Mittwoch, 3. März 2010

Eine Woche der Selbstgestaltung?









Was mag diese sehr seltene Woche mit 4 Planeten und der Sonne in den Fischen bedeuten, wie da ihr Herrscher, der Erderschütterer Neptun/ Poseidon so von 26, …° am Himmel des Wassermans herniederschaut.

Ist jemanden klar, dass in dieser Woche für die Wanderer aus

Stier
Zwillinge
Löwe
Jungfrau
Waage
Schütze
Wassermann
der Nullpunkt überschritten wird?

Die Bedeutung der Fische (gespiegelt auch des Widders) ist immer die (Auf-)lösung der Erscheinung und in umgekehrter Richtung der Beginn eines neuen Sinns. Insofern enthält der Neptun (so wie Mars) immer den Null-Punkt.

Auflösung und neuen Sinn für die Welt der Parzellen und Reviere,
Auflösung und neuen Sinn für die Welt der Empfänger und Sender
Auflösung und neuen Sinn für die Welt der Wagnisse und Erfolge
Auflösung und neuen Sinn für die Welt der Wege und Märkte
Auflösung und neuen Sinn für die Welt der Verlockungen und Bilanzen
Auflösung und neuen Sinn für die Welt der glücklichen Verbindungen
Auflösung und neuen Sinn für die hohe Narrenwelt des Menschengottes

Alles das vollzieht sich im Moment in der Tiefe des Unbewußten in unseren Seelen – es ist   d i e Reinigungswoche des Jahres – aber, habt ihr ein Symbol?

C. G. JUNG
„Symbol“ ist für mich der sinnlich wahrnehmbare Ausdruck für ein innerliches Erlebnis“ Briefe I., S. 85.

„Das Symbol entsteht nie im Unbewussten (Pleroma) sondern […] „in der Selbstgestaltung“. Es entsteht aus unbewusstem Rohstoff und wird bewusst gestaltet und ausgedrückt.
Das Symbol braucht den Menschen zu seinem Werden. Es überwächst ihn aber, daher „Gott“ genannt, weil es einen seelischen Tatbestand oder Faktor ausdrückt, der stärker ist, als das Ich. (Ich nenne ihn das Selbst). Dieser Faktor ist präexistent im kollektiven Unbewussten, jedoch machtlos, bis ihn das Ich bewusst erlebt, dann reißt er die Führung an sich. Er ersetzt das Ich in wesentlichen Hinsichten. Daher Erlösung vom Gefühl des Unvermögens etc. („Dein Wille geschehe“).
Dieser Faktor, so kann hier hinzugefügt werden, ist ein dynamischer, denn seine Träger wandern in den Kreisen der Zeit.
„Gott ist eine offenkundige psychische und nichtphysische Tatsache, das heißt, sie ist nur psychisch, nicht aber physisch feststellbar.“
Und
„Das Selbst ist der  Teleios anthropos,  der vollständige Mensch, dessen Symbolik das göttliche Kind oder dessen Synonyme sind.“
(JUNG, Antwort auf Hiob, G.W. 11, S. 469).


Venus, Merkur, Sonne, Jupiter und Uranus sind in den Fischen beim göttlichen Ende/Anfang = Greis/Kind in dieser Woche. Es ist aller Flüsse Gang ins Meer, das münden in sich selber, in den Zustand der Auflösung um aus dem Inneren immer wieder mit neuem Sinn hervorzugehen.
Wenn auch Uranus für dieses Münden sieben Sonnenjahre Zeit zur Verfügung stehen, dem Jupiter ein Jahr und der Sonne dreißíg Tage jedes Jahr, so bringt es Merkur in zwei Wochen hinter sich und Venus ist in der letzten von drei Wochen.


Wohl uns Menschen, wenn wir den „Göttern“ auf ihrem Weg durch ihre und unsere Bilder folgen können, zum Lebensoptimum des symbolischen Lebens hin.

Merke:
Habentibus symbolum facilis est transitus.

(Für die, die das Symbol haben, ist der Übergang leicht)
Alchemistischer Meisterspruch

So ließe sich  Neptun  im Wassermann in dieser Woche deuten: die Reinigung der Welt der Begierden und Leidenschaften, des Glücks und der Ideen möchte selbst als Idee erkannt werden, als Idee der ewigen Notwendigkeit der Götter und Menschen,wieder und wieder Kind zu werden im Herzen.

Gespeichert 3.3.2010, UTC 16:46. Gepostet: UTC 17:11.


Ps:

Freitag, 5.3.2010, Eschenlohe Obb., Alter Wirt, 21:00

1 Kommentar:

  1. Lieber Mundanomaniac,

    darf ich "symbolisch" noch hintanfügen:

    Vom LÖWEN:
    "..der Donner ist nicht mehr die Stimme eines zornigen Gottes und der Blitz nicht mehr sein strafendes Wurfgeschoss. In keinem Fluss wohnt mehr ein Geist, kein Baum ist das Lebensprinzip eines Mannes, keine Schlange die Verkörperung der Weisheit, keine Gebirgshöhle die Wohnung eines grossen Dämons. Es sprechen keine Stimmen mehr aus Steinen, Pflanzen und Tieren zu den Menschen, und er selbst redet nicht mehr zu ihnen in dem Glauben, sie verständen ihn. Sein Kontakt mit der Natur ist verlorengegangen und damit auch die starke emotionale Energie, die diese symbolische Verbindung bewirkt hatte."
    (C.G. Jung, Der Mensch und seine Symbole)

    Vom FISCH:
    "Wenn wir Symbole erleben, so sind nicht die echt und aus der geistigen Welt stammend, die uns freudig machen, die wir freudig erleben, sondern nur die, bei denen wir Leid empfinden. Und mit uns herumtragen müssen wir sie, bis wir ihren Sinn erfaßt haben. Im Leiden muß das Geistige aus ihnen in uns geboren werden."
    (R.Steiner, GA 266/2)


    Herzlich grüßt
    Mythopoet

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