„Die psychologischen Vorgänge, welche den gegenwärtigen Krieg begleiten – vor allem die unglaubliche Verwilderung des allgemeinen Urteils, die gegenseitigen Verleumdungen, die ungeahnte Zerstörungswut, die unerhörte Lügenflut und die Unfähigkeit der Menschen, dem blutigen Dämon Einhalt zu tun - , sind wie nichts geeignet, das Problem des unter der geordneten Bewusstseinswelt unruhig schlummernden chaotischen Unbewussten dem denkenden Menschen aufdringlich vor Augen zu rücken. Dieser Krieg hat es dem Kulturmenschen unerbittlich gezeigt, dass er noch ein Barbar ist, und zugleich, was für eine eiserne Zuchtrute für ihn bereit liegt, wenn es ihm noch einmal einfallen sollte, seinen Nachbarn für seine eigenen schlechten Eigenschaften verantwortlich zu machen. Die Psychologie des einzelnen aber entspricht der Psychologie der Nation. Nur die Veränderung der Einstellung des einzelnen ist der Beginn zur Veränderung der Psychologie der Nation. Den großen Problemen der Menschheit wurden noch nie durch allgemeine Gesetze, sondern immer nur durch Erneuerung der Einstellung des einzelnen gelöst. Wenn es je eine Zeit gab, wo die Selbstbesinnung das unbedingt Nötige und einzig richtige war, so ist es unsere gegenwärtige katastrophale Epoche. Wer aber immer sich auf sich selbst besinnt, stößt an die Schranken des Unbewussten, welches eben gerade das enthält, was zu wissen vor allem not täte."
C.G.JUNG Dezember 1916
1853
sagte der berühmte englische Geologe Sir Roderick Impey Murchinson, der durch
ganz Russland reiste und auf einer überfüllten Kundgebung im Londoner Hyde Park
gegen den Eintritt Großbritanniens in den Krimkrieg sprach::
“Auch
wenn Russland seine Besitzungen auf Kosten benachbarter Kolonien erweitert,
gibt es im Gegensatz zu den anderen Kolonialmächten diesen eigenen
Neuerwerbungen mehr, als es von ihnen nimmt. Und nicht, weil es von einer Art
Philanthropie oder ähnlichem getrieben wird.
Die
anfänglichen Bestrebungen aller Imperien unterscheiden sich kaum, aber wo ein
Russe auftaucht, nimmt alles auf wundersame Weise eine ganz andere Richtung
ein. Die moralischen Normen, die die Ostslawen seit vorchristlicher Zeit
entwickelt haben, erlauben es einem Russen nicht, das Gewissen eines anderen zu
vergewaltigen und in Eigentum einzugreifen, das ihm nicht rechtmäßig gehört.
Häufiger
ist er aus dem in ihm verwurzelten unzerstörbaren Mitgefühl bereit, sein
letztes Hemd aufzugeben, als es jemandem wegzunehmen. Daher bleibt Russland,
egal wie siegreich russische Waffen sind, rein merkantil gesehen immer ein
Verlierer.“
Murnau 25. 7. 2024, UTC: 19:30.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen