MITTWOCH, 30. JANUAR 2008
30.Januar 1933
30.1.1933 Stand: UTC 10:30
Ein unendlich folgenreiches, gewichtiges Datum. Ein Tag der Verbindung von Rausch (Uranus), Menschenherde (Venus) und Opferfanatismus (Pluto). Ein Tag des illegitimen Staates, wenn man sich so etwas vorstellen kann (= Saturn im Wassermann), und die NSDAP mit ihren SA-Leuten als Hilfspolizisten hat selbst dieses Paradox auf die Bühne der Geschichte zu bringen gewusst.
Dennoch kaum Weltresonanzen, zumal nicht im Feuer-, Erde- und Luftelement. Der Tag erscheint vielmehr ausgesucht bedeutungslos im Sinne der Außenweltgestaltung durch die Planeten und Lichter der Äonen.
Allein, im Sinne der Innenweltgestaltung ist doch eine mächtige Resonanz unterwegs. Wasserresonanz, Gefühlsresonanz.
Saturn und Sonne des Tages wandern durch Wasser-Resonanzen, Resonanzen von Königsplaneten der Königskonjunktion im Wasserelement, die schon ewig weit zurückliegt, 1305, die aber immer noch gültig ist. Grüne = Wasser = Gefühls - Resonanz von Uranus „dem Schöpfer“ und von Neptun „das Kind“ (=Auflösung und Neubesinnung) auf Sonne und Saturn. Diese Resonanzen werden normalerweise unbewusst empfangen und erlebt als Ergriffensein. Bewusst könnte sie ein analytischer Psychologe machen, indem er mit seinem Patienten dessen Träume deutet, also indem er das, was als Motiv oder Motive der konstellierten Dominante(n) aus den kollektiven Archiven des Unbewussten ans Bewusstsein drängt, dem Begreifen zugänglich macht, vor allem durch Vergleich mit analogen Motiven bei allen möglichen fremden Kulturen zu allen möglichen Zeiten.
25.12.1205, Königskonjunktion Wasserelement
Die andere Möglichkeit, die konstellierten Dominanten auf den Schirm des Bewusstseins zu aufzufangen, bietet, wie sich hier zeigen lässt, die Astrologie. Auflösung und Neuanfang, Hingabe (Neptun) und Ursprung (Uranus) durch das Opfer (Skorpion). Diese Botschaft, davon muss man ausgehen, hat die Seele zumindest der Deutschen am 30.Januar 1933 erreicht. Und wenn es so ist, dann ist auch das Befreiende, das der (bewusste und auch unbewusste) Entschluss zum Opfer im Entschlossenen freisetzen soll – die letzten Zeugnisse in dieser Richtung liefern die aktuellen Selbstmordattentäter – dann ist auch der Rausch der Erleichterung in den deutschen Gauen, das „sichHitler in den Arm Werfen“ erklärbar, dann ist überhaupt erklärbar dass für den ganzen Planeten, für die ganze Menschenart dieser Skorpion – Verzicht - Schlüssel der Schlüssel zur epidemisch infektiösen, wie auch zur authentischen Religion ist. Verzicht, Opfer, Wieder -Verbindung mit den Gestorbenen und den noch Ungeborenen. Wohlgemerkt: „Wiederverbindung“, denn diese Verbindung hat einmal bestanden und sie ist in der Antike besonders aufschlussreich für das religiöse Rückgrat des urrömischen Lebensgefühls. Es ist bezeugt für seine ursprünglich tiefen Ahnenverbindung, die nicht staatlich begangen wurde, sondern im privaten Raum der Familie ihren Ort hatte.
Das Wasserelement bedeutet zudem auf Erden immer den unterenWeg, den inneren Weg, das innere Strömen, das man Seele nennt.
Das heißt, der dreißigste Januar 1933 war für unsere (zumindest unbewusst) tiefreligiöse Seele - unsere anima religiosa - ein weltbewegender Tag. Ein Tag neuer Ahnungen, eines psychischen Einbruchs in die Alltagsseele, eines Neuer-Königs- (= Sonne/Neptun) und Neuer -Vater -Erlebnisses (=Saturn/Uranus), einer Ergriffenheit von der Treue zu den Kommenden und den Gewesenen.
