Mittwoch, 6. Januar 2010

Welttag der Drei

Mythus der drei Könige und Sternenkundigen
Weihrauch, Myrre und Gold schenkend
Dem Stern folgend

Unverlierbares Märchen und unsterbliche Wurzel
Auf dem Grund der Welt
Die Drei huldigend
Dem Einen

Der große Niels Bohr
Denkmeister aus Dänemark
Soll gern zitiert haben:
„Contraria non contradictoria sed complementa sunt“ 1)

Wir Astrologen finden vor:
Vier Elemente
drei Etagen

Und die täglichen Schöpfungen von
Licht, Schwerkraft und Gnade
In den Kreisen der Jahre

_________________________
[1] „Gegensätze sind keine Widersprüche, sondern Ergänzungen.“
Zit. In Jaffé, der Mythus vom Sinn im Werk von C.G.JUNG, Zürich, 1983, S.149.



































Gnostisches zur Drei


"HIPPOLYTUS berichtet über BASILIDES: Er sage: „Jesus ist nun das Erstlingsopfer der Unterscheidung in Gattungen (phylokrínesis) geworden, und die Passion hat zu keinem anderen Zwecke stattgefunden als zur Unterscheidung der zusammengemischten Dinge in Gattungen. Auf diese Weise, sagte er, habe die ganze Sohnschaft, die in der Formlosigkeit (amorphía) zurückgelassen worden war … der Unterscheidung in Gattungen bedurft (dein phylokrínethenai), in der selben Weise, wie auch Jesus einer Unterscheidung unterworfen worden sei (pephylokrinethai).“ Nach der etwas komplizierten Basilidanischen Lehre hat der „nichtseiende“ Gott eine dreifache Sohnschaft (hyiotes) erzeugt: Der erste „Sohn“ bleibt, als von feinster Beschaffenheit oben beim Vater, der zweite steigt, wegen seiner gröberen (pachymeréstera) Natur, etwas tiefer hinunter, erhält aber „Flügel, wie Platon sie der Seele im Phädrus gegeben habe“. Der dritte Sohn aber fällt, da seine Natur der Reinigung (apokathársis) bedarf, zutiefst in die „Formlosigkeit“. Diese „Sohnschaft“ ist also offenbar wegen ihrer Unreinheit die gröbste und schwerste. In diesen drei Emanationen oder Offenbarungen des nichtseienden Gottes erkennt man unschwer die Trichotomie Geist-Seele-Körper, nämlich das pneumatikón-psychikón-sarkokón." C.G. JUNG, Psychologie und Alchemie, G.W. IX/2, S. 74.






Gespeichert: 6.1.2010, UTC : 14:03, Gepostet: UTC 14:23.

4 Kommentare:

  1. Nach LandUnter und KielOben in DownUnder
    nun wieder Land und Königreich in Sicht...

    Lieber Mundanomaniac,

    weil zum einen
    'Extrema se tangunt',

    zum anderen
    'auch Bücher ihre Schicksale haben':

    Von den "herabgestiegenen Söhnen"
    (Sonnen-Logoi) will uns auch künden
    GA 15 des am 27.02.1861 Geborenen:

    "... Im Beginne unserer Zeitrechnung sind zwei Jesus-Knaben geboren worden. Der eine stammte aus der nathanischen Linie des Hauses David, der andere aus der salomonischen Linie desselben Hauses. Diese beiden Knaben waren nicht ganz zu gleicher Zeit geboren, aber doch annähernd. In dem salomonischen Jesus-Knaben, den das Matthäus-Evangelium schildert, inkarnierte sich dieselbe Individualität, die früher als Zarathustra auf der Erde gelebt hat, so daß man in diesem Jesus-Kinde des Matthäus-Evangeliums vor sich hat den wiederverkörperten Zarathustra oder Zoroaster. So wächst heran, wie ihn Matthäus schildert, in diesem Jesus-Knaben bis zum zwölften Jahre die Individualität des Zarathustra. In diesem Jahre verläßt Zarathustra den Körper dieses Knaben und geht hinüber in den Körper des anderen Jesus-Knaben, den das Lukas-Evangelium schildert. Daher wird dieses Kind so plötzlich etwas ganz anderes. Die Eltern erstaunen, als sie es in Jerusalem im Tempel wiederfinden, nachdem in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. Das wird dadurch angedeutet, daß der Knabe, nachdem er verlorengegangen war und in Jerusalem im Tempel wiedergefunden wurde, so gesprochen hat, daß ihn die Eltern nicht wiedererkannten, weil sie dieses Kind - den nathanischen Jesus-Knaben - eben nur so kannten, wie er früher war. Aber als es anfing zu den Schriftgelehrten im Tempel zu reden, da konnte es so sprechen, weil in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. - Bis zum dreißigsten Jahre lebte der Geist des Zarathustra in dem Jesus-Jüngling, der aus der nathanischen Linie des Hauses David stammte. In diesem andern Körper reifte er heran zu einer noch höheren Vollendung. Noch ist zu bemerken, daß in diesem andern Körper, in dem jetzt der Geist des Zarathustra lebte, das Eigentümliche war, daß in dessen Astralleib der Buddha seine Impulse aus der geistigen Welt einstrahlen ließ. ..Das alles war notwendig, damit der Leib zustande kommen konnte, welcher dann am Jordan die «Johannes-Taufe» empfing."
    (Jesus ist nicht mit Christus identisch. Der Geist des Christus zog erst mit der Jordan-Taufe in den Jesus ein, der aus dieser doppelten Abstammungslinie hervorgegangen ist.)



