Dienstag, 21. Oktober 2008

König und Narr in der Küche


Fast zwei Jahre wird sie uns nun begleiten, die Saturn/Uranus-Opposition zum Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts.

Die letzte Opposition in diesen Zeichen liegt schon Jahrhunderte zurück. Zeit also, in unvermessenem Gelände neu Maß zu nehmen.

Mit dem Saturn sind wir nun seit fünf Wochen alle vertrauter. Er schränkt ein. Er ist nicht extrem, wie Pluto. Saturn zeigt wo Mitte ist, sein Symbol ist das (Faden-)Kreuz und die Sinuskurve.

Und er ist, Gottseidank, väterlicher Gott der Religion.

Und er besorgt es uns bis 2010 (s.o.) in der Jungfrau, – in unseren Versuchen, die Weltkunst Ökonomie zu lernen.

Danach, dann, in der Waage wird es um die ganz andere Baustelle gehen: die Liebe, auch hier wird Saturn beschränken auf die Mitte.

Aber das soll uns jetzt nicht beschäftigen, es sei denn – wir hielten es für eine gute Idee, es antizyklisch zu treiben – auch.

Also, aua! – die Ökonomie. Und da sagt der Gott des Mittags, Saturn:

Ökonomie verweist auf nomos, das Gesetz, und ökofelie, den Häuslichkeitssinn.

Die unabhängigen Ökoblogger in den USA sind sich einig (S.P.Krugman), dass wir zu Beginn der achtziger Jahre (Maggie Thatcher) dem Virus der „natürlichen Märkte“ verfallen sind, einer Projektion von Haifischen, Tigern und Geiern, auf den National- und Welthaushalt, die ihren Tempel in Chicago hatte mit einem Oberprister namens Friedmann.

Demzufolge wurde eine Lebensweise, die nur dem Feuerelement die „natürliche“ ist, die zivilisatorisch verkleidete Raubgier, als die natürliche „menschliche“ betrachtet. Die Alchemisten beschrieben das Feuer als ein Element, das aus sich nicht begrenzt ist, es frißt, solange es Nahrung findet.

Zitat)

Das manisch übersteigerte Feuer in der Weltökonomie, die Gier auf „abnormal returns“ hat sich zu einer ungeheuren Orgie aufgeworfen, die nun „im Sturz einer ungeheuren Bewegung“ das Feuer unter sich begraben hat.

Jetzt hält allein der Staat den Kredit aufrecht, die Banken sind geistig so tot, wie der Adel in Frankreich vor der Revolution. Und der
Staat ist über und über bekleckert mit Beflissenheit.

Das aber, was ich jetzt sage, ist die Rede des Uranus. Wenn der Fisch am Kopf anfängt zu stinken, wenn ein Zeitgeist im Hirn tot ist, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis er weggeräumt wird, von den Geiern, die uns die Reinheit schulden, die nur beim Schmerz – ein anderes Wort für Feuer – zu haben ist. Die Natur duldet kein Vakuum.

Der Zeitgeist ist immer die Übertreibung der Zeit. Die charakteristische Übertreibung des Feuers ist es, keine Zeit zu haben.

Das ist in verschiedenem Maße verhängnisvoll für die anderen drei Zeichen, am schlimmsten aber zweifellos für das Wasser = den Weg nach Innen.

Das heißt: Übertreibung des Feuers ist Übertreibung von Oberfläche, Feuer hat keine Tiefe.

Also mit jedem Tag der Feuermanie wächst die Summe des ungelebten „Wassers“ auf der Welt, die Summe der ungelebten Hingabe.

Das ist der Tsunami, der das Feuer gelöscht hat, und sie eingefroren hat, die Riesenwelle, das Feuer auf Kredit.

Jetzt beginnen die Staatscharaktere mit der neuen Diskussion der Mitte. Charakteristischer Weise beginnen sie mit den Währungen, Anfang November.

Uranus herrscht im Tierkreis im Wassermann. Er ist der Vogelflug des Geistes und der Sturz wenn der Turm zu hoch geworden ist. Im Zeichen des Sturzes folgt das Luftzeichen der Erde, folgt Wassermann dem Steinbock und seiner hohen Mitte. Wenn also der König tot ist, dann herrscht sein Narr. Zumindest im Tierkreis.

Auf dem umgekehrten Weg, folgend den Fischen, ist es Wassermann/Uranus, der Himmel, der aus dem Chaos des Untergangs die Umrisse einer neuen Ordnung schöpft; der wie das Wasserrad aus den Wassern des Unbewussten durch Niveauerhöhung neues Bewusstsein schöpft, schöpft damit eine kommende Ordnung einen neuen Namen erhalten kann, welchen sie von Steinbock/Saturn zugewiesen bekommt: den Königsnamen. Das ist das väterliche Geschäft von Saturn: Zuweisung von Namen und Bestimmung, deren Zusammenführung dann Sohn Jupiter übernimmt, der helle Gott des Zufalls.

Die Rede des Uranus nun derzeit kommt ersichtlich aus den Fischen. Eine seltsame Gestalt. Eine schwimmende Wassermühle.

Flußschiffahrt? Eher der Himmel über dem Meer mit den Massen an aufsteigendem Wassers als Symbol nicht gelebten, daher unbewußt gebliebenem Leben, das nun von Uranus aus den Fischen ans Licht des Tages gehoben wird, um dort wo Neptun steht, im Wassermann, all sobald wieder gesehen und vergessen zu werden.

Also auch in den himmlischen Dingen richtet der „Markt“ die Dinge nicht „von selbst“, sondern auch dort bedarf es Menschenkunst und Menschensehnsucht– das Natürliche ist das Vergessen. So nun folgen also an die zwei Jahre des Dialogs des Himmels mit der Erde, des freien Menschengeistes mit dem väterlichen Geist der Beschränkung auf Anstand und Sitte, des Narren mit dem König.

Uranus/Fische Opposition Saturn/Jungfrau - Zeit für ungelebtes Leben bei eingeschränktem Haushalt.

Ein auffälliger Strang nach dem Lehmann – Sturz bei Ökobloggern in den USA: Arbeitstage reduzieren!

Gespeichert UTC 15:47, gepostet: 16:03.

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