17.7.1802 UTC 22:48 Königskonjunktion Erdelement.
Über die – relativ – neue Königskonjunktion von 1802 muss ganz anders gesprochen werden, als über die vergangenen drei Königskonjunktionen des Weltelements Erde, die da waren 642 v. Chr., anno Domini 154, und anno Domini 1007.
Gewiß, das Kind jener zweieinhalb Jahrtausende ist zum Großvater geworden. Weg alles dessen, das über Fügung, Form und Gegenwart zur Gestalt von Zeit wird. – 642 v. Chr.: ein wahrer „König“ war erschienen - Solon - und er war in Gestalt des Kaufmannes König geworden und hatte die Welt, hatte die Stadt von dem Drachen Adelsborniertheit befreit, als welche die alte, abgelebte Adelsverfasste Gesellschaft Gegenwart frass, weil sie sich weigern mußte von einer schiffbaren , nachbarschaftlichen Welt Notiz zu nehmen, denn ihre stammesschaftliche Weltgestalt hatte zu fernerer Zeit seine Wurzeln in Landschaft gefunden und nicht in WELT.
Im späten Mittag dieser zweieinhalbtausend Jahre zeigt sich die Gestalt des Vaters vereint mit der des Sohns – Konstantius Chlorus und Konstantin – die der bürgerlichen Welt römischer Provinzen die Tore zum himmlischen Vater und seinem Sohn – kaiserlich aufschlossen. Diese Konstellation hätte Ausgangspunkt einer „chinesischen“ Entwicklung im Abendland sein können, wäre diesem Zeitalter gegeben gewesen, Wurzeln eines sich behauptenden Beharrens – Weltstunde des Stiers - zur Weisheit reifen zu lassen. Aber nicht Beharren sondern Kritik ist der Wind, welcher in den Weltstunden der Königskonjunktionen in der Jungfrau weht.
Herangereift in einer Mutterkirche erschließt dieser Geist durch Addition von Luft zu Feuer die energetische Potenz , jene Begeisterung der denkenden Seele, die diese Seele zur Erschaffung jenes köstlichen Instruments inspirierte, als welches, „Scholastik“ genannt, das feine und detaillierte Unterscheiden – egal auf welchem Gebiet - , zunächst als permanente Übung des theologischen Intellekts, den Intellekt – den Instrumenten der entfalteten menschlichen Vermögen als ein weiteres hinzugefügt hat.
Die Scholastik des Himmels findet sich begleitet von ihrer dunklen, vielleicht älteren Schwester, jener laborierenden Naturphilosophie griechischen Erbes, die nicht schlecht eine „Scholastik der Erde“ genannt werden mag.
Nachmittag und Abend dieses Welttages sieht, wie das Haus für die Ewigkeit – die Christliche Welt – in lauter „zehntausend“ Endlichkeiten ausgeilt und der einstige seelische Zuwachs – die vereinigende, die Einheitsgestalt, die Seeligkeit im Bilde des in „nomadischer“ Armut wandelnden Stifters eines erlösenden Wegs - „symbolisches Leben“ – in der Abenddämmerung weltlichen Gelingens verlorengeht. In den Raum der Wahrnehmung drängte damit neuwildes Heidentum ein, welches mit dem geistigen Vermögen, das die Universitäten der Scholastik über einige Jahrhunderte geschärft hatten, der Weltmutter zuleibe rückte. Aus dem verschlingenden Schoß von Mutter Kirche entflohen, wendete die dritte Königs-Generation seit Solons Tagen sich nun rückhaltlos dem ebenfalls verschlingenden Schoß der Mutter Erde zu, begierig nach Schönheit und Nutzen.
Diese „ketzerische“ Dreifaltigkeit: Gnosis (freies religiöses Denken) Leiblichkeit und Weiblichkeit, von der Mutterkirche zweitausend Jahre verschlossen, findet sich aber nun als endlich aufgeschlosse terra incognita, jener unbekannte physio/psychische Erdteil, nach welchem alle die Helden unserer Zeit die sicheren Häfen der „Braven“ verließen.
Krebs nun, die Nacht dieses Jungfrauen-Welttages zeigt, was einmal Karl Marx bemerkt hat, daß alle Haupt-Geschichten dieser Welt zweimal vorkommen: einmal am Tag als historische Aktion und ein zweites Mal , abends, als Theater.
So soll die Substanz einer jeden Zeit nicht nur im Historischen eines neuen Aufbruchs aufgehen, auch nicht allein in Jagd oder Saat und Ernte friedlicher Tage, sondern auch im abendlichen Theater des Universums (Max Beckmann) haben Bewohner des Menschensterns sich einzufinden.
Im astrologischen Theater wird ab jetzt der Vorüberzug der stiftenden Gestalten jener fünfundzwanzig Jahrhunderte Welttag gegeben werden können, die wir seit der Zeit der sieben Weisen des Altertums überblicken. Noch immer wohnen sie in uns und unter uns, sind uns irgendwo begegnet, wir erkennen sie nicht aber wir „kennen“ sie - als Popanze - als Rollenspieler in bürgerlichen Rollen. Diese sind zuletzt nur noch diese: Käufer und Verkäufer. Egal, ob Adel oder Bauer oder Bürger, vor dem Bankrott sind alle gleich.
Jenes Abenteuer der Abenteurer - das Märchen von Mann und Frau - wird uns erzählt im Märchen vom Fischer und seiner Frau. Napoleon spielt es auf der europäischen Bühne noch einmal, nur, dass er die Rolle der Frau, die Gier in der Seele, selbst miterledigt, auf dass die seelische Inflation hier ihnselbst, den Fischer, ergreift, und nicht, wie im Märchen, „seine“ Frau, wo dortselbst dem Fischer als Medizin der Geist der Genügsamkeit ins Gnadensackerl gelegt war.
Über den neuen Welttag muß ganz anders geredet werden.
Ich denke, es wird einmal einer Welt/Menschheit, welche sich in dem Gedanken der ständigen, himmlisch geführten und gefügten Entwicklung und Wandlung, die das astrologische Anschauen wahrnimmt und gefügt und gefunden vorstellt, so unvorstellbar sein , auf die Befreiung des Denkens durch die Hochzeit des Logos mit der Gnosis in der Astrologie, verzichtet zu haben, wie uns heute der Verzicht auf das Schreiben –und – Lesen – Können anmutet.
So, wie im Anbeginn die Beherrschung der Schrift magisches Wissen von Ausnahmemenschen war, so hatte ihr kulturbildendes Blühen in der ganzen Breite und Tiefe der Völker seine Zeit noch vor sich. Ihr ursprünglicher Gebrauch, über den uns die Archäologen belehren, folgte bestimmten praktischen Zwecken, wie der Notierung von Ernteerträgen und anderen Beständen. Ebenso wird heute die Astrologie in der Regel zu vordergründigen Zwecken vernutzt, wie es die „Vorhersage“ dieser und jener günstiger oder ungünstiger Konstellationen für Liebe, Reise, Kauf und Verkauf und Ähnlichem sind.
Wir aber wollen dem Horoskopeigner WELTKIND, im Morgen seiner Kindheit, der Reife seines Mittags und der Frucht seines Nachmittags noch uneingedenk, geschweige der Weisheit seines Abends, so leer und morgendlich wollen wir Astrologen dem WELTKIND entgegen gehen.
1.9.2007 gespeichert:UTC 16:48, gepostet: 17:33.
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