Dienstag, 19. Januar 2010

Schulden und Träume



18. 1. - 25.1. 2010
unter dem Nördlichen Tierkreis
und unter den Nördlichen Königskonjunktionen
der vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser
aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305

(Anklicken vergrößert)

Schulden
Auch Schulden auf Jahrhunderte sind kein Problem, sagt mundanomaniac, wenn das "Erwachsenwerden" den Menschen zu väterlich charakterlicher Haltung und ethischer Klarheit  geführt hat.
Nicht die Höhe der Schulden entscheidet, sondern das charakterfeste Ausschließen, sie illegitim loszuwerden.
Charakter bedeutet das der allfälligen Verführung Gewachsen - Sein.
Bedeutet so entschieden gefestigt Sein, wie im Ausschließen dessen, Menschen zu essen.
Da, bezogen auf das Erwachsenwerden, „das Material“, wir sind und  im Kern, soviel wir wissen, nicht eigentlich zu „verbessern“ sind, hilft, wenn etwas, nur Bewusstheit,  nämlich, dass wir anders werden, wenn wir wissen.
„Tsunami“ …, „Haiti“ … Menschen, von denen wir nichts wussten, sind auf dem Weg unseres allgemeinen TV-Glotzens  zu Nachbarn geworden, letzten Endes.
Das Alte Testament hält für immer die Unentschuldbarkeit des Menschen aus eigener Kraft fest, und kennt daher alle 50 Jahre das „Jubeljahr“, die allgemeinen Schuldenvergebung.
 Daher: „und vergib uns unsere Schulden …“ – und, jetzt kommts - „wie wir unsern Schuldigern vergeben “ (Luther Matth. 6, 9-13)
Der Mensch muss viel lernen, um Mensch zu werden. Alles Wesentliche hat er urlange geahnt und in religiöser Klarheit begangen in Fest und Ritual über Jahrtausende und -  seit ein paar Jahrhunderten aufgeklärt - vergessen.
Nun aber, nach diesen Jahrhunderten der Korruption und des Vergessens der christlichen „Ahnung“,  kann nur noch erfahrenes Wissen helfen.
In die Nähe aber erfahrenen Wissens bringt das Studium beider Naturen: der Physik und der Psyche, Körper und Seele, im Leben, verstanden als Studium und Experiment …
Denn,  weil es erfahrenes Wissen nicht aus dem Buch gibt sondern nur auf den Reisewegen des eignen Herzens, darum das Herz das vergebende, wie der Vergebung bedürftige,  Organ ist, darum hat der alchemistische Meisterspruch gelautet:
“Rumpite libros ne corda vestra rumpantur”.
Jung sagt dazu:
Nicht vergebens bezeichnet sich die Alchemie als „Kunst“, im richtigen Gefühl, dass es sich um Gestaltungsvorgänge handelt, die nur im Erleben wirklich erfasst, intellektuell  aber nur bezeichnet werden können. Die Alchemisten selber sagten:  „ Rumpite …[„zerreißt die Bücher, damit eure Herzen nicht zerbrochen werden“]“ obschon sie andrerseits grade auf dem Studium der Bücher insistierten. Es ist wohl eher das Erlebnis, welches in die Nähe des Verstehens führt.“
JUNG, Psychologie und Alchemie, GW. 12, S. 549f.

Gespeichert  19.1.UTC 15:29

Träume
Vor annähernd 14 Tagen träumte ich einen Traum, in dem die autoritative Stimme aus dem Hintergrund zu den „Knechten“ sagte:
„Und beim dritten Mal tut ihr das Todeswasser dazu“.
„Das ist ja dann ein feierlicher Moment“,
dachte ich,
„dein Todestag“,
und vernahm diese Musik im Hintergrund … und wunderte mich, über meine ruhige Gefasstheit und - wachte, zu meiner Erleichterung dann doch, auf.
Dieser Traum hat mich sehr tief  angefasst. Er hat mich durch Momente des Schauderns geführt, hat mich zwei Wochen  mit unbestimmtem Grauen erfüllt. Immer mehr drängte sich die Drei in meine Gedanken, drei Jahre, sagt Jung an einer Stelle, bedeutet die drei im Traum oft, …
Bis am Nachmittag des 12. Januar das Todeswasser die fand, die bestimmt waren …
Im Vorfeld des Bebens hatte ich mich, schließlich ein wenig von meiner eigenen Person wegdenken könnend  gefragt, welch ein Tod mir denn jetzt so quälend nahe gerückt sein mag?
Denn wiederholt hatten sich Momente eines  Grauens, wie im Garten Gethsemane, das die eigene Seele bis an den Moment führt, wo das zu Tode erschrockene  Herz sagt:
„Vater, wenn es denn möglich ist, lass diesen Kelch …“
So nahe, war mir der Tod schon lange nicht, und so intim noch nie.
Der Esel Mundanomaniac gehört zu den empfangenden und sprechenden Seelen, die von großen Katastrophen im Vorfeld „angefasst“ werden.
So 70 Tage und Nächte vor Tschernobyl:
Ich träume von Fernsehnachrichten, dass von Osten her Richtung Skandinavien, Schleswig-Holstein entlang dem 131. (!) Breitengrad[1] eine Luftströmung herrscht, die sich als viel ernster herausgestellt hat als ursprünglich angenommen … ich denke: „Gottseidank bist du im Süden“, da fällt mir ein, wir sind ja auf Besuch in Hamburg. Alle Ausfallstraßen sind verstopft, wir sind in der Falle … Wie es heißt seien schon 7 Personen gestorben, denen der Gaumen entfernt worden war …
So einige Wochen vor dem 11. September nach einigen Zusammensturz-Träumen:
Es nähert sich stampfend ein Geräusch, grunderschütternd immer näher kommend, so gewaltig dass ich nur noch denken kann: jetzt werden wir pulverisiert.
Und im Herbst 2004 zweimal:
Der Strand ist völlig leergelaufen, das Wasser hat sich weit zurückgezogen wie bei Ebbe am Wattenmeer, aber der Stand ist felsig und fällt steiler ab.  Neugierige Strandgäste sind dem Wasser weit gefolgt, um zu sehen … „Sie sind alle verloren“, denke ich.