Dir Religion die aus diesem „Gotteserlebnis“ hervorgegangen ist, hat sich dann in der „Treue zum Führer“ realisiert, die auch noch, weniger ist dem Skorpion in uns als lau verächtlich, bis fünf Minuten nach zwölf angehalten hat.
Alle diese Wege sind uns Nachgeborenen darum aufgegeben, mit Ruhe und Fleiß nachzugehen, generationenlang, weil die Menschenfrucht der Saat gedenken soll. Und was Opfer und Verbindung mit den Jenseitigen betrifft, so war und ist ihr Erleben als Massenschicksal eine Frucht des Umstandes, dass der Einzelne keine Lebensform mehr hatte und immer noch nichthat, wie die frühen Römer, wo die Ahnenverehrung aus dem Gelebten eines jeden, dem privaten Raum der Familie hervor wuchs. Die Asiatischen Kulturen pflegen diese Seite der Religion z. T. bis heute.
Nur als individuierte, von Innen geleitete Menschenwesen hatte man 1933 die (zunächst einmal) psychische Möglichkeit, fern von den Truppen der Außengeleiteten, die einem neuen äußeren Königs- und Vaterdarsteller zur Volks - Opferstatt (= Pluto im Krebs)nachliefen, den Verhängnissen des Massenschicksals zu entgehen. Dem Psychologen ist aufgefallen(Jung/Pauli-Briefwechsel), dass unbewusst konstellierte Archetypen „multiple synchronistische Erscheinungen“ (massenhafte Ergriffenheit) hervorrufen, die erst aufhören, wenn der Archetypus bewusst wird.
Wer sich die persönliche Selbstbesinnung nicht abkaufen läßt, der hat Gelegenheit, stattdessen bewußt das Menschenwesen zu erforschen, den König, den Vater, den Opferer in einem selber zu beobachten, und, wie es scheint, durch die Beobachtung zu verändern und darüber wiederum selber verändert zu werden.
Dazu hat man, was König und Opferer betrifft, immerhin viermal im Jahr Gelegenheit, denn die Sonne wandert noch immer jedes Jahr um den 30. Januar, den 30. April, den 2. August und den 2. November durch die Resonanz des grünen Neptuns.
Der Ursprung einer erneuerten Vaterimago im Zeichen Saturns, bei dessen Wanderung über die Resonanzgrade des Wasser-Uranus, bietet sich immerhin alle sieben, acht Jahre zur Beobachtung an.
Also noch Frage, warum Archetypen beobachten?
Dem Eingebettetsein in Prozesse beobachtend beizuwohnen, die größer sind als wir und die uns als Gegenwärtige übergreifen, war das Glückserlebnis der '"deutschen Seele" 1933. Sie war in ein Erlebniss des Fließens im Fluss des gesamten Volkes geraten, durch die Urstromtäler der Vorfahren in Stadtz und Land.
Um nichts weniger aber geht es allezeit, wenn die Seele das Glück sucht, das ja in dieser Selbstverständlichkeit des Treibens im Flußbett des Gegebenen besteht, die sich 1933 für eine Mehrheit eingestellt hatte.
Als Massendroge - weil ein individueller Einstieg nicht zu finden war - ergriff Volksopferbereitschaft ab dem 30.1.1933 das Publikum.
Das Individuum jedoch kann das wirkliche legitime Glück finden indem es einem Gefühl Raum gibt für das Leid der Unglücklichen, was einhergeht damit, dass es sich dem Herdentrieb entzieht und seine Zeit der Pflege und Kultivierung eigener Revolution (Uranus) widmet, Revolution führt in die Nähe von Religion.
Und die entsteht immer und nur aus dem eigenen überraschten Berührtsein durch ein Gotteswunder heraus. So jedenfalls kenne ich Religion. Dank ihr konnte auch ich als Jahrgang 1942, gesäugt während in Auschwitz die Schornsteine glühten, neben den Todeshalden der kollektiven Verdrängung, zu dem lebbaren Glück finden, langsam mit den geliebten Zeitlichen das Schiff für die ausserzeitlichen Zeiten entstehen zu lassen.
Gespeichert UTC 0:49, gepostet:1:32.
Update 4.4.2009, UTC 18:39.
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