung.
Wohl denen die nicht des Gruppenflugs oder gar eines Massenfluges bedürfen um den seelischen Aufschwung zu erfahren. Kollektive Abstürze, wie der deutsche/japanische in der Mitte oder der serbische am Ende des letzten Jahrhunderts folgten verbrecherischen Kollektivräuschen. In der organisierten Menge verliert der Einzelne automatisch das kulturelle, ethische und charakterliche Niveau, das er als Einzelner erreicht hat und es kommen Dinge zum Vorschein von denen er nie gedacht hätte, dass er sie in sich trägt.
„Wir wissen heute, dass im Unbewussten jedes Menschen instinktive Bereitschaften oder psychische Systeme mit bedeutender Spannung geladen vorhanden sind. Wenn ihnen auf irgendeine Weise zum Durchbruch ins Bewusstsein verholfen wird, ohne dass dieses die Möglichkeit hat, sie in entsprechenden höheren Formen aufzufangen, so reißen sie wie ein Wildbach alles zusammen und verwandeln die Menschen in Wesen, für die das Wort <Bestie> noch viel zu gut ist... Um in der Masse derartige Erscheinungen hervorzurufen, braucht es nur einen oder einige Besessene.“ C.G.JUNG, Ges. W. 18 /2/S. 640
Der Aufstieg in den seelischen Kollektivhimmel primitiver Massenbegeisterung des Jahres 1933, welche die Deutschen damals erfasste… ein Volk, das bis dahin zu den gebildeten und zivilisierten gehörte, hat die Macht und die Geladenheit, der in uns schlummernden Bilder so deutlich gemacht dass die Tatsache, dass der bewußte Lehrer der Archetypen, C.G.JUNG, sich am Ende seines Leben als weitestgehend unverstanden erlebte, während der unbewusste Lehrer der Archetypen A. HITLER, von Abermillionen schlafwandlerisch verstanden wurde, zu den bedenklichsten Paradoxien unseres Menschentums in der Neuzeit gehört.
In Jahrzehnten astrologischer Forschung reift natürlich eine Art astrologisches Organ heran –Antenne und Sender - die es dann erlauben, die archetypischen Hintergründe, die "psychoidenWetterlagen" historischen Geschehens sichtbar zu machen. Wo es einem so großen Lehrmeister der Tiefenpsychologie, wie JUNG beschieden war, weitgehend unverstanden zu bleiben, da habe ich mit meinem vergleichsweise bescheidenen Licht, keinen Grund, mehr zu erwarten.
Und, wie es halt immer so ist, macht der eine aus seinem Organ eine Geldmaschine ein anderer eine Machtmaschine – und der, dem beides nicht liegt, bewohnt vielleicht in gesicherter oder ungesicherter Armut eine kleine Hütte am Fluss und trägt „Kinder“ hinüber …
In meiner „Geladenheit“ ergreife ich aber wieder meinen Wanderstab, gürte den Esel und trage das tragische Menschenhoroskop vor in Gestalt eines Menschen, der von der archetypischen Gestalt des Antichristen besessen war.
Dass diese Gestalt den Deutschen so verhängnisvoll werden konnte den Grund dafür möge Gottes Esel dazu herbeitragen. Ich sage einstweilen nur eins: Faust.
Gottes Uhren reden nicht von Kausalitäten, physischen Ursachen und Folgen, … von Hunger, Demütigungen, usw., wie es der Mensch bisher als Historiker tat.
Seine Uhren melden Synchronizitäten, Gleichzeitigkeiten von psychoiden Archetypen, Planetengleichungen.
Und die wollen wir uns jetzt ansehen.
Zunächst treten wir hinter das Individuum Adolf H. zurück und schauen uns den ganzen Jahrgang an, wie er im Umkreis des Innviertels in Mitteleuropa anzutreffen war
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Äquinoctium 20.3.1889 UTC 9: 52, Braunau
Deutungsweg geht immer vom Unbewussten zum Bewussten, vom Archetypus zum Ich, von der Potenz zur Erkenntnis, vom Aszendenten über die Sonne zum Feld des Deszendenten.
Das Äquinoctium mit seinem Sonnenstand 0° Widder zeigt genau genommen im Zeichen dieser Sonne den jeweils neuen Streit, den neuen Verbrauch, den neuen Türöffner. 1889 ist der Herr des Widders im Widder - ein gereizter, zorniger, aggressiver Jahrgang.
Die unbewusste Potenz des Jahrgangs erscheint im aufsteigenden Zeichen (=Aszendent) Krebs „der Schoß“= Introversion, die Aufmerksamkeit des Jahrgangs ist ins Innere gerichtet, dorthin, wo der Mond steht, ins fünfte Haus. Haus Fünf ist die Entwicklungsphase der Hingegebenheit an sich selbst, das Spiel des Eroberns aus der Kraft des Eigensinns. Das heißt im Jahr 1889 sind alle in Mitteleuropa Geborenen unbewußt von dem mächtigsten „Schoß“- Instinkt erfüllt, den im Inneren wahrgenommenen höchsten Wert („die Braut“) souverän und ddominant zu präsentieren. Hier also schon: dunkles Inneres drängt nach außen.
Und die Stunde findet Mond im Zeichen Skorpion. Dessen Verkünder, wie Friedrich Nietzsche, sind getrieben vom Opferinstinkt ihres Skorpion-Aszendenten, Die Überwindung des Menschen lehrend ist er in diesem, dem Geburtsjahr des Übermenschen „Führer“, in Turin zusammengebrochen und endgültig in die Umnachtung versunken.
Die Seele im Zeichen Monds im Skorpion ist ja die achte von zwölfen, ist die priesterliche Seele. Sie zeigt die Ergriffenheit vom Archetypus der Entsagung und des Opfers und das bedeutet vom Archetypus der Macht. Alle Macht kommt aus Entsagung.
Das ist die Potenz des Jahrgangs 1889 aus Mitteleuropa für den Gesamtplaneten.
Und nun zeigt der Tag Mondes nächtliches Machtspiel der Entsagung in Resonanz Monds zu Saturn. Der opferwilligen Seele Resonanz zur „väterlichen“, königlichen Instanz des Allgemeinen. Saturn wirkt im Haus drei der Realität. Haus Drei? Wenn häusertechnisch Eins die Tür und Zwei das Innere ist, so ist Drei das Außenherum. Das Regiment des Saturn in Drei ist darum das Regiment über die Nachbarn.
Die Potenz, Mond in Haus Fünf am „ausschließlich-Ich-Platz“ ist bei diesem Jahrgang also verbunden mit ihrem diametralen Widerspruch, hierarchischer Herrschaftsautorität (stellvertretend–für-alle“) über die Nachbarn.
Schließlich kommt dazu noch die Resonanz zur Venus im elften Haus. Venus=der Stuhl, =die Waage. Stuhl heißt Sitz, Reich, Sammlung; Waage heißt Ergänzung, Allianz, Urteil. Das elfte Haus aber will Mensch, Freiheit, Schöpfung, ihr Symbol: der Fremde – die frommen Griechen wussten das noch.
So ist dieser Jahrgang 1889 in folgendes Paradox geboren:
- erfüllt zu sein vom inneren Erlebnis der Macht =Skorpion, die ausschließlich hervorgeht aus der Hingabe an die innere Opferbereitschaft;
- sich autoritativ einzumischen in die Angelegenheiten der Nachbarn;
- die Gemeinsaft der freien Menschen aus der Taufe zu heben.
Alle nun, die wir diese paradoxen Spannung der Ein-heit Mensch, dieses, zumindest zeitweilige, Fast-Zerrissensein durch Himmel und Erde durch Ich-Person und Weltmacht - nicht in uns, das heißt, in unserem Bewußtsein - ertragen zu können meinen,
bei all denen von uns kommt es zur seelischen Kapitulation und Verfluchung des angstmachenden Teils in einem selbst und seine Bekämpfung beim Nachbarn ... zum katastrophalen innerseelischen Bruderkrieg, dem vermeintlich endgültigen der zu einander gehörigen Weltteile. Und es kommt zur Bildung von Koalitionen von Teilen gegen den oder die eigentlich zugehörigen aber nun verdrängten Weltteile in Innenwelt und Außenwelt. Letztere erscheinen nun als Verdrängte in der Gestalt des Feindes, und es polarisiert sich die Welt ins Schema a +b gegen c., väterliche Ordnung + mütterlichen Tradition gegen den bösen Fremden.
Und alle die Zerrissenen, die Masse der unbewusst lebenden Himmelsverlorenen, bedürfen eines neuen Ganzmachers, eines Heilands der „es“ kann, bzw. zu können scheint und vormacht, wie es geht.
Noch kein Wort bisher über die Person Adolf H. geboren am 20.4.1889.
Für heute aber soll es genug sein.
gespeichert 20.5. 16:06, gepostet 22.5. 16:57.
Das ist eins der Werkzeuge in der Astrologie, dessen Wirksamkeit darauf beruht, das Individuum als Träger von Markierungen zu betrachten, die Generations- oder Jahrgangsmarkierungen sind.
Wir hatten das Bild vom Schöpfrad des Bewusstseins, welches nach dem Muster des Schöpfervaters aus dem unbewussten ewigen Gegebenen (=„Wasser“) Gestalt schöpft, Himmel und Welt.