Freitag, 1. Januar 2010

2010 kein allzu lustiges Jahr



1.1.2010, 0:00 MEZ
Garmisch – Partenkirchen

Nicht in allen Längen und Breiten trifft der Aszendent zur Jahreswende den Saturn genau oder, so wie oben, fast genau.
Hier eine Auswahl von Aszendenten auf der Nordhalbkugel:

Madrid 23,5° Jungfrau
Paris 28,4° Jungfrau
Moskau 2° Waage
Frankfurt/Main 3° Waage
Athen 3,4° Waage
München 5,2° Waage
Peking 5,3° Waage
Berlin 6,2° Waage
London 7,3° Waage
Tokyo 12,4° Waage

Die Konstellation, ich erläuterte es im vorvergangenen Jahr, betrifft nach meinem Dafürhalten alle Vorgänge, die nach dem Bürgerlichen Kalender ablaufen, also vor allem das Geschäftsjahr.
Damit verspricht das Jahr wenig von dem, was sich die Geschäftswelt erhofft. Das zeigen diese Konstellationen:

1. Das Quadrat Saturn/Pluto/Venus/Sonne, Opposition Mond
2. Pluto, Venus, Sonne und Merkur im Steinbock
3. Jupiter Konjunktion Neptun im Wassermann
Die Punkte 1. und 2. erinnern an das Äquinoctium 2008, als im folgenden Jahr die

Äquinoctium, 20.3.2008, UTC 5:48, Detroit


Nordhalbkugel extrem die Einschränkung durch Saturn verkraften musste. Auch da waren es Merkur, Venus und Mond, die direkt in Saturn-Resonanz standen. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass Jupiter nach dem Jahr des Überschwangs (Jupiter in Schütze) nun Steinbock, seinem Gegenprinzip, ausgesetzt war.

Nun also 2010 Venus, Mond und diesmal auch Sonne in Resonanz von Pluto/ Saturn und auch Merkur in den Graden des Steinbocks.

Die Wirtschaftsprognosen zum Jahreswechsel kündigen die Kreditklemme für die Industrie schon an.
Kicky: Eurozone credit contraction accelerates

Bank loans and the M3 money supply in the eurozone contracted at an accelerating pace in November, raising the risk that a lending squeeze will choke the region's fragile recovery next year.
By Ambrose Evans-Pritchard
... Hans-Peter Keitel, head of Germany's industry federation (BDI), said there was a danger of a credit crunch next year as banks take fright at the ugly state of corporate balance sheets. He accused lenders of returning to their gambling habits – in some cases with state money – while refusing to roll over loans for companies with a good track record that have run into short-term problems.

The Bundesbank is bracing for a second wave of the credit crisis as corporate downgrades by rating agencies forces lenders to set aside more money. Big companies in the eurozone have been able to tap the bond and equity markets, raising €130bn of fresh money in the first 10 months of the year. However, smaller Mittelstand firms that form the backbone of Germany's export industry are often shut out of the credit system.

Banks have chosen to restrict lending as they struggle to meet tougher capital rules rather than dilute shares by raising fresh equity or accepting the onerous terms of state support schemes. This has prompted harsh criticism from finance ministers, but Professor Tim Congdon from International Monetary Research said the authorities themselves are to blame. "This is becoming ridiculous. How can banks raise capital asset ratios and lend more at the same time? These people are barmy," he said, comparing the new rules with policy mistakes in the early 1930s …”
und mein Lieblingsanalytiker:

Anti Lemming:

Welche Folgen hätte eine Euro-Krise?

Glaubt man den drei von Kicky reingestellten Artikeln (55143,-44,-45) aus dem Wall Street Journal und dem Telegraph, steht Euro-Land in 2010 eine veritable Staatsschulden-Krise bzw. Zerreißprobe ins Haus, die in Griechenland anfängt und in Spanien, Irland, Portugal noch längst nicht aufhört (GB ist auch bedroht).

Gesetzt den Fall, die Vermutungen träfen zu - was wären die möglichen Folgen?


Ich würde dies erwarten:

- weiteres Schwächeln von EUR/USD, womöglich bis 1,20 und tiefer (Anleger flüchten wieder in den liquiden Dollar)

- massive Rückabwicklungen im Dollar-Carrytrade (Motor sind nicht Fed-Zinserhöhungen, sondern Stärke im Dollar-Index [Währungs-Kursstärke], die Margin-Druck aufkommen lässt)

- dementsprechend Platzen der Rohstoff-Echoblase, die mit "Billig-Dollars" gespeist wurde

- Zunahme der Risikoaversion in fast allen Assetklassen

- Kursrückgänge bei Staatsanleihen mit längerer Laufzeit, speziell in der EU (und dort insbesondere im Club Med) - auch wegen weiterer Rating-Downgrades und wachsender Angst vor Staatspleiten

- Probleme bei Emissionen neuer Staatsanleihen (stockende Auktionen, "der Markt" verlangt höhere Renditen)

- dementsprechend steigende Zinsen am langen Ende und Kreditverteuerung, die sich nachteilig für Firmen und Immobilienkäufer auswirkt

- Kursrückgänge bei Aktien, u. a. weil Rohstoff-/Energie-/Öl-/Dünger-Aktienmit den Rohstoffen fallen; außerdem erhöhen Zinsanstiege am langen Ende die Sorge vor Leitzinserhöhungen

- deutlicher Kursverfall bei Unternehmensanleihen mit niedriger Bonität (zurzeit im Blasen-Modus, siehe HYG)

- steigende Zahl von Pleiten bei kleineren Firmen, die den Bondsmarkt nicht (mehr) anzapfen können. Betroffen sind insbesondere Firmen, die von PE-Firmen ausgesaugt und mit Schulden überladen wurden

- weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit in der EU (und, etwas weniger stark, in USA)


Die Konstellation dieser Neujahrnacht erscheint mir nun auch deshalb besonders ernst, weil sie mit dem Quadrat Saturn/Pluto das Einschränkende des Saturns verbindet mit dem „Einfrieren“ des Plutos. Dieses Einfrieren ist, wir werden es ab diesem Wochenende erleben, durchaus auch meteorologisch zu verstehen. Ich bin zwar nicht sonderlich kompetent für Wetterastrologie, aber man macht sich so seine Gedanken, und im Alpenraum zwischen Genf und Wien erscheint entweder Saturn oder Pluto im ersten Häuserquadranten, realisiert sich also in der physischen Natur.
Das „Einfrieren“ im übertragenden Sinne aber kommt bei Pluto daher (ich erwähnte es oft), dass dieser Planet ein Freund der Nachgeborenen, keineswegs aber der Gegenwärtigen ist. Es ist das Lernen durch die Katastrophe, das in seiner Resonanz angezeigt ist, wenn das Bewusstsein der Zeitgenossen kein bewusstes und gewolltes Umsteuern zugunsten der kommenden Generationen zulässt.
Und die Verbindung Neptun/Jupiter im Wassermann lässt befürchten, dass die außer Rand und Band geratene Ausweitung (=Jupiter) der Staatsverschuldung ungebremst wie 2009 weitergeht.
Insgesamt keine lustige Skizze. Allein das „winterfest“ machen der Existenz scheint unter dieser Konstellation ratsam.

Gespeichert 1.1.2010, UTC: 19:15, gepostet: UTC 19:25.

1 Kommentar:

  1. Lieber Mundanomaniac,

    kaum im Neuen Jahr angekommen
    sehen wir schon die Plagen
    der künftigen Tage...


    Lassen wir uns über´s Jahr(zehnt) hinaus
    anregen von zeitübergreifenden Denkern:

    "Sein J a h r h u n d e r t kann man
    nicht ändern;
    aber man kann sich dagegen stellen
    und glückliche Wirkungen vorbereiten."
    [Goethe]


    Nur äußerlich winterlich-verharrend,
    innerlich-geistig aber in der Hoch-Zeit,
    trägt uns jetzt im Steinbock
    jene Seelen-Stimmung,
    die ()einer -ganz nah Deiner Sonne-
    uns so zur Empfindung bietet:

    >Das Künftige ruhe auf Vergangenem.
    Vergangenes erfühle Künftiges
    Zu kräftigem Gegenwartsein.
    Im inneren Lebenswiderstand
    Erstarke die Weltenwesenwacht,
    Erblühe die Lebenswirkensmacht.
    Vergangenes ertrage Künftiges!<




    Auf ein Gutes Jahrzehnt!
    Pro-sit = es möge nützen!
    Herzlichst grüßt
    Mythopoet

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