Man kann sich seine Träume nicht aussuchen. Große Träume, wie diese,  sind vielleicht so kollektiv und allverbreitet , wie die Archetypen überhaupt und bestimmte Seelen  müssen sie träumen, und manche "übrig Gebliebene" begreifen  sie noch, wie jene Chiefs auf den Andamanen Inseln, die ihre Dörfer vor dem Tsunami geräumt haben oder folgen ihnen ins Landesinnere, wie die Leitkühe mit ihren Herden in den Naturparks an den Küsten Sri Lankas oder Indiens.

Der europäische Mensch aber , ja der Mensch überhaupt,
"ist zu erstenmal in seiner Geschichte aus der ursprünglichen Ordnung der Dinge herausgefallen und ist daran, in einer Welt aufzuwachen, welche er jeglichen Einflusses auf seine seelische Existenz beraubt hat und die nun ihn mit erdrückender Verantwortung belastet…
Dieser Situation gegenüber findet im Unbewussten natürlich eine kompensierende Reaktion  statt, deren Auswirkungen, vom Standpunkt der Unfähigkeit unseres Bewusstseins aus begriffen, gar nichts anderes sein konnten als eine Katastrophe. In Wirklichkeit aber wäre eine gewaltige Revolution des Christentums fällig gewesen, denn unsere bisherigen religiösen Anschauungen sind durch die Entwicklung überholt und bedürfen deshalb einer neuen Gestaltung. Vor 400 Jahren ist es Deutschland gewesen, das der Welt diesen Dienst geleistet hat. Das Unbewusste ist reine Natur, infolgedessen das, was hinter dem schlimmen Vordergrund steht, eine Naturtatsache jenseits von Gut und Böse ist. Es hängt immer vom menschlichen Begreifen ab, ob der archetypische Gehalt des Unbewussten eine günstige oder nefaste Wendung annimmt.  Das Unbewusste ist Zukunft in der Gestalt oder Verkleidung des Vergangenen. Es ist weniger ein Wünschen als Müssen." C.G.JUNG, Briefe II, S. 12 f.
Für mich aber persönlich, ich kann es nur abwarten, bestehe, nach mundanomaniac, nie endgültig die Garantie, dass der Kelch vorübergeht. Damit aber leben wir alle.
Gespeichert 19.1.2010, UTC 17:32, gepostet: UTC 17:56.





[1] 70 Tage später wussten wir alle von Jod 131.

2 Kommentare:

  1. Lieber Mundanomaniac,


    "Auch Träume ja kommen von Zeus her",
    heißt´s schon bei Homer.

    Zu eben dieser Jupiter-Kraft,
    welche die Welt der Träume
    hineintreibt in die Seele:
    http://wiki.anthroposophie.net/Planetensystem#Einfluss_der_Planeten_auf_das_Seelenleben_des_Menschen_im_Wachen_und_Schlafen


    Gute Träume
    wünscht Dir
    Mythopoet

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  2. Lieber Mundanomaniac,

    meine -wahrlich- bessere Hälfte
    (seit nunmehr 24 Jahren und
    mit 'legendärer' 2-Grad-Fische Sonne...)

    ist der Ansicht,
    mein knapper Kommentar mit Link
    sei doch sehr dürftig ausgefallen
    auf Deine so tiefgehende und auch
    so sehr aus Deinem Innersten
    kommende Betrachtung.

    => Recht hat sie!!

    ...wobei aber so von Fisch(en) zu Fisch
    auch das Ungeschriebene verstanden wird...

    In diesem Sinne
    grüßt Dich
    Mythopoet

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