    Zum Feiertag
    grüßt Dich
    Mythopoet

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  2. Hallo mundanomaniac,

    zunächst ein frohes neues Jahr... ;-)

    Da ich zur Zeit auch C. G. Jung auf Astrologisches durchsuche und lese ("Aion"), lese ich seine Zitate hier gerne mit.

    Zu astrologix:

    Wenn Du weiter Schwierigkeiten hast dich bei astrologix einzuloggen und immer noch keine Antwort von Thomas hast, schreibe ich gern einen Beitrag mit Hinweis auf deine technischen Probleme an Thomas unter "astrologix allgemein".

    (Ich denke Du weißt, das wir nur mit dir das Südhalbkugelthema lösen können...)

    Meine Mailadresse steht in meinem Profil bei astrologix.

    Grüße,

    Peer

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  3. Hallo Peer,

    auch Dir ein frohes Neues Jahr.
    Dein letzter Beitrag zu Nord/Süd in astrologix ist klar und der "Tisch" ist von allem übrigen geräumt, das fördert klare Gedanken.
    Deine JUNG-Lektüre kann ich nur wärmstens begrüßen.

    Hier ein Satz, der meine Herangehensweise an das o.g. Problem verdeutlicht:

    "Die Wissenschaft fing bekanntlich bei den Sternen an, in welchen die Menschheit ihre Dominanten des Unbewussten, die sogenannten „Götter“, entdeckte; ebenso die seltsamen psychologischen Qualitäten des Zodiakus: eine ganze projizierte Charakterlehre. Astrologie ist ein ähnliches Urerlebnis wie Alchemie. Solche Projektionen wiederholen sich überall dort, wo der Mensch ein leeres Dunkel zu erforschen versucht und unwillkürlich mit lebendiger Gestalt erfüllt."
    Psychologie und Alchemie, GW.12, S. 286.

    Zu astrologix:
    Die Lage ist unverändert. Zu Deinem Profil habe ich aus dem gleichen Grund kein Zutritt.
    Ich befolge jetzt den Rat von Willi und betreibe in Ruhe ein wenig Federpflege.
    Dein Angebot, bei TJK vorstellig zu werden, ist großherzig und ich danke Dir dafür.

    I-aah, Mundanomaniac

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  4. Grias Di Mythopoet,

    Deine Initiative auf astrologix hat mich gerührt und gute Resonanz gezeitig. Mundanes Tagebuch: Dienstag 242 Aufrufe, Mittwoch 156 (bei 127 im Durchschnitt).Die Sache schmort zwar noch, aber wir können warten s. Beitrag von Willi unter Threadline<=> Deadline.

    Zu Deinem langen Zitat von *27.2.1861:
    Meinem empirischen Geschmack liegen seine theosophischen Vorstellungen einer Seelenwanderung (Zoroaster, Buddha in Jesus)nicht so nahe. Das macht insofern nichts, denn ich verstehe sie als Psychologeme, die aussagen , dass die kollektiven Archetypen, wie sie in großen individuierten Personen im Bewußtsein auftauchen und ausgetragen werden, über die Zeiten hinweg die gleichen sind.

    Die Trennung von Jesus und Christus ist auch bei den Gnostikern zu finden: Jesus der endliche und Christus der ewige.
    Nach der Gnosis des Valentinus (in Ägypten um 160) zeugt der vollkommene Urvater Bythos (=Abgrund, Tiefe) mit seiner Tochter Sophia den Erlöser Christus.

    Mythopoet, Deine Kommentare sind etwas ganz besonderes. Sie geben mir im höheren Sinne die Gewähr, nicht allein zu sein auf der Welt.

    Mundanomaniac